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Großmutter früher


Großmutter sitzt am Tisch und arbeitet.
Zwei Enkel kommen aus der Schule (mit Buchbündeln).


Lieschen:
Gru-es-modder, mä-i hánn dé Frau Herzochen gesehn, dé fárn
Großmutter, wir haben die Frau Herzogin gesehen, die fahren
in dr Scheesen schü-en spazier!
in der Kutsche schön spazieren.


Mariechen:
Daú bist schünn aald unn mussd ümmer-zú arweid.
Du bist schon alt und musst immerzu arbeiten


Beide Kinder:
Kássd dich dách au e-mo uusgeràu!
Kannst dich doch auch einmal ausruhen!


Großmutter:
Jo,- Jo, - de Frau Herzochen -! – De´ kümmd alle Johr
Ja, ja, die Frau Herzogin! Die kommte alle Jahr
zwei – dreu – mo noch Reinhardsbrunn unn blied ümmer
zwei-dreimal nach Reinhardsbrunn und bleibt immer
glä-ich fünnef – sass Wochen do, und noch Dáwerz unn
gleich fünf / sechs Wochen da und nach Tabarz und
Cawersch kümmd se do ümmer.
Cabarz kommt sie da immer.


Lieschen:
Gru-es-modder, wä-ist dann báás? Mäi hánn hüdd in dr Schúl
Großmutter, weißt du was? Wir haben in der Schule
Ferchen grechd.
Ferien bekommen.


Großmutter:
Nú, do warrn sich áuwer Váder un áuwer Modder awwer fra-i,
Na, da werden sich euer Vater und eure Mutter aber freuen,
bann se Hülf grénn bä-i dr Arbd.
Wenn sie Hilfe kriegen bei der Arbeit.


Mariechen:
ách – jo, ümmer blu-es arbd ---- Gru-es-modder, mä-i wúnn au
Ach, ja, immer bloß arbeiten! Großmutter, wir wollen auch
e-mo in Ferchen e-rüm fáhr – Váder, Modder un mä-i zwei, -
einmal in den Ferien herumfahren: Vater, Mutter, wir zwei
unn dich unn Gru-es-vádern namme-me au meed.
und dich und Großvater nehmen wir auch mit.


Großmutter:
Kä-ind,- Kä-ind, - warg nich öwwermü´dich, mä-i, Ferchen
Kind, Kind werd nicht übermütig, wir Ferien
mach? Ferchen, - dáás ess wáás förr dé vörnahme Lüüd,-
machen? Das ist was für die vornehmen Leute
-mä-i,- mä-i, - sinn zer Arbd gebuuren!
Wir- wir sind zur Arbeit geboren!
Su-e, unn nún gédd e-nuus in de Küchen unn assd áuwern
So und nun geht hinaus in die Küche und esst euern
Däller Kárdu elsobben, unn dernoochen namm-de áuwern
Teller Karto elsuppe und danach nehmt ihr euren
Rächen unn gédd e-núnger án Dich o de Weesen, - áuwer
Rechen und geht runter an den Teich auf die Wiese, euer
Váder unn áuwer Modder wárten schünn o úch.
Vater und eure Mutter warten schon auf euch.


Beide Kinder:
Unn bann há mä-i e-mo Ferchen?
Und wann machen wir einmal Ferien?


Großmutter:
Bassd uuf, dä-i zwei: dn Súnndichnochmedág gé-mme medd
Passt auf, ihr zwei: am Sonntagnachmittag gehen wir mit
Gru-es-vádern e-mo dörch de Au unn áns Borghólz unn e-nu an
Großvater mal durch die Landschaft ans Burgholz, rauf an
Dáwerzen Barg unn guggen e-mo, bé dé Frucht stie-ed, é-meng
Tabarzer Berg und sehen, wie die Frucht steht, vielleicht
blühd ´s Korn schünn.
blüht das Korn schon.


Beide Kinder:
Unn gé-mann au ins Já-ed-huus?
Und gehen wir auch ins Jagdhaus (Gaststätte)?


Großmutter:
Jo, - unn bann se Brodwörschd broden, schwatz ich e-mo medd
Ja und wenn sie Bratwurst braten, rede ich mal mit
Gru-es-vádern, do kä-ifde úch au e´Brodworschd .
Großvater, da kauft er euch auch eine Bratwurst.


Beide Kinder:
Unn au e Brause, e ru-ede unn e grüne???
Und auch eine Brause, eine rote und eine grüne?


Großmutter:
No, - dáás warr-me si-e, - Su-e, unn nún gédd e-nuus unn assd,
Nun, das werden wir sehen. So und nun geht raus und esst,
unn dernochen machd úch e-nobb an Dich!
und danach macht euch runter an den Teich!

 

 

 

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