Gotha wird 2013 Hauptstadt der tanzenden Vielfalt

Der Thüringer Landestrachtenverband ist Veranstalter der 50. Europeade im Juli 2013

Kaum war die Residenzstadt Gotha erfolgreicher Ausrichter des Thüringentages, beginnen die Vorbereitungen für die Europeade. Oberbürgermeister Knut Kreuch gab vor kurzem dazu die ersten Planungen bekannt. „Seit fast einem halben Jahrhundert veranstaltet das in Antwerpen beheimatete Internationale Europeadekomitee das größte Folklorefestival Europas. Hier dürfen sich Menschen aller europäischen Nationen vom Atlantik bis zum Ural und vom Nordkap bis Sizilien bei Tanz und Musik in ihren regionaltypischen Gewändern, als buntes Sprachengewirr zu einem lebendigen Europa der Kulturen vermischen.“  Besonders viele junge Leute werden vom Flair dieser Veranstaltung angezogen. Die Europeade ist so etwas wie die Olympischen Spiele der Tänzer und Sänger unseres Kontinents. Sie ist der Ausdruck eines Bekenntnisses des Glaubens an die Freundschaft und die Brüderlichkeit zwischen den europäischen Völkern, das auf dem Gedanken der „Einheit in Verschiedenheit" beruht. Gastgeberstädte sind nicht unbedingt in erster Linie schillernde Glitzermetropolen, sonder eher kleinere charmante regionaltypische Städte, die diesen Gedanken zum Ausdruck bringen. Wie eben Gotha mit seinem Friedenstein und den romantischen Gassen.

Der Thüringer Landestrachtenverband e.V., dem Kreuch als Landesvorsitzender vorsteht, hatte sich mit der Residenzstadt Gotha beim Komitee in Antwerpen um die Ausrichtung der mittlerweile 50. Europeade für 2013 beworben. Damit steht Gotha demnächst in einer Reihe mit Städten wie  Riga, Klaipeda oder Turin. In den 1990er Jahren waren Bayreuth und Frankenberg in Hessen unter den Austragungsorten. 2011 übrigens findet die Europeade ab dem 20. Juli in Tartu in Estland statt.

Knut Kreuch hat natürlich selbst schon Europeadeluft geschnuppert. Er reiste trotz seines vollen Terminkalenders 2010 nach Bozen in Italien. Beeindruckt hat dort vor allem das Miteinander der internationalen Teilnehmer. Über Ländergrenzen hinweg reichte man sich die Hände, knüpfte Kontakte. Eine innige Wärme war zu spüren, die keiner der Teilnehmer je vergessen wird.  Die Veranstaltung war ein großer Erfolg für die Landeshauptstadt Südtirols und hat die Gassen, Plätze und Straßen für fünf Tage lang belebt und verzaubert. Einer der Höhepunkte war der große Festumzug durch die Stadt mit Tausenden Besuchern aus nah und fern. Zum ersten Mal in der Geschichte der Europeade wurde dieses Festival in Bozen nicht von der Stadt selbst, sondern von einem Verein, der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz, organisiert. Ähnlich wird es 2013 in Gotha werden.