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2014 bis 2017

 

Nach der Europeade ist vor der Europeade


Seit die Europeade im Jahre 2013 in der Residenzstadt Gotha durch den Thüringer Landestrachtenverband e.V. ausgerichtet wurde, besteht für die Thüringer Trachtenfreunde eine innige Verbundenheit zu dem großen internationalen Treffen, dass die Verständigung der Europäer ganz leicht macht. Musik, Tanz, Tradition und Lachen verbinden immer, auch wenn die Sprachen doch so ganz unterschiedlich sind.

Neben verschiedenen Gruppen des Landestrachtenverbandes fuhren fünf Mitglieder der Thüringer Trachtenjugend im Juli 2017 mit der Delegation der Deutschen Trachtenjugend nach Turku in Finnland und gestalteten die Europeade aktiv mit. Die Deutsche Trachtenjugend plant, auch 2018 wieder zur Europeade nach Portugal fahren: Die Thüringer möchten wieder mit. Das Foto von Tommy Schwarzbach zeigt die DTJ-Truppe 2017 in Turku.

 

 

Nächstes Jahr in Marburg und Thüringen ist wieder mit dabei!

Arbeitstagung der Deutschen Trachtenjugend (DTJ) stellte die Weichen und fand vorerst letztmalig in Wolfshausen statt

Vielen Thüringern und anderen Jugendlichen der Trachtenverbände war das Kreisjugendheim Wolfshausen schon gut bekannt, denn seit 2011 tagte hier fast immer, weitab von Handyempfang und am Rande des tiefen hessischen Waldes gelegen, die DTJ im Herbst. Nächstes Jahr geht es aber in die Jugendherberge im benachbarten Marburg, und vielleicht gibt es da sogar einen DTJ-Auftritt im Rahmen des gleichzeitigen Elisabethmarktes. Beim Tanzkurs mit Darius kamen dieses Jahr schon neue Ideen auf´s Parkett und an den Abenden wurde es lustig und unterhaltsam. Beim jugendpolitischen Thema Rassismus dagegen, das Ansgar Drücker vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit, kurz IDA e.V., leitete, wurde lange diskutiert.

Das Sturmtief verzögerte die Anreise, nicht aber die Diskussionsfreude

Sturmtief Xavier fegte pünktlich zum Beginn der Arbeitstagung von Norden her über Deutschland und legte Busse und Bahnen lahm. Es fuhr fast nichts, aber trotzdem kamen alle irgendwie an, weil sie sich im Rahmen des Individualverkehrs absprachen. Die Organisationsstruktur der DTJ bildete einen leidenschaftlichen Diskussionspunkt, den jeder wahrnehmen wollte. Jugendverbände sollen eigenständig sein, so gilt es allgemein in der Jugendverbandsarbeit und den Förderschwerpunkten. Die DTJ ist zwar kein eigener Verein, hat aber einen eigenverantwortlich arbeitenden Vorstand und agiert auch in allen anderen Bereichen eigenverantwortlich. Entscheidungen werden demokratisch getroffen und es gibt in der Geschäftsstelle in Günthersleben-Wechmar eine Mitarbeiterin, unsere Juliane, die ausschließlich für die DTJ arbeitet. Generell steht die rege diskutierte Frage: Soll die DTJ ein eigener Verein werden oder weiterhin als Teil des DTV arbeiten. Alle sind gespannt, wohin die Entwicklung geht.

Internationales macht Freude, hat aber Grenzen

Als Silke Lantau von der Teilnahme der DTJ an der Europeade im finnischen Turku berichtete, waren die leuchtenden Augen einiger Teilnehmer nicht zu übersehen. 31 junge Trachtenträger erlebten eine Woche unvergessliches europäisches Miteinander. Auch die Thüringer hatten ja eine kleine Abordnung gestellt, der Trachtenverein Schumlach aus Lindenberg war selbst dort. Nächstes Jahr geht es nicht zur Europeade nach Portugal. Hier stehen auch finanzielle Grenzen zu Buche, da die DTJ eine solche internationale Begegnung im Ausland 2018 nicht bezuschussen kann. Dafür soll es zu einem internationalen Treffen in Mecklenburg-Vorpommern gehen. Währenddessen könnte die Europeade in Hessen 2019 wieder im DTJ-Programm stehen.

Geschichte, Gegenwart und ein Vierteljahrhundert in Sicht

Wo und wann soll ein nächstes Deutsches Kinder- und Jugendtrachtenfest stattfinden? Soll es zum 25-jährigen Jubiläum im Jahre 2021 sein? Weiterhin wird es für die nächsten Jahre ein Projekt geben, das die Geschichte der DTJ seit 1996 aufarbeiten soll. Umfangreiche Akten liegen in der DTJ-Geschäftsstelle vor, die zum Teil sehr detailreich die Vorgänge dokumentieren. In welcher Form dies geschehen soll, ist noch nicht entschieden worden. Liegt  2021 ein Buch, eine Ausstellung oder ein Dokumentarfilm vor? Lassen wir uns überraschen.

Text: Dirk Koch, Fotos: Tommy Schwarzbach

 

 

1970 Meter Faden gesponnen


Gewinnerin des 6. Thüringer Wettspinnens kommt aus Franken

Bereits seit 2006 wird zum Tag der Tracht eingeladen, seit einigen Jahren findet die Auftaktveranstaltung dazu in Wechmar statt. Der Tag der Tracht ist der 3. Sonntag im Oktober. Diesmal begann er mit dem 6. Thüringer Wettspinnen. 21 Teilnehmerinnen wetteiferten im Gemeindesaal des Bachstammortes um den längsten Faden.

Am Ende reichte es den bei erwachsenen Thüringern leider nicht zum Sieg. Die Gewinnerin Ingrid Gerber schaffte 145,47 Meter. Sie kommt von der Spinngruppe Ahorn bei Coburg. Die Zweitplatzierte Diana Dimmerling war schon bei mehreren Thüringer Wettspinnen dabei und ist im hessischen Blankenau daheim. Sie erreichte 125,85 Meter. Die Drittplatzierte Karin Friedel spinnt zwar in der Ostthüringer Spinngruppe Etzdorf, wohnt jedoch in Seidewitz in Sachsen-Anhalt. Sie schaffte 125,12 Meter. Im Jugendbereich siegte die 14-jährige Lea Zimmermann aus Öchsen in der thüringischen Rhön mit 103,60 Metern.


Würden alle Fäden zusammengefügt, hätten die 21 fleißigen Spinnerinnen eine Länge von fast zwei Kilometern gesponnen. Ein beachtliches Ergebnis.

 

 

 

Party bei Luther und Eulenspiegel


Zur Herbstferienaktion der Thüringer Trachtenjugend gab es historische Nüsse zu knacken

Vielleicht war das Thema daran schuld: Fast 40 Teilnehmer hatte die diesjährige Oktoberferienaktion der Thüringer Trachtenjugend rund um Martin Luther in Erfurt. Die Jugendorganisation des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. hat im gesamten Freistaat 1000 Mitglieder, die bis 27 Jahre alt sind. Die Ferienaktionen zu Ostern und im Herbst sind sehr beliebt. Dazu kamen jüngst Kinder aus dem Wartburgkreis, dem Kreis Schmalkalden - Meiningen, dem Kreis Hildburghausen, aus dem Landkreis Gotha und aus Erfurt selbst.


Das Dreamteam aus Studentenzeiten

Nach dem gemeinsamen Besuch des Luthersteines in Stotternheim wurde an Wirkstätten Luthers in Kleingruppen gedreht. Die jungen Filmer erhielten dazu Anregungen aus der Erfurter Zeit des Reformators. So spielte der Klostereintritt, das Gewittererlebnis in Stotternheim, die Predigten, die Priesterweihe und die Arztbehandlungen in der Engelsburg eine Rolle.

Klappe zu, Film ab!

Doch war da vielleicht etwas falsch? Haben Luther und Eulenspiegel wirklich so wild zusammen gefeiert, wie es dann aufgenommen wurde? Eulenspiegel gab seine Späße zum Besten und der junge Martin applaudierte dazu. Ob sich das damals wirklich in der Georgenburse, einer ehemaligen Studentenherberge, so abgespielt hat? Wer weiß, wer weiß.  Manchmal sind ausgedachte Stories näher an der Realität als die überlieferte Geschichte…


Erste Erfahrungen als Gruppenleiter absolviert

Lara Oßwald und Julia Spörer, beide vom Heimatverein Mosbach, waren schon bei zahlreichen vergangenen Ferienaktionen mit dabei. Jetzt ergriffen sie selbst erstmals mit Verantwortung und bereiteten die Aktion vor. Was gar nicht so einfach ist, den das Ferienlagerteam wohnt in ganz Thüringen. Da helfen nur Telefonkonferenzen, die für einige eine ganz neue Erfahrung waren, aber doch ganz gut klappten. In Erfurt leiteten sie dann selbst eine Kleingruppe, bei der es um den Mönch Luther ging. „Wir sind keine Profis, keine Schauspieler oder Regisseure. Gefilmt wurde mit Handys und der Schnitt wurde noch am gleichen Abend durchgeführt“, erläuterte Lara. „Wir finden aber, das Ergebnis kann sich sehen lassen“, so Julia.


Danke an Gerlinde

„All die Jahre war ich gern dabei, habe die Kinder immer wieder motivieren können. Dabei habe ich viel gesehen.“, so Gerlinde Gürtler vom Mosbacher Heimatverein, die  Unvergessen bleibt z.B. Gerlindes Nudelsuppe im Naturfreundehaus Leutratal bei Jena 2014. Oder die geniale „Licht-aus- Aktion“ zum Deutschen Trachtenfest in Wendlingen am Neckar 2002. Die Übernachtungsgäste in der Turnhalle wollten um 3 Uhr noch nicht zur Ruhe kommen. Da klappte Gerlinde einfach den Schalter herum und bescherte allen die selige Nachtruhe. In den letzten Jahren hat sie sich immer besonders um die Kleinsten gekümmert. Nun bedankte sich das Ferienlagerteam für ihren Einsatz.

 

 

 

Tracht und Brauchtum sind der Faden,
der sich durch das Leben spinnt.

Thüringenweiter Auftakt am „Tag der Tracht“

 

Sonntag, 15. Oktober 2017

Gasthofsaal in Wechmar, Ortszentrum

Beginn: 10:00 Uhr

Trachten- und Brauchtumspflege ist vielfältig und facettenreich. Nicht nur das Tragen von Trachten gehört dazu, die Trachtfreundinnen und Trachtenfreunde aus Thüringen sind vielseitig beschäftigt. Wir möchten an diesem Tag der Tracht mit unseren Programmpunkten dazu einen ganz besonderen Einblick geben.
Den ganzen Tag über werden uns Musik, Tanz, Gesang und Schnurren begleiten.

6. Thüringer Wettspinnen

20 Gramm Wolle werden in 60 Minuten versponnen. Wer den längsten Faden spinnt, wird siegen. Gesponnen wird mit dem eigenen Spinnrad. Die Wolle wird zur Verfügung gestellt.
Start ist um 11:00 Uhr.

Wettbewerber sind recht herzlich eingeladen. Um Voranmeldung wird gebeten, bei einem Erscheinen bis spätestens 10:30 Uhr und ausreichender Wolle ist ein Mitspinnen aber auch noch möglich.

Zum Mittagessen brutzelt es auf dem Rost.

Filmprojekt der Thüringer Trachtenjugend (ca. 13:00 Uhr)

Nach dem Mittagessen präsentiert die Thüringer Trachtenjugend Ihr Herbstprojekt, einen Filmbeitrag zu Martin Luther.

Danach erfolgt die Auswertung des Thüringer Wettspinnens.

Geschichte und Zukunft des Thüringer Wettspinnens (ca. 13:30 Uhr)

Im Anschluss wird die Entstehung des Wettspinnens des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. und der Thüringer Trachtenjugend in Wort und Bild erklärt.

Spinnen in Gegenwart und Zukunft (ca. 14:00 Uhr)

Danach stellen Spinnerinnen und Spinner ihr Handwerk vor und es wird darüber diskutiert, wie es um die Zukunft dieser alten Kunst bestellt ist.

Zum Abschluss der Veranstaltung wird Kaffee und Kuchen angeboten.

Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer.

Ihr Thüringer Landestrachtenverband e.V.
Hohenkirchenstraße 13
99869 Günthersleben-Wechmar
info@thueringer-trachtenverband.de
Telefon 036256/86560

 

 

Herbstferienaktion in Erfurt


Der Thüringer Landestrachtenverband e.V. und die Thüringer Trachtenjugend laden recht herzlich ein.

Mittwoch 11.10.2017 bis Freitag 13.10.2017

Kamera an: Wir drehen einen Film über Luther: Was wäre wenn und so… Der Unkostenbeitrag pro Person wird sich bei ca. 45,- Euro bewegen. Voranmeldungen bitte bis zum 30. September 2017 an den Thüringer Landestrachtenverband unter 036256/86560 oder info@thueringer-trachtenverband.de. Die Übernachtung erfolgt im Opera Hostel in Erfurt. Dies befindet sich im Stadtzentrum, unweit von Anger und Domplatz.

 

 

Thüringens junge Trachtler trafen sich in Brotterode


10. Kinder- und Jugendtrachtenfest des Freistaates im Städtchen unterm Inselberg erfolgreich absolviert

Der Vorsitzende des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V., Knut Kreuch aus der Bachgemeinde Wechmar, war sichtlich erfreut, als sich jüngst das mittlerweile 10. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Brotterode über ein Wochenende in und um das Schulgelände entfaltete. Junge Trachtenträger aus allen Teilen des Freistaates waren in die Bergstadt geeilt, um einen neuen Meilenstein in der Trachtengeschichte zu setzen.


Die Veranstaltung mit dem gewissen Etwas

Besonders wichtig erscheint den Machern immer wieder, dass der Nachwuchs sein Podium bekommt. Das knüpft Kontakte, schafft Freundschaften und  bringt vielfältige gemeinsame Aktionen. Frank Günther, Vorsitzender der Trachtengruppe Brotterode ist sich sicher, dass dieses Hauptanliegen erreicht wurde. „In der Kinder- und Jugendarbeit gibt es immer ein Auf und Ab. Ein Dank gilt neben dem aktiven Nachwuchs den Jugendleitern, Eltern und begleitenden Erwachsenen.“ Die Trachtengruppe Brotterode verfügt selbst über eine rege Kinder- und Jugendtanzgruppe, die mit zahlreichen Tänzen und Mundart regionale Spezialitäten zeigte. Übungsleiter Jürgen Schiecke berichtet, dass das Üben immer wieder Spaß macht, aber auch so manche Anstrengung erfordert. Indes, die Kinder kommen gern und das sah jeder auf der Bühne oder beim Umgang miteinander. Die zahlreichen Jugendlichen des Vereins waren voll in die Organisation eingebunden, managten die Gästebetreuung, die Beschallungsanlage oder so manche wichtige andere Arbeit.


Moderatorenduo sorgte für Unterhaltung und Schwung

Die Brotteröder schafften mit einem Präsentationseinmarsch aller teilnehmenden Gruppen eine ganz neue Möglichkeit, wie junge Trachten- und Brauchtumspflege ganz passend gezeigt werden kann. Die Gruppen liefen einzeln über den Schulhof auf die Bühne und absolvierten einen typischen Tanz ihrer Region auf den Brettern. So kam jeder zur Geltung und keiner lief sich die Füße wund. Der gemeinsame Tampet 2017 aller Teilnehmer bildete den Höhepunkt des Festes.
Eine ganze andere Besonderheit ist der junge Moderator, den die Brotteröder in ihren Reihen vorweisen können. Der 17-jährige Niklas Fuchs führte gemeinsam mit Steffen Schmidt abwechslungsreich, witzig und interessant durch den Tag. Niklas kann sich sicher sein: Die Trachtenfreunde und viele andere mehr werden seine Sprecherkünste in den nächsten Jahren sicher gern in Anspruch nehmen.


Manche kamen gleich zwei Tage

Obwohl der Trachtenverein Schumlach aus Lindenberg bei Sonneberg eine lange Anreise hat und auf allen Hochzeiten tanzt, zeigte er bereits am Samstag zur Festeröffnung sein Können. Gleiches galt für den Heimatverein aus Mosbach bei Eisenach. Erst jüngst weilten Vertreter beider Gruppen zur Europeade im finnischen Turku, wo sich Tänzer und Brauchtumspfleger aus ganz Europa trafen. Mit dem Fahnenschwingen stellte Toni Büchner aus Lindenberg ein ganz besonderes Stück Thüringer Brauchtums vor. Der Trachtenverein Ponitz rollte Altenburger Ziegenkäse in Großform herein, die Oberschönauer fielen mit ihrem Kirmeszug auf. Weitere große und kleine Trachtenfreunde kamen aus Kaltenlengsfeld, Tambach-Dietharz, Mengersgereuth-Hämmern, Stepfershausen, Wechmar, Tabarz, Behrungen im Grabfeld und Ruhla.


Viele Unterstützer und Helfer

„Ein rundes Fest“, so resümierte nicht allein die stellvertretende Landesvorsitzende der Thüringer Trachtler, Monika Moritz aus dem Eichsfeld am Abend. Sie hat selbst mit ihrer Kindertanzgruppe gleich zwei Mal das Fest ausgerichtet, 1999 und 2006. Bei Facebook stellte sie fast synchron bereits die ersten Fotos der aktiven Trachtenkinder ein. „Eine Riesenaufgabe, die nur mit der Unterstützung vieler funktioniert“, so Moritz. Dieses Mittun war in Brotterode einfach selbstverständlich. Hier liegt wohl auch das Erfolgsgeheimnis der Veranstaltung. Alle Vereinsmitglieder waren in die Veranstaltung integriert. Am Bratwurststand, beim Kaffee- und Kuchenverkauf,  bei allen organisatorischen Arbeiten sah man sie im Vereins-T-Shirt bei der Arbeit schwitzen. Weitere Brotteröder Vereine unterstützen das Fest. „Die Sparkasse Schmalkalden-Meiningen, das Landratsamt Schmalkalden Meiningen und die Thüringer Staatskanzlei haben uns wesentliche finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt , wofür wir uns recht herzlich bedanken“, das möchte Frank Günther nicht unerwähnt lassen.

 

 

 

 

 

Spinnen verbindet Franken und Thüringer

 

Erstes Ahorner Wettspinnen vom TLTV und der Thüringer Trachtenjugend unterstützt
Es war ein schneereicher Tag, als sich Dagmar Scholz vom Gerätemuseum des Coburger Landes im Januar 2014 zum Thüringer Wettspinnen ins Waffenmuseum Suhl aufmachte.

„Es war der einzige Schneetag dieses Winters, aber ich hatte mir ganz fest vorgenommen, hinzufahren.“ Am Gerätemuseum des Coburger Landes im fränkischen Ahorn bestand schon seit einigen Jahren eine Spinngruppe, und Dagmar Scholz wollte halt mal sehen, was bei uns Thüringern so läuft. Gleich auf einem der vorderen Plätze gelandet, war sie vom Fluidum des Wettbewerbes begeistert und kam auch 2016 zum Thüringer Wettspinnen nach Kaltenlengsfeld. So sprang der Funke über, doch einmal ein Wettspinnen in Franken auszurichten.

Bereits im Januar 2017 traf ich mich mit Museumsleiterin Dr.Chris Loos in Bad Blankenburg. Das lag genau in der Mitte, Dr. Loos wohnt nämlich in Probstzella in Thüringen. Wir besprachen dort die Pläne für den Sommer 2017. Da das Museum in einer alten Schäferei untergebracht ist, lag der Gedanke nahe, dort im Rahmen des Schaffestes ein Wettspinnen auszurichten. Schnell waren wir uns einig, dass Thüringer Landestrachtenverband und Thüringer Trachtenjugend die Erfahrungen der vergangenen Wettspinnen zur Verfügung stellen würden und den Tag selbst mit unterstützen werden. Schließlich war das Coburger Land ja auch mal ein gutes Stück Thüringen …

Schneller als der Wind verflog die Zeit und der 16. Juli kam heran. Gemeinsam mit Heidrun Diringer aus Waltershausen und ihrem Ehemann flogen wir über die Autobahn. Heidrun hatte ihre Weife im Gepäck, sie stand nun schon zum dritten Mal zum Abmessen mit bereit. Schnell kam die Veste Coburg ins Blickfeld und wir waren erstaunt darüber, wie nah das schöne Ahorn doch an der Stadt liegt. Rund um die alte Schäferei war ein buntes Treiben mit zahlreichen Ständen, handgemachter Musik, Landspezialitäten und vielen, vielen Schafen zugange. Die 16 Wettbewerbsteilnehmer, darunter ein Mann, verspannen die Wolle Coburger Füchse. Regionaler geht es nicht. Zwei Kinder waren ebenfalls dabei. Die Zahl der Thüringer war nicht gering, viele nahmen schon am Thüringer Wettspinnen teil. Frau Hanschke aus Wümbach bei Ilmenau präsentierte sogar einige schöne Handarbeiten. Sie kam 2010 zum 2. Wettspinnen in Apfelstädt erstmals zu uns. Die Zweitplatzierte von Ahorn kam übrigens aus der Gemeinde Frankenblick in Thüringen. Frau Arens spinnt in der Ahorner Spinngruppe und erreichte 134,92 Meter. Die Gewinnerin Michaela Peter aus Mömbris bei Aschaffenburg überzeugte mit 159,13 Metern. Die Drittplatzierte hatte vielleicht einen kleinen Heimvorteil. Ingrid Gerber aus Ettman spann einen Faden von 132,32 Metern.

„Das war doch ein schöner Höhepunkt! Sie kommen doch wieder?“, so sagte uns beim Verlassen des Museumsgeländes ein alte Dame aus der Spinngruppe von Ahorn. Ja, wir kommen wieder und freuen uns auch schon darauf, fränkische Gäste zu unserem Thüringer Wettspinnen am 15. Oktober in Wechmar begrüßen zu dürfen.

Dirk Koch

 

14. Oberfränkisches Schaffest
Mit großem Wettspinnen

Sonntag, den 16. Juli von 10-18 Uhr

Schöne Schafe. Tolle Böcke. Kräftige Schafscherer. Schaf in der Wurst. Lamm-Bohnen-Eintopf. Kinderprogramm. Spinn-Wettbewerb. Tierschau. Bunter Markt und fränkische Volksmusik.

Das Oberfränkische Schaffest findet heuer bereits zum 14. Mal statt. Dazu verwandelt sich die Alte Schäferei in Ahorn in eine Schaf- und Tierweide. Im Mittelpunkt des Festes stehen die Tiere der oberfränkischen Schafzüchter. Die Vielfalt ihrer verschiedenen Rassen begeistert und gibt zugleich Einblick in den züchterischen Wettbewerb. Vertreten sind neben dem Coburger Fuchsschafe im „Goldenen Vlies“, Rhönschafe mit dem charakteristischen dunklen Kopf, weiße Merinolandschafe, die kleinen Waldschafe und Skudden genauso wie beeindruckende Suffolks.

Schafschau
Auch in diesem Jahr werden die Schafe in verschieden Rassen präsentiert und gerichtet. Die Jungzüchter messen sich in einem eigenen Wettbewerb im Wissen über ihre Rasse und deren Eigenschaften genauso wie im Handling der Schafe. Und auch das Publikum ist gefragt, wenn beim beliebten Bockschätzen das Gewicht des schönsten aller Böcke möglichst genau zu treffen ist. Darüber hinaus haben Jung und Alt mehrmals am Tag Gelegenheit, dem Schafscherer über die Schulter zu schauen.

Tiersegnung
Im Rahmen der offiziellen Eröffnung um 12:30 Uhr segnet Herr Pfarrer Arnold alle anwesenden Tiere. Außerdem erhalten die Museumsschafe offiziell ihre Namen.

Rahmenprogramm mit Markt „Rund ums Schaf“
Neben verschiedenen Schafrassen können die Besucher heuer auch Esel, Ziegen, Rinder und Ponys hautnah erleben. Unsere Museumsschafe werden live und vor Ort geschoren. Zur Mittagszeit erbittet Pfarrer Arnold den Segen für alle Tiere. Außerdem wird das Geheimnis gelüftet, welche Namen die Schafe erhalten sollen.

An zahlreichen Ständen werden handwerkliche Artikel rund ums Schaf wie zum Beispiel handgefärbte und gesponnene Wolle angeboten. Für die kleinen Besucher locken mehrere museumspädagogische Angebote. Außerdem gibt es kulinarische Spezialitäten wie Lammbratwürste oder Lamm-Bohnen-Eintopf. Die gastronomische Betreuung im Biergarten rundet das Schaffest ab.

Musik
Für die musikalische Unterhaltung sorgen die Fränkischen Straßenmusikanten. In den Sommerferien 1982 gingen sie zum ersten Mal mit der traditionellen Tanz- und Kirchweihmusik auf Straßenmusik-Tour. Seitdem haben die Fränkischen Straßenmusikanten unzählige Auftritte gespielt – weit über Franken hinaus, und auch immer wieder in Rundfunk und Fernsehen. Jung geblieben sind sie durch ihre unbändige Freude am freien Zusammenspiel, die sich immer wieder auf ihr Publikum überträgt. Dabei ist ihr Repertoire an überlieferten Volksliedern und Tanzmusikstücken, die sie mit eigenen fetzigen Arrangements präsentieren, ständig gewachsen. (Quelle: http://www.zachmeier.de/blog/projekte/die-frankischen-strasenmusikanten/)

Großer Spinnwettbewerb
Ein besonderes Highlight ist in diesem Jahr das erstmals in Ahorn stattfindende große Wettspinnen, das gemeinsam mit der Thüringer Trachtenjugend e.V. und dem Thüringer Landestrachtenverband e.V. ausgerichtet wird. Dabei erhält jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin 20 Gramm Wolle. Sieger/Siegerin ist, wer in einer Stunde den längsten Faden gesponnen hat.

Programm
9:00 Uhr: Prämierung der verschiedenen Schafgruppen
12:30 Uhr: Offizielle Eröffnung mit Tiersegen und Namensgebung der Museumsschafe,
anschließend ca.
13:00 Uhr: Siegerehrung & Präsentation der Siegertiere
13:30 Uhr: Schafschurvorführung
14:00 Uhr: Startschuss zum Wettspinnen
14:30 Uhr: Jungzüchterwettbewerb
15:30 Uhr: Schafschurvorführung
16:00 Uhr: Rassenvorstellung
16:30 Uhr: Siegerehrung Bockschätzen
16:40 Uhr: Schafschurvorführung
17:00 Uhr: Siegerehrung Wettspinnen

Ganztags
Kulinarisches vom Schaf
Markttreiben mit Schafprodukten
Kinderprogramm

Eintritt: Erwachsene 3,- Euro, Kinder bis 12 Jahre und Mitglieder des Fördervereines frei.

 

Erstes Ahorner Wettspinnen

Alte Schäferei - Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn

Erstes Ahorner Wettspinnen im Rahmen des 14. Oberfränkischen Schaffestes

Wer spinnt den längsten Faden? Das ist das Motto für den ersten Ahorner Spinnwettbewerb. Die Teilnehmer erhalten 20 Gramm Wolle und haben eine Stunde Zeit.

"... um auf ein gegebenes Kommando das Wettspinnen zu beginnen, welches [...] eine volle Stunde währte. Die Emsigkeit, ja die Whut der [...] Spinner, ihr Mühen umden Preis läßt sich denken, nicht aber beschreiben, kaum vermochte man wegen Schnelligkeit die Drehung der Räder zu sehen." So hieß es in einer nicht näher bezeichneten Zeitschrift aus dem 19. Jahrhundert. Immer wieder tauchen ähnliche Berichte auf, so dass auf eine rege Tradition solcher Wettbewerbe geschlossen werden kann. Das Verspinnen von Fasern gehört zu den ältesten handwerklichen Techniken der Menschheit. Zu allen Zeiten maßen sich die Spinnerinnen in der Feinheit ihres Garns aber auch in der Schnelligkeit, zeugte dies doch von ihrer großen Fingerfertigkeit.


Wettspinnen

Am 16. Juli 2017 laden die Alte Schäferei Ahorn, der Thüringer Landestrachtenverband und die Thüringer Trachtenjugend zum großen Wettspinnen auf das historische Gelände der Alten Schäferei in Ahorn ein. Der Wettbewerb ist offen für alle Spinnerinnen und Spinner jeden Alters. Es wird in einer Jugendklasse (bis 18 Jahre) und einer Erwachsenenklasse (ab 18 Jahre) nach folgenden Regeln gestartet:

Regeln
1. Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer spinnt mit eigenem Spinnrad.
2. Ein kurzes andersfarbiges Stück Faden für den Beginn muss an der Spule angeknüpft sein.
3. Es werden 20 Gramm Wolle versponnen, die der Ausrichter zur Verfügung stellt.
4. Der Faden wird in einem Stück gesponnen. Reißt er, muss er angesponnen werden. Er darf nicht geknotet sein. Reißt der Faden beim Messen, darf er angeknotet werden.
5. Sieger ist die Person, die denn längsten Faden gesponnen hat. Dabei ist es nicht maßgeblich, wie dick oder dünn dieser ist.

Das Startsignal zum Wettspinnen wird um 14 Uhr gegeben. Das Ereignis wird im Rahmen des Tages des 14. Oberfränkischen Schaffest ausgerichtet. Den Siegern winken attraktive Preise. Jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde.

Anmeldeschluß ist der 30. Juni
Max. Teilnehmerzahl: 30 Personen
Anmeldung unter: info@geraetemuseum-ahorn.de oder 09561/1304
Alte Schäferei – Gerätemuseum des Coburger Landes, Schäferei 2, 96482 Ahorn

Dazu laden wir herzlich ein und freuen uns auf zahlreiche TeilnehmerInnen!

 

 

Thüriade in Gotha am 20. Mai 2017

 

 

Verspielt durchs Werratal

Kinderspielaktion der Thüringer Trachtenjugend fortgesetzt

Gut gekleidete Menschen bewegen sich an einem sonnigen Aprilsonntag durch den Englischen Garten zu einer Vorstellung ins Meininger Theater. „Ihr seid aber schick angezogen, wo wollt ihr denn hin?“, so fragte eine ältere Dame. Wohin? „Zum Fotoshooting!“ konnte man von Benno aus Brotterode hören. „Für den neuen Trachtenkalender.“

Unter südlicher Sonne

Der Englische Garten war eines der ersten Motive für das neue Kinderspielprojekt. Wegen des großen Interesses für das Thema wurde es weitergeführt. Manche hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits den ersten Sonnenbrand geholt, denn der Fotoaktion war ein ausgiebiges Kaffee- und Teetrinken im Garten des Hostels Werratal vorausgegangen. Die Tische und Stühle des Speisessaales hatten kurzerhand den Weg in die Frühlingssonne gefunden. Solch tolles Wetter hatten wir zu unseren Ferienaktionen schon lange nicht mehr gehabt. Ansonsten? Man fiel auf in Meiningen. So mancher fragte, wo die Trachten herkommen und was wir hier tun. Kinder und Erwachsene schauten zu, wie in den verwinkelten Gassen und vorm Schloss Elisabethenburg „Räuber und Gendarm“ und  „Alle Vögel fliegen hoch“ gespielt wurden. An einem Nachmittag stieß Anneliese Rühle mit ihren Behrunger Trachtennachwuchs zu uns und diese stiegen für ein Kalenderbild auf selbstgebaute Stelzen.

Am Drehort der Märchenfilme

„Irgendwie kommt mir hier alles bekannt vor!“, so stellte Fiona aus Kaltenlengsfeld fest, als wir im Hennebergischen Freilichtmuseum Kloster Vessra ankamen. „Ich weiß, auch woher.“ Lili aus Mosbach erinnerte sich an einige Weihnachtsfilme der ARD, die zum Teil hier gedreht wurden. Wir hatten zwar keine Filme zu drehen, aber wir mussten uns um verschiedene Fotos für den Trachtenkalender kümmern. Die hennebergischen Fachwerkhäuser bildeten dazu eine tolle Kulisse. Die Mädels fanden besonders an den Ziegen Gefallen, die einige Streicheleinheiten erhielten. In der freien Zeit stiegen die Kinder in den alten Häusern herum, in der Wassermühle, der Schmiede und dem Brauhaus. Interessant natürlich auch die Totenhofskapelle aus Breitungen, an der Grabsteine von Kindergräbern ausgestellt waren. Teilweise waren die Verstorbenen jünger als die Ferienkinder. Im Innern sorgte eine Totenkrone für Gänsehaut. Diese bekamen Unverheiratete auf den Sarg gelegt, später wurden die Kronen in der Kirche auf einem Brett oder in einem Gehäuse aufbewahrt.

Wehrhaftes unterm Hutturm

Das Werratal ist voll von wehrhaften Kirchen, eine davon befindet sich in Vachdorf. Dort trafen wir junge Trachtenträger aus Vachdorf und Roswitha Reps von der Folkloretantgruppe, die auch ein Kalenderblatt des neuen Trachtenkalenders füllen werden. Sie beschäftigen sich besonders mit der örtlichen Kirmes, die hier im Oktober stattfindet. Für einige der übrigen Ferienlagerkinder indes hatte das Kirchenburgareal von Vachdorf großen Wiedererkennungswert in Sachen Architektur. Vor zwei Jahren hatten wir uns während der Osterferien mit Kirchenburganlagen in der Rhön beschäftigt. Am Torturm von Vachdorf befindet sich ebenso wie in Kaltenwestheim eine querliegende Schießscharte. David hat´s festhgestellt. Besonderes Vachdorfer Wahrzeichen ist jedoch der runde Hutturm, der erst vor einigen Jahren wieder rekonstruiert wurde.

Pläne schmieden, Tänze wagen

Im Rahmen der Osterferienaktion findet jedes Jahr die Versammlung der Thüringer Trachtenjugend statt. Themen waren unter anderem die Arbeit im Landesjugendring und der Deutschen Trachtenjugend, die Herbstferienaktion in Erfurt und die Osterferienaktion 2018 im Altenburger Land. Ein großes Gesprächsthema bildete das Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest, das im August diesen Jahres in Brotterode stattfindet. Der Beitrage zur „Thüriade“ war ein weiterer Punkt. Es wurde besprochen, dass die Thüringer Trachtenjugend zwei Tänze aufführen und gemeinsam einüben wird. Dazu wurde auch bereits an einem Abend während der Osterferienaktion geprobt. In den nächsten Jahren soll verstärkt daran gearbeitet werden, wieder einmal mit gemeinsamen Tänzen bei größeren Auftritten präsent zu sein.

 

Text: Dirk Koch,  Fotos: Norbert Sander

 

 

Deutscher Kinder- und Jugendtrachtentag an der Ostsee


Über 80 junge Trachtenträger aus ganz Deutschland kamen am 3. Märzwochenende nach Kiel und die Thüringer Trachtenjugend war dabei


Die Deutsche Trachtenjugend (DTJ) im Deutschen Trachtenverband e.V. ist mit 350000 Mitgliedern einer der größten im ländlichen Raum tätigen Jugendverbände. Jedes Jahr treffen sich die Delegierten aller Bundesländer zum Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag, der jüngst in Kiel stattfand. Die Thüringer Trachtenjugend war mit 16 Teilnehmern dabei.

Engagierte Nordlichter stemmten die Vorbereitungen vor Ort     

Für die Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentage zeichnet sich stets der gastgebende Landesverband als Ausrichter verantwortlich. Diesmal ist es Sönke  Thede von den Trachtengruppen im Heimatbund Schleswig-Holstein e.V. gewesen, der mit seinem engagierten  Team vor Ort den Hut auf hatte. Den Kontakt zur Deutschen Trachtenjugend hält dabei Silke Lantau aus Laboe, die in Leipzig studiert. Seit einem Jahr engagiert sie sich im Vorstand der DTJ als stellvertretende Vorsitzende. Jasmin Kröplien, die Vorsitzende der DTJ, hatte von Grevesmühlen in Mecklenburg- Vorpommern ebenfalls einen moderaten Anfahrtsweg und bringt ihr Auto mit Ideen und Projekten beladen mit nach Kiel. Die Präsidiumssitzung der DTJ fand  im Landeshaus statt, welches der Sitz des Schleswg-Holsteinischen Landtags ist und am Westufer der Förde liegt. So wurden die aktuellen Entscheidungen der DTJ fast direkt am Ostseestrand getroffen. Neben Satzungsänderungen und Terminplanungen ging es um die Europeade im finnischen Turku. Die DTJ nimmt an dieser Veranstaltung mit Trachten- und Tanzgruppen aus ganz Europa erstmals teil und entsprechend hoch sind die Erwartungen. Thüringer sind ebenfalls dabei.

Wiedersehen mit Elke Muhs

Weiterhin gab es ein Wiedersehen mit Elke Muhs, die von 2001 bis 2004 Vorsitzende der Deutschen Trachtenjugend war. Sie ist mit ihrer Familie ganz in der Nähe von Kiel daheim. Mit ihrer Person verbinden sich für die Thüringer Trachtenjugend Ereignisse wie das Tanzseminar und der Besuch bei Bundespräsident Rau 2001 oder der „Bahnhofstanz“ beim Deutschen Trachtenfest in Wendlingen 2002. Zum Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Ingersleben und rund um die Drei Gleichen 2003 war Elke mit Mann Hauke und dem damals noch kleinen Töchterchen ein Wochenende zu Besuch.

Deutsche Tanzfolge im CITTI-Park

Die Kielerinnen und Kieler waren am Samstag, dem 18. März 2017 um 16:00 Uhr, recht herzlich in das Einkaufszentrum CITTI-Park eingeladen. Dort wurde die Deutsche Tanzfolge gezeigt, die Tänze aller deutschen Bundesländer präsentiert. Unterstützt wurde die deutsche Trachtenjugend dabei von den jungen Trachtlern aus Schleswig- Holstein. Die deutsche Tanzfolge wird zu Trachten- und Brauchtumsfesten aufgeführt, war aber auch schon vorm Bundespräsidenten im Berliner Schloss Bellevue zu sehen.

Schiff ahoi und frische Brise!

Wichtig ist der DTJ immer wieder, in jungen Herbergen zu übernachten. Heimstatt für Tagungen, Seminare in Tanz und Musik und Spieleabend bot  die Jugendherberge Kiel. Mit Spannung wurde der Samstagabend erwartet, an dem die Gastgeber aus Schleswig-Holstein ein Mitmachprogramm gestalteten. Nicht weniger freuten sich die Kinder und Jugendlichen aus der gesamten Bundesrepublik auf den Fördetörn am Samstagvormittag. Bis jetzt konnte noch keine Gastgeberstadt eine richtige Seefahrt bieten.

 

 

Deutscher Kinder- und Jugendtrachtentag an der Ostsee

Thüringer Trachtenjugend ist am dritten Märzwochenende in Kiel zahlreich vertreten
Bei den Aktionen der Deutschen Trachtenjugend (DTJ) im Deutschen Trachtenverband e.V. ist die Thüringer Trachtenjugend immer mit dabei. Das Amt des Thüringer Landesjugendvertreters bei der DTJ hat Marko Thieg vom Trachtenverein Schumlach-Lindenberg übernommen. Traditionell nimmt der Trachtenverein Schumlach e.V. aus Lindenberg engagiert und einsatzbereit die Thüringer Vertretung wahr.

Großes Interesse beim Nachwuchs

Bei der Thüringer Trachtenjugend hat sich nun die jahrelange Arbeit in Projekten und Ferienaktionen bewährt. Es gibt tatsächlich einige kleine Ferienlagerteilnehmer von einst, die nun gern Kontakte knüpfen und mitbestimmen wollen. Natürlich locken der Tanzkurs mit neue Schritten und Ideen und der Fördertörn über die Ostsee vor Kiel. So wird die Thüringer Trachtenjugend in diesem Jahr mit 16 Teilnehmern in Kiel vertreten sein, wozu neben Schumlach auch Mitglieder der Trachtengruppen aus Kaltenlengsfeld, Mosbach und Ingersleben gehören.

Thüringer trachtenjugend in Öhringen

Engagierte Nordlichter stemmen die Vorbereitungen vor Ort

Für die Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentage zeichnet sich stets der gastgebende Landesverband als Ausrichter verantwortlich. Diesmal ist es Sönke  Thede von den Trachtengruppen im Heimatbund Schleswig-Holstein e.V., der mit seinem Team vor Ort den Hut auf hat.Den Kontakt zur Deutschen Trachtenjugend hält dabei Silke Lantau aus Laboe, die in Leipzig studiert. Seit einem Jahr engagiert sie sich im Vorstand der DTJ als stellvertretende Vorsitzende. Die Präsidiumssitzung der DTJ findet im sogenannten „Landeshaus“ statt., welches der Sitz des Schleswg-Holsteinischen Landtags ist und am Westufer der Förde liegt. So werden die aktuellen Entscheidungen der DTJ fast direkt am Ostseestrand getroffen.

Mosbacher und Kaltenlengsfelder 2016 in Öhringen

 

 

Kinderspiele II: Osterferienaktion vom 9. bis 12. April 2017 in Meiningen

 

Unsere Osterferienaktion unter dem Motto Kinderspiele führt uns nach Meiningen. Dort sind wir im Hostel untergebracht. Da wir wieder Fotoaufnahmen für den Kalender der Thüringer Trachtenjugend 2018 machen, sind unbedingt die Trachten einzupacken.

Unsere Herberge:
Hostel-Herberge Werratal
Neunkirchener Straße 9
98617 Meiningen

 

Wir freuen uns natürlich auch auf Eure Spielideen!

Am Sonntag, dem 9. April 2017, beginnt unsere Ferienaktion um 10:00 Uhr. Wer möchte, kann am Schwerttanzseminar mit Frank Hößel teilnehmen, die Einladung liegt bei. Um 12:00 Uhr gibt es den Mittagsimbiss, ab 12:30 ist Spielzeit, während die Delegierten die Versammlung der Thüringer Trachtenjugend durchführen. Am Nachmittag wird das Schwerttanzseminar fortgesetzt, während sich der Rest mundartlichen Kindersprüchen und Spielen zuwendet.
Montag: Kirchenburgenfahrt in Werratal mit Aufnahmen für den Trachtenkalender, vrsl. Vachdorf usw.
Dienstag: Besuch des Hennebergischen Freilichtmuseums Kloster Veßra bei Themar mit Fotoaufnahmen für den Kalender
Mittwoch: Spielzeit, Ende der Veranstaltung nach dem Mittagessen ca. 13:00 Uhr
Oberstes Motto bleiben aber die Kinderspiele, interessante Tage erwarten Euch.

Kosten für Leute unter 27 Jahren: 44,- Euro,
Leute über 27 Jahre etwas über 52, - Euro. (Alle Mahlzeiten und Veranstaltungen der Ferientage sind darin enthalten.)

Wir bitten um endgültige Anmeldung mit Personenzahl an den Thüringer Landestrachtenverband e.V. bis zum 20. März 2017. Die Teilnehmer erhalten dann bis zum 24.März detaillierte Informationen. Bitte dann zeitnah die Beiträge auf das Konto das Thüringer Landestrachtenverbandes einzahlen, Kennwort: Meiningen und den Verein/Trachtengruppe angeben.

Für Nachfragen steht Euch Dirk Koch zur Verfügung unter dirkkoch@gmx.de oder 01747410645.

 

 

1. Schwerttanzkurs für Kinder
9. April 2017
Meiningen

EINLADUNG

 

Liebe Trachtenfreunde,

unser Trachtenfreund Frank Hößel hatte die Idee, mit Kindern den traditionellen Schwerttanz einzuüben. Der Schwerttanz ist über die Jahre zu einem Markenzeichen des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. geworden, der alte Handwerkstraditionen weiterleben lässt. Es gab immer einige Nachfragen, ob denn nicht auch Kinder diesen Tanz erlernen können. Nun steht der 1. Termin mit Frank Hößel fest, zu dem wir Euch recht herzlich einladen.
Sonntag der 9. April 2017

Ort: Hostel-Herberge Werratal, Neunkirchener Straße 9, 98617 Meiningen

  • 10:00 Uhr Beginn
  • 12:00 Uhr Mittagsimbiss
  • 12:30 Uhr Versammlung der Thüringer Trachtenjugend, für Nichteilnehmer wird ein Spielprogramm geboten
  • 14:00 Uhr Forstsetzung des Schwerttanzkurses
  • Ca. 15:30 Uhr Gemeinsames Kaffeetrinken zum Ausklang

Wir würden uns freuen, Euch zur ersten Veranstaltung im Schwerttanz für Kinder begrüßen zu können. Bitte meldet Euch bis zum 20. März 2017 in der Geschäftsstelle des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. in Wechmar an (036256/86560 oder info@thueringer-trachtenverband.de).

Auch im Namen von Frank Hößel grüßt Euch

Euer Dirk Koch, Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

Thüringer auf der Grünen Woche 2017


Stets ist die Grüne Woche in Berlin ein Höhepunkt für die im ländlichen Raum aktiven Thüringer. Ich bin jedes Jahr beruflich dort und statte dann natürlich auch unseren Thüringern einen Besuch ab, wenn es sich einrichten läßt. Vom ersten bis zum letzten Tag der Grünen Woche gab es am Behrunger Stand im Rahmen der Landkreis-Präsentationvon Schmalkalden-Meiningen leckeren Schmelzekuchen, selbstgemachte Marmeladen und herzhafte Fettbrote.I mmer dabei war Anneliese Rühle aus Behrungen, die mit ihrer Kindertrachtengruppe engagiertes Mitglied im Thüringer Landestrachtenverband ist. Am letzten Tag der Grünen Woche tanzte die Behrunger Trachtentanzgruppe, die Anneliese bereits seit 24 Jahren leitet. Generell waren Trachten auf der Grünen Woche nicht zu übersehen. Niedersachsen, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern zeigten die Vielfalt des deutschen Trachtenwesens.

Für die Deutsche Trachtenjugend (DTJ) nahm ich an der traditionellen Jugendveranstaltung des Bundes der Deutschen Landjugend teil. Die Vorsitzenden der Landjugend hielten eine bewegende Rede, in der sie den Wert des ländlichen Raums voll herausstellten. Themen waren u.a. der flächendeckende Breitbandausbau, der Wert der Landwirtschaft, die Flächenversiegelung und ein eigenes Ministerium für den ländlichen Raum. Gleichzeitig wurde betont, wieviel die Schule die Heranwachsenden beansprucht. Ist das wirklich gut so? Wo bleibt die Zeit für bürgerschaftliches Engagement? Auch mal interessante Argumente für die Thüringer Trachtenjugend. Ein Ereignis war wie immer das Theaterstück, diesmal dargeboten von der Bayrischen Landjugend. Übertragen auf die Story von Asterix und Obelix wurden die Vorteile des förderalistischen Prinzips der Bundesrepublik Deutschland humoristisch herübergebracht.

Am Stand von Usbekistan gab es anschließend ein Treffen mit Vertretern aus Usbekistan und dem Deutschen Bundesjugendring, bei dem ich die DTJ vertreten durfte. Beeindruckt waren die Usbeken davon, dass Vereine wie z.B. Alt-Ruhla e.V. aus Thüringen bald 120 Jahre alt werden und éhrenamtlich eine so umfangreiche Kinder- und Jugendarbeit betreiben.

Text und Fotos: Dirk Koch

 

Grüne Woche BDL Preisträger

Grüne Woche BDL Diskussionsrunde

Grüne Woche BDL Theaterstück

Usbekische Del. des DBJR mit BMFSFJ Staatssekretär Ralf Kleindiek

 

 

Herzliche Einladung

Liebe Trachtenfreunde,
auch 2017 gibt es wieder viel mit der Thüringer Trachtenjugend zu erleben. Hier sind einige Veranstaltungen aufgeführt. Für die Osterferienaktion 2017 in Meiningen und Kloster Veßra könnt Ihr Euch bereits unverbindlich voranmelden. Fragen zu den Veranstaltungen werden direkt unter 0174/7410645 oder dirkkoch@gmx.de beantwortet. Ihr könnt auch gern unter http://www.thueringer-trachtenjugend.de/ mal in die Dokumentation unserer Arbeit reinschauen.

Ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2017
wünscht Euch Euer Landesjugendleiter Dirk Koch

Kinderspiele II: Osterferienaktion vom 9. bis 12. April 2017 in Meiningen

Unsere Osterferienaktion unter dem Motto Kinderspiele führt uns nach Meiningen. Dort sind wir im Hostel untergebracht. Ein Aktionstag geht in Freilichtmuseum Kloster Veßra. Typisch für das Werratal sind die Kirchenburgen, wir werden zumindest der Anlage in Vachdorf einen Besúch abstatten. Oberstes Motto bleiben aber die Kinderspiele, interessante Tage erwarten Euch. Kosten für Leute unter 27 Jahren etwas unter 45,- Euro, für Leute über 27 Jahre etwas über 50, - Euro. Alle Mahlzeiten und Veranstaltungen der Ferientage sind darin enthalten. Es werden wieder Aufnahmen für den Spielkalender 2018 gemacht.

Wir bitten um formlose Voranmeldung an den Thüringer Landestrachtenverband e.V. bis zum 10. Februar. Januar 2017.

Thüringer Landestrachtenverband e.V.
Hohenkirchenstraße 13
99869 Günthersleben-Wechmar
info@thueringer-trachtenverband.de
Telefon 036256/86560

 

Vorschau auf die nächsten Veranstaltungen:

Versammlung der Thüringer Trachtenjugend am 9. April 2017 um 14:00 in Meiningen

10. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Brotterode am 26. und 27. August 2017

Auf Luthers Spuren in Erfurt vom 11. bis 13. Oktober 2017 –Oktoberferien

Tag der Tracht und Thüringer Wettspinnen am 15. Oktober 2017 in Wechmar

 

 

Wenn aus Kindern Hexen werden


In der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel loderte magisches Feuer

Der Hexengrund ist ein Nebental der Saale zwischen Rudolstadt und Kahla, das vom Wiedabach durchflossen wird. Er und die Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel waren Ziel der Thüringer Trachtenjugend zur Oktoberferienaktion 2016, die mit fast 30 Teilnehmern diesmal übervoll war. Die reizvolle Region ist wenig bekannt, aber auf jeden Fall ein lohnendes Ziel. Das Feriencamp Partschefeld, welches von Heike Krauß betrieben wird, ist ein schönes Objekt für Kinder- und Jugendfahrten.

Mit Waldemar über Berg und Tal

Specht Waldemar nützt mit einer stattlichen Körpergröße von ca. 40 Zentimetern besonders gern die dicken, alten Bäume für den Bau seiner Höhlen. Er ist das Markenzeichen des Pfades Saalleithen. Anett Hergeth, ihres Zeichens Koordinatorin des Entdeckerpfades Saalleiten ist der Thüringer Trachtenjugend durch das Projekt PARTHNER des Heimatbundes Thüringen bekannt, und so kam der Kontakt in die Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel. Sie führte die Neugierigen fast vier Stunden lang durch die wunderschöne Umgebung von Partschefeld, durch alte Obstberge, Weiden, Wälder. Mit dabei natürlich Specht Waldemar in Plüschform, den der eine oder andere mal eine Strecke tragen durfte. Mit Stöcken wurden typische Spechtgeräusche imitiert, eine Übung, die allen viel Spaß gemacht hat.

Katzenmägen und alter Sabbat

Monströs war der Speiseplan der Ferientage, die kulinarischen Höhepunkte wurde dem Hexen- und Geisterkochbuch entnommen. Die Küche rauchte und dampfte, dass den 112 Dorfbewohnern von Partschefeld Angst und bange wurde. Katzenmägen samt verspeistem Inhalt, Mäuseblut, Brechknochen und gefüllte Köpfe nährten das magische Volk. Gerlinde aus Mosbach kannte die Rezepte verdächtig gut... In der Nacht klangen schaurige Geräusche über das kleine Dorf. Die Hexen und Teufel zelebrierten ihren Sabbat um das große Feuer, sagten Zauberworte, ihre liebsten Schimpfworte und machten sich gegenseitig fragwürdige Komplimente. Seltsame Laute stiegen gen Himmel. Ein wundertätiges, einarmiges Steinkreuz am Wegesrand unweit von Partschefeld wurde das erklärte Ziel der Nachwuchshexen und Hexer. Mitten in der Nacht!

 

Auf dem schaurigen Schauenforst

Die sagenumwobene Burg Schauenforst versteckt sich über dem Hexengrund im Wald, lediglich der riesige Rundturm lugt ein klitzekleines Stück über die Wipfel. Die Ruinen der alten Feste bildeten ein Refugium für Forscherdrang und Schauergeschichten. Ob es noch einen alten Keller gibt? Warum wurde die Burg im 18. Jahrhundert von Schatzgräbern heimgesucht? Wo waren die Zugbrücken und warum heißt der Mauerteil neben dem Rundturm „Hohe Wehr"? Einige Kinder kannten sich auch ohne Google und Co gut aus, erkannten einen Wehrgang, Schießscharten und Hinweise auf Zugbrücken. Ach, auf dem Schauenforst war leider zu erfahren: Der Hexengrund hat mit Hexen gar nichts zu tun. Dabei hatte uns Anett Hergeth gewarnt: „Frauen aus dem Hexengrund sollte man mit Vorsicht begegnen." Der Grund für die Benennung des Grundes lag im Weinbau, der hier einmal betrieben wurde. Er war ein Arbeitsfeld der sogenannten Heckersleute, nach denen das Tal benannt wurde. Später wurden daraus in sprachlicher Veränderung die „Hexen". Reik aus Wutha-Farnroda und Karsten aus Brotterode sagten: „Na ja, also doch keine Hexen. Da müssen wir uns beim nächsten Mal mit Weinbau beschäftigen. Wir packen schon mal unsere Astscheren für die Rebstöcke ein".

 

 

 

Woanders reingeschaut: Bayern in Berlin wurden 140


Seit 140 Jahren tanzt der Berliner Bär mit dem bayrischen Löwen. Der Verein der Bayern in Berlin feierte am 1. Oktober 2016 das große Jubiläum auf seinem Gelände im Stadtteil Steglitz-Zehlendorf. In meiner Funktion als Vorstandsmitglied der DTJ war ich mit der stellvertretenden DTJ-Vorsitzenden Silke Lantau aus Schleswig Holstein dabei.

Wir wollten natürlich so einem alten und gleichzeitig jungen Verein, es gibt nämlich nicht wenige Kinder und Jugendliche, endlich kennen lernen und zögerten deshalb nicht, die Einladung anzunehmen. Festumzug, Gottesdienst und Festprogramm im weißblauen Festzelt  zeigten uns, wie intensiv und begeistert hier bayrische Lebenart gepflegt und weiter entwickelt wird..

Wie kommen den so viele Bayern überhaupt nach Berlin? Die Antwort dafür liegt in der Geschichte. Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 wuchs die neue Hauptstadt. Arbeitskräfte wurden benötigt, so kamen nicht nur Schlesier, Polen und Sachsen, sondern auch eine Menge Bayern. Sie wollten sich ein Stück Heimat in der Fremde bewahren, und deshalb wurde 1876 der Verein der Bayern in Berlin gegründet.

Wie die Bayern nach Berlin gekommen sind, das ist eine Sache. Aber wie sie bis heute ihre bayrische Lebens- und Brauchtumsart erhalten haben, ist eine andere Angelegenheit, auf die sie stolz sein können. Das unterstrich Kaplan Prof. Dr. Kurt Anglet in seiner Festpredigt zum ökumenischen Gottesdienst. Durch zwei Weltkriege und bewegte Zeiten haben sie sich ihre Identität bewahrt, die hilft, sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen. Die Kirche St. Paulus, ein neogotischer Backsteinbau, war Ort des Gottesdienstews und stammt genau aus der Epoche, als die Bayern einwanderten. Der anschließende Festzug führte durch die einstige Dorfaue von Lichterfelde, welches  als brandenburgisches Angerdorf in Berlin aufging. Dort steht sogar noch die uralte märkische Bruchsteinkirche aus dem Mittelalter, die mit ihrem Zwiebelturm fast für ein Stück bayrisches Ambiente sorgte.


Dirk Koch

 

 

Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt


das Museum für Thüringer Volkskunde in der Landeshauptstadt Erfurt ist eine wichtige und einzigartige Einrichtung, die für ganz Thüringen volkskundliche Themengebiete anschaulich, zusammenfassend und öffentlichkeitswirksam präsentiert. Man könnte schon sagen, dass das in dieser Art so einmalig ist und die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt besonders auszeichnet.

Für die Thüringer Trachtenjugend ist das Museum seit den 1990er Jahren immer wieder ein lohnenswertes Ausflugsziel gewesen und sollte es eigentlich auch in der Zukunft sein. Zahlreiche Kinder- und Jugendtrachtengruppen besuchen es im Rahmen von Bildungsfahrten oder mit dem Klassenverband ihrer Schule.

Nun war durch die Medien zu erfahren, dass geplant ist, dass Museum nicht mehr am Standort am Juri-Gagarin-Ring zu belassen. Ein Ende für das Volkskundemuseum am bisherigen Standort wäre ein herber Verlust für Erfurt und für ganz Thüringen. Das historische Bauensemble und das Museum für Thüringer Volkskunde gehören seit Jahrzehnten untrennbar zusammen und müssen unbedingt so erhalten werden.


Dirk Koch
Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

Fachkongress Kinder- und Jugendarbeit in Dortmund mit Thüringer Beitrag


Als zu Jahresbeginn die Einladung zum Bundesweiten Fachkongress Kinder- und Jugendarbeit in der Geschäftsstelle der Deutschen Trachtenjugend ankam, wurde nach der Ausschreibung an die Landesverbände letztendlich das Projekt der Thüringer Trachtenjugend zum Thema Historische und Moderne Kinderspiele bei der Auswahljury in Dortmund eingereicht, denn man konnte nicht einfach so Projektvorstellungen zur Präsentation anmelden.


Kinderspiele fördern Teambildung und Beteiligungskultur

Die Tage von Schmalkalden mit intensiver Vor- und Nachbereitung in den Osterferien haben sich gelohnt. Die Historischen Kinderspiele wurde für eine Projektpräsentation ausgewählt. Wir durften dann eine Schulstunde lang unsere Arbeit vor interessierten Zuhörern und Mitmachern im Studienseminarraum 2109 zeigen. Mit Gitarrenmusik und Gesang war es lebhaft und die Teilnehmer spielten aktiv mit. Interessant war zu hören, in welchen anderen Versionen die Spiele in den verschiedenen Regionen Deutschlands gespielt werden. Kinderspielaktionen sind teambildend und fördern auf ihre Art und Weise die Beteiligung und somit Grundlagen demokratischer Abläufer. Der eine oder andere Kalender der Thüringer Trachtenjugend zu den Kinderspielen wurde ebenfalls mitgenommen. Einen wichtigen Punkt stellte der informelle Austausch dar, z.B. auf dem Markt der Möglichkeiten oder mit ehren- und hauptamtlich Tätigen zwischen den Veranstaltungen. „Für die praktische Kinder- und Jugendarbeit habe ich mir da einiges mitgenommen. Anregungen aus dem Dortmunder Kinderkochbuch und dem Bewegungskalender der Deutschen Sportjugend werden gleich bei unserem nächsten Ferienlager der Thüringer Trachtenjugend im Herbst mit eingebaut“, so Norbert Sander.

Jugendringe, Streitkultur und digitale Welten

„Die Veranstaltung verfolgt vor allem zwei Ziele. Zum einen soll der Stellenwert von Kinder- und Jugendarbeit sichtbar gemacht werden, andererseits müssen Praxis und Forschung eng in Kontakt kommen“, so Moderator Klaus Bellmund vom Westdeutschen Rundfunk im Eingangsstatement des Kongresses. Caren Marks, die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hob in ihren Grußworten den Wert der Jugend als eigene Lebensphase hervor, nicht allein mehr nur eine Übergangszeit zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Das Angebotsspektrum reichte von wissenschaftlichen Gesprächen und Projektvorstellungen bis hin zu lebendigen Projekten. Datafiziering und Big Data waren z.B. unter anderem bei Prof.Dr. Angela Tillmann von der Technischen Hochschule Köln ein Thema. Ähnlich interessant und kontrovers diskutiert wurde die Frage, ob Jugendringe Zukunft haben. Das sind die Zusammenschlüsse der Jugendverbände vor Ort, auf Kreis- und Landesebene. Die Thüringer Trachtenjugend ist seit den 1990er Jahren Mitglied im Landesjugendring Thüringen e.V.. Christian Weis vom Deutschen Bundesjugendring betonte den Wert der Jugendringe, die eine wertvolle, wenn nicht vielleicht die Demokratieschule sind. Dem pflichteten zahlreiche Vertreter von Jugendringen aller Ebenen bei. In einigen Veranstaltungen kam es durchaus zu kontroversen Diskussionen mit sehr stark gegensätzlichen Standpunkten. Aber das ist richtig so, den Streiten gehört zu einer demokratischen Kultur, wie Birgit Redlich vom Projekt Göttinger Kinderdemokratie erinnerte: „Bei vielen Kindern, die wir in Projekten betreuen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass Streiten negativ belegt ist“.


Mehr Vision entwickeln? Bitteschön!

Lisi Maier, die Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendringes, kam bei der Abschlussveranstaltung zu folgendem Resümee: Auf neuen Kongressen sollen Visionen für die Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit entwickelt werden, das kam dieses Mal noch etwas zu kurz. Dann wird es möglich, sich mit den Erkenntnissen solch einer Veranstaltung aktiv in die politische Diskussion einzubringen. Ein neuer Anfang ist auf jeden Fall gemacht und eine Vision hat die Thüringer Trachtenjugend schon. Im nächsten Jahr gibt es wieder einen Kalender zu historischen Kinderspielen, denn unsere Mitgliedsgruppe waren fleißig und haben noch die eine oder andere Spielbeschreibung zu uns geschickt.


Dirk Koch

 

 

 

Trachten in Thüringens sonnigem Süden

Neuhaus-Schierschnitz glänzte mit 11. Thüringer Landestrachtenfest

Der kleine Lenny war gut drauf, als er mit Thüringens Trachtenchef Knut Kreuch, der Sonneberger Landrätin Christine Zitzmann und dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow den Festzug zum Thüringer Landestrachtenfest durch seine Heimatgemeinde anführte. Vielen Bekannten winkte er zu, seinem Freund Sebastian und natürlich seiner Omi. Man kennt sich im südlichsten Zipfel Thüringens, man rührt die Hände gemeinsam und stellt so ein Trachtenfest auf die Beine, an das sich jeder gern erinnert. Der Trachtenverein Schumlach e.V. aus Lindenberg hat es wieder einmal geschafft. In einem knappen Jahr brachte es Vereinsvorsitzende Heike Thieg fertig, mit ihrem Team alles zu organisieren. Sohn Marko hat es zwar in dem Festtrubel etwas die Stimme angekratzt, er moderierte aber noch tapfer bis zum Sonntagabend.

Ein Ort wie aus dem Bilderbuch

Neuhaus-Schierschnitz würde jede Modelleisenbahn bestens zieren. Unverkennbar und charakteristisch wird die Ortsmitte von Burg, Schloss und Kirche überragt. Kennzeichnend der Dialekt, die Freundlichkeit der Leute und die heiße Sonne. Ja, es war richtig heiß hier, aber das entschädigte wohl für die Mühen der Vorbereitung. Der Festakt zur Eröffnung fand stilecht auf der Burg statt, was ihm den richtigen Rahmen gab. Auf dem nahen Festplatz stand das Festzelt und zahlreiche Schausteller sorgten für Unterhaltung. Es ist immer wieder wichtig, dass die Veranstaltungspunkte eines Trachtenfestes nicht auf einem riesigen Terrain mit unendlichen Wegstrecken zwischen den Auftrittsplätzen liegen. Nähe war hier gegeben. Dafür nahmen einige Gruppe weite Anfahrtswege zum Landestrachtenfest in Kauf: Aus dem Eichsfeld bis hierher sind es ca. 200 Kilometer. Das grüne Herz Deutschlands ist also weit größer, als man denkt.

Ministerpräsident würdigt Engagement für die Heimat

Im neuen Rathaus von Neuhaus-Schierschnitz traf am Mittag Ministerpräsident Bodo Ramelow ein. Er sagte, für ihn sei das Landestrachtenfest eine Veranstaltung von hoher Priorität, die er unbedingt in seinen Terminplan einbauen wollte. Ihn fasziniert besonders, dass so viele Kinder und Jugendliche in den Reihen des Landestrachtenverbandes engagiert sind. Überhaupt ist es sehr wichtig, dass die regionalen Trachten ihren Stellenwert im Leben der Menschen haben und lebendig bewahrt werden. Zur Sprache kam noch der Antrag des Trachtenverbandes, der zum Inhalt hat, die regionalen Trachten der deutschen Landschaften zum Immateriellen Kulturerbe zu erklären. Sonnebergs Landrätin Christine Zitzmann erinnerte an das Landestrachtenfest im nahen Schalkau 1997 und lobte das Engagement des Trachtenvereins Schumlach Lindenberg, dieses kulturelle Ereignis jetzt in Neuhaus-Schierschnitz auszurichten. Danach marschierten die Ehrengäste im Festumzug mit und nahmen sich Zeit, die 40 Festzugteilnehmer von der Tribüne aus persönlich in Augenschein zu nehmen, während Knut Kreuch wie immer frisch und frei moderierte.

So ein Ministerpräsident hat es eilig, und deshalb setzte sich sein Auto pünktlich 14:20 Uhr nach dem Festumzug in Bewegung, um 16:00 Uhr zum Fototermin in Weimar mit den Außenministern aus Polen, Frankreich und Deutschland zu sein. Sicher wird er dort vom Thüringer Landestrachtenfest berichtet haben.

Premiere für den einen oder anderen

Anneliese Rühle aus Behrungen hatte richtig Lampenfieber. Die versierte Tänzerin hatte schon seit Wochen mit ihrer Grabfelder Kindertanzgruppe die Tänze für´s Fest eingeübt. Für die Kinder war es der erste Auftritt vor so viel Publikum, wie sie betonte. Der Applaus zeigte: Alles hat gut geklappt und ist angekommen. Insgesamt war schon sehr auffällig, wie zahlreich Kinder und Jugendliche das Fest mitgestalteten. Eine gutes Zeichen für die Attraktivität des Thüringer Landestrachtenverbandes und seiner Trachtenjugend. Beim Auftritt der Vogteier Trachtengruppe aus Oberdorla gestalteten die Kinder gar das Hauptprogramm. Es konnten einige Thüringer Gruppen begrüßt werden, die noch nie beim Landestrachtenfest waren, z.B. ein Trachtenpaar mit Weimarischer Haube aus Großneuhausen bei Sömmerda.

Natürlich war es selbstverständlich, dass sich die Ausrichter vergangener Landestrachtenfeste präsentierten. Die Tabarzer richteten es 1993 aus, die Schalkauer 1997, die Ruhlaer 1999 und die Deunauer 2001. Dachwig war die Mannschaft von 2010. Alle zeigten sich fasziniert vom Trachtengottesdienst, der am Sonntagmorgen gefeiert wurde. Die Gottesdienste sind doch immer wieder die Höhepunkte solch eines Trachtentreffens. Natürlich sind die Mengen guten Kuchens alle geworden, die die Vereinsfrauen buken. Denn kein Thüringer Fest kommt ohne Kuchen aus.

Das nächste Thüringer Landestrachtenfest, nun schon das 12., steht mit einem gespannten und rührigen Team bereits in den Startlöchern und warb in Neuhaus-Schierschnitz schon mal für Altenburg 2017. Dann nämlich wird die Skatstadt als Trachtenhochburg Thüringens auftrumpfen, ganz im Osten des Freistaates. Ja, und der agile Verein Schumlach e:V. hat mitten im Trachtenfest schon wieder für die Zukunft geplant. Nächstes Jahr gehts natürlich wieder zur Europeade. Wahrscheinlich mit dem Flugzeug, damit haben die Trachtler aus dem südlichsten Teil Thüringens schon viel Erfahrung. Liebe Schumlacher, bleibt so aktiv, wie ihr seit. Thüringens Trachtler stehen für das nächste Fest bei euch unter südlicher Sonne schon bereit!


Dirk Koch

 

 

Der Süden im Trachtenfieber

Neuhaus-Schierschnitz wird dieses Wochenende zu Thüringens Trachtenhauptstadt

Das Thüringer Landestrachtenfest ist der Höhepunkt im Verbandsleben des Thüringer Landestrachtenverbandes. Es findet vom 26. August bis 28. August in Neuhaus-Schierschnitz statt. Ausrichter ist der Trachtenverein Schumlach aus Lindenberg. Am Samstag wird das Event um 13.30 Uhr auf dem Burgberg eröffnet. Neben dem großen Festumzug am Sonntag gibt es am Samstag um 19:00 Uhr einen Heimatabend im Festzelt und am Sonntag um 9:30 einen Festumzug mit anschließendem musikalischen Frühschoppen. Bereits am Freitag geht es ab 20:00 Uhr mit der Antenne-Thüringen-Party ganz flott ins festliche Wochenende.

Schumlacher Trachtler europaweit unterwegs

Sie sind eine der regsten Kräfte  ihrer Heimatgemeinde Neuhaus-Schierschnitz, die Trachtler des Vereins Schumlach aus Lindenberg. Hier geht die Arbeit vor Ort noch Hand in Hand und Kultur ist keine leere Phrase. Egal ob Kirmes, Musikabend oder die Unterstützung anderer Höhepunkte in der Region: Die Schumlacher sind ohne Wenn und Aber zur Stelle. Jetzt stehen sie vor der größten Herausforderung ihrer Vereinsgeschichte: Am letzten Augustwochenende 2016 steigt das 11. Thüringer Landestrachtenfest im südlichsten Zipfel Thüringens. In Thüringens Trachtenwelt sind die Schumlacher um Vereinschefin Heike Thieg ein wichtiger Faktor. Sie vertreten Thüringen im In- und Ausland, waren häufig zur Europeade, zuletzt diesen Sommer im belgischen Namur. So knüpfen sie seit Jahrzehnten Kontakte zu Trachtenfreunden und Trachtenfreundinnen aus aller Welt. Das spiegelt sich jetzt in der Gästeliste wieder. Über 40 Vereine sind dem Ruf nach Neuhaus-Schierschnitz gefolgt. Damit ist sicher, das sich dieses Landestrachtenfest in die erfolgreiche Reihe der vergangenen einreihen wird. Begonnen wurde 1993 in Tabarz, 1995 richtete die Trachtengruppe Finsterbergen das Event aus und 1997 ging das Trachtenfest erstmals nach Südthüringen und wurde in Schalkau gefeiert. Zum dortigen Trachtenverein „Oberer Itzgrund“ pflegen die Schumlacher rege Kontakte. Die Itzgründer sind natürlich beim Fest mit Mann und Maus dabei. 2014 startete in Brotterode unterm Inselsberg das 10. Landestrachtenfest, von dem die Schumlacher umfangreiche Anregungen mitgenommen haben.

Festumzug zeigt bunten Bilderbogen der Trachtenbewegung

Höhepunkt des Landestrachtenfestes 2016 ist der große Umzug am Sonntag, dem 28. August. Er beginnt um 13.30 Uhr. Die Liste der Teilnehmer führt unter anderem traditionsreiche Gruppe aus Thüringen auf. Es ist einfach eine Verpflichtung, bei diesem großen Fest dabei zu sein. Mit der Folklorevereinigung „Alt-Ruhla“ aus der Bergstadt unweit von Eisenach nimmt einer der ältesten Thüringer Trachtengruppen teil, die 2019 bereits satte 120 Jahre aktiv ist. Ganz neu dagegen ist die Grabfelder Kindertanzgruppe unter der Leitung von Anneliese Rühle aus Behrungen. Sie zeigt, wie aktiv Thüringer Trachtennachwuchs sein kann. Der Heimat- und Trachtenverein Oderdorla zeigt die eindrucksvollen Gewänder der Vogtei, einer geschlossenen Brauchtumsregion unweit von Mühlhausen. Der Weg nach Bayern ist nicht weit, und so haben sich zum diesjährihen Landestrachtenfest in Neuhaus-Schierschnitz auch Gruppen aus den benachbarten Bundesländern angesagt. Die Schumlacher als ausrichtender Verein pflegen dorthin rege Kontakte. So sind z.B. die Volkstanz- und Schuhplattlergruppe Wagrain aus der Alpenrebuplik Österreich dabei, der Trachtenverein D` Àrgentaler Wangen aus dem Allgäu und der Gebirgstrachtenverein Die Rosenbergler aus Franken. An Musikgruppen wird im Umzug ebenfalls nicht gespart. So spielt nicht nur die Bergmannskapelle Stockheim zünftig auf. Am Sonntag hat sich auch der Thüringer Ministerpräsident angesagt, die Landrätin Christine Zitzmann, Bürgermeister Andreas Meusel und alle Bürgermeister aus den umliegenden Ortschaften werden kommen. Knut Kreuch, der Vorsitzende des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V., moderiert den Festumzug.

Text: Dirk Koch

Fotos: Norbert Sander

 

 

 

Teilnehmerrekord in allen Klassen, Gewinner aus Hessen und Bayern

Wettspinnen und Kinderspiele zum Tag des Thüringer Brauchs in Kaltenlengsfeld erfolgreich

„In Kaltenlengsfeld hält man zusammen und ist füreinander da“, so betonte Frank Hößel das nachbarschaftliche Verhältnis in seinem Heimatort. „Hier ist unsere Heimat.“ Wie immer hatte der engagierte Rhöner viele Akteure versammelt, die gemeinsam den Tag des Thüringer Brauchs gestalteten. Sogar der Bürgermeister  Erik Thürmer ließ es sich nicht nehmen, sich am Spinnrad zu versuchen. Von Marianne Gumpert vom Vorstand des Thüringer Landfrauenverbandes wurden besonders die zahlreichen Landfrauen begrüßt. In den letzten Jahren ist das Interesse am Thüringer Brauchtum gestiegen, so war sich Jörg Möller als stellvertretender Vorsitzender des Thüringer Landestrachtenverband e.V. mit Sitz in Wechmar sicher und diese Veranstaltung hat es nicht nur ihm bestätigt..

Gästeschar genoss abwechslungsreichen Nachmittag

Der Besuch in Kaltenlengsfeld lohnte sich an diesem Tag des Thüringer Brauchs in jedem Fall und unter der Linde an der Dorfkirche waren Hunderte Menschen zu Gast.  Frank Hößel freute sich, dass zahlreiche Veranstalter an einem Strang zogen die Folkloretanzgruppe, Kaltenlengsfeld, der örtliche Kirchenförderverein, der Landestrachtenverband, die Thüringer Trachtenjugend und der Thüringer Landfrauenverband. Die Feuerwehr von Kaltenlengsfeld kümmerte sich um die Sicherheit und Verkehrsleitung. Auch ein Seiler zeigte sein altes Handwerk, die Schnitzschule Empfertshausen war vor Ort, der Geschichtsverein Kaltennordheim, die Landfrauen aus Kieselbach und das Forstamt Kaltennordheim und viele andere halfen.

Eine kleine Ausstellung präsentiert alte Spinnräder. Dafür zeichnete sich die Familie Heller aus Bad Salzungen verantwortlich, die auch gleich Auskunft zu Wollbezugsquellen und Spinnradreparaturen geben konnte. Die Hellers engagieren sich unter anderem für den Tierpark Bad Liebenstein, verspinnen die Wolle der dort gehaltenen Alpakas und verkaufen die Wollprodukte zum Tierparkfest und anderen Gelegenheiten Der Erlös geht vollständig an den Tierpark. Den Hellers steht die Familie Zimmermann aus Oechsen zur Seite, die am Spinnwettbewerb teilnahm.

Dazu gab es den Kalender der Thüringer Trachtenjugend für 2017, der die Spiele in Wort und Bild vorstellt. Ein paar Spielideen des Kalenders wurden gleich ausgeführt, mit der Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld konnte man Blumenkränze für den Kopf binden und sich an mannigfaltigen anderen Spielideen erfreuen.

36 Spinnleute im drehenden Fieber

Mit insgesamt 36 Spinnerinnen und Spinnern wurde die Teilnehmerzahlen der vorausgegangenen vier Thüringer Wettspinnen getoppt. Ein Glück, dass so viele Wollportionen vorbereitet waren. Männer und Frauen jeden Alters nahmen teil, sogar über 80jährige waren mit von der Partie. Dabei handelte es sich um Mitglieder von Heimat- und Trachtenvereinen, um Thüringer Landfrauen, aber auch Interessierte, die daheim schon seit Jahren dem drehenden Handwerk frönen. Dabei kamen die Teilnehmer aus der Rhön, aus Mittelthüringen, dem schönen Eichsfeld, dem Thüringer Wald und dem Mühlhäuser Land. Bereits zum zweiten Mal nahmen Trachtenfreundinnen aus Allstedt in Sachsen-Anhalt teil. Aber auch Bayern und Hessen kamen, schon zum wiederholten Male. Vorangegangene Wettspinnen hatten ganz einfach den Kampfgeist wieder neu entfacht. Am Ende gingen die ersten drei Plätze in benachbarte Bundesländer. Astrid Rodday aus Hessen gewann mit 167,70 Metern, dicht gefolgt von Dagmar Scholz aus dem fränkischen Coburg mit 166,05 Metern. Der dritte Platz ging an Dana Dimmerling aus Blankenau mit 144 Metern. Die junge Frau hatte bereits bei vergangenen Thüringer Wettspinnen vordere Plätze errungen. Der Siegerwert von 188 Metern Fadenlänge vom vergangenen Jahr wurde allerdings nicht überboten, die Gewinnerinnen vorangegangener Wettspinnen platzierten sich diesmal im Mittelfeld.

Sieben junge Spinnleute mit beachtlichen Fadenlängen

Das 1. Thüringer Trachtenpaar aus Tambach-Dietharz konnte diesmal sieben jungen Spinnleuten Preise überreichen. Auch das ist ein neuer Rekord, noch nie hat so viel Nachwuchs unter 18 Jahren so erfolgreich am Wettspinnen teilgenommen. Die Erste im Bereich unter 18 war Lea-Sophie Zimmermann aus Oechsen mit 123,20 Metern. Eine Länge, die viele ältere Spinnleute aufhorchen ließ. Den zweiten Platz belegte Justin Neubauer aus Hüpstedt im Eichsfeld. Der 15jährige Junge schaffte 95,20 Meter. Mit von der Partie im Wettbewerb der Erwachsenen war auch Luise Bachmann, die ihm mit mehreren anderen das Spinnen beibrachte. Der dritte Platz beim Nachwuchs ging an Alina Bartsch aus Mehmels mit fast 80 Metern.

Das Thüringer Wettspinnen des Thüringer Landestrachtenverbandes und seiner Partner ist in der Regel keine jährlich wiederkehrende Veranstaltung. Die Kaltenlengsfelder indes bekundeten bereits Interesse, es 2019 in ihre 1200-Jahrfeier zu integrieren. Luft ist zwischendurch noch; Die Spinnerinnen und Spinner sind gewillt anzutreten, die Messteams aus Waltershausen und Hüpstedt haben Routine.  Man kann gespannt sein, ob es vor 2019 ein Wettspinnen des Thüringer Landestrachtenverbandes geben wird. Entschieden ist noch nichts.

 

 

 

Kinderspiel und Spinnerei

Rhöndorf Kaltenlengsfeld lädt am 14. August 2016 zum Tag des Brauchs

In den letzten Jahren ist das Interesse am Thüringer Brauchtum gestiegen, so ist sich der Thüringer Landestrachtenverband e.V. mit Sitz in Wechmar sicher. Bräuche sind keine alten Hüte,  sondern werden modern umgesetzt. Am 14. August widmet sich deshalb im Rhöndorf Kaltenlengsfeld der Tag des Thüringer Brauchs traditionellen Kinderspielen und einem Wettspinnen. Start ist um 13:00 Uhr.

Kinder der Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld

 

Sachhüpfen in Stepfershausen

 

Bräuche zeigen kulturelle Vielfalt

Es kommt immer darauf an, ob es in einem Ort aktive Brauchtumspfleger gibt, die andere dafür begeistern können. In Kaltenlengsfeld sind das die Mitglieder der Folkloretanzgruppe, die auch viele Mitglieder aus benachbarten Dörfern hat. „Wir gehen sogar über Kreisgrenzen hinweg“, betont Frank Hößel, der sich schon seit Jahrzehnten für das Thüringer Brauchtum engagiert. Letztes Jahr zeigte das das Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest ganz deutlich. „Bräuche bieten vor Ort eine Art Orientierung und fördern den Gemeinschaftssinn.“ Brauch ist dabei eine Art Sammelbezeichnung, unter den Tracht, Liedgut, Dialekt, Feste, Handwerke Alltag und Spiele fallen. Und vielleicht noch mehr. Der Tag des Thüringer Brauchs sucht in der Regel jährlich einen Schwerpunkt heraus, dieses Jahr geht es um traditionelle Kinderspiele, die modern umgesetzt werden. Dazu kommt das Thüringer Wettspinnen, welches 2015 zum Tag des Thüringer Brauchs im Eichsfelddorf Hüpstedt sehr erfolgreich war. Die Heldburgerin Gertrud Schechinger stellte damals einen Fadenrekord von 188 Metern auf.  Es waren Teilnehmer von 10 bis 90 Jahren vertreten. Bereits jetzt sind zahlreiche Spinnerinnen und Spinner gemledet. Wer noch teilnehmen möchte, kann am 14. August bis 12:45 auf dem Dorfplatz in Kaltenlengsfeld mit dem eigenen Spinnrad erscheinen. Wolle wird gestellt. Nähere Informationen gibt der Thüringer Landestrachtenverband noch kurzfristig unter 0174/7410645.

Spielend mitmachen

Der Tag des Thüringer Brauchs ist in das Kaltenlengsfelder Lindenfest einbezogen, das auf dem Platz an der Dorfkirche stattfindet. Bei schlechtem Wetter geht es ins Dorfgemeinschaftshaus. Nicht nur beim Spinnen darf mitgemacht werden, sondern auch bei den traditionellen Kinderspielen.  Es werden Spielanregungen vorgestellt, welche einfach und leicht sind. Diese können dem gemeinschaftlichen Spiel in der Bildungseinrichtung oder in der Familie durchaus von Nutzen sein. Dazu gibt es den Kalender der Thüringer Trachtenjugend für 2017, der die Spiele in Wort und Bild vorstellt. Die Motive für den Kalender wurden vom Fotografen Norbert Sander in Schmalkalden und stepfershausen fotografiert, Akteure waren die Kinder aus den Vereinen des Thüringer Landestrachtenverbandes.

Die Hüpstedter Wettspinner 2015

 

Viele Akteure bereiten breites Angebot

Der Besuch in Kaltenlengsfeld lohnt sich an diesem Tag in jedem Fall. Frank Hößel freut sich, dass zahlreiche Veranstalter an einem Strang ziehen: die Folkloretanzgruppe, Kaltenlengsfeld, der örtliche Kirchenförderverein, der Landestrachtenverband, die Thüringer Trachtenjugend und der Thüringer Landfrauenverband. Auch ein Seiler zeigt sein altes Handwerk, die Schnitzschule Empfertshausen ist vor Ort, der Geschichtsverein Kaltennordheim, die Landfrauen aus Kieselbach und das Forstamt Kaltennordheim.  Eine kleine Ausstellung präsentiert alte Spinnräder und es werden auch welche wieder repariert. Natürlich kommen speis und Trank auch nicht zu kurz. Um 16:00 Uhr erklingt ein Konzert in der Kaltenlengsfelder Dorfkirche. Bis dahin wird sicher bekannt sein, wer den längsten Faden gesponnen hat. Bewährte Messteams, unter anderem aus Hüpstedt und waltershausen, werden sich um die nicht ganz einfache Bestimmung der Fadenlänge kümmern.

 

 

 

Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich ein zum

Tag des Thüringer Brauchs 2016


Thema:

„Historische Kinderspiele und  Lieder“ zum Mitmachen“
Thüringer Wettspinnen

am Sonntag, den 14. August 2016 zum Lindenfest auf dem Lindenplatz
(neben der Kirche) in Kaltenlengsfeld
(Schlechtwettervariante ist das
Dorfgemeinschaftshaus in Kaltenlengsfeld)

Wir freuen uns, Sie/Euch zu einer interessanten Veranstaltung zu begrüßen.

Knut Kreuch
Landesvorsitzender des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V.

 

Ablauf:

13 Uhr Begrüßung durch den stellv. Landesvorsitzenden Jörg Möller

Grußwort des Thüringer Landfrauenverbandes e.V.

Einführungsworte des Landesjugendleiters Dirk Koch und Vorstellung des Kalenders 2017 „Kinderspiele“

13.30 Uhr 5. Thüringer Wettspinnen

– Treffpunkt der Teilnehmer 12.45 Uhr mit dem eigenen Spinnrad

– Wolle wird abgewogen zur Verfügung gestellt

– aus 20 g Schafwolle gilt es in einer Stunde den längsten Faden zu spinnen Gleichzeitig werden die verschiedensten Projekte zum Thema: „Historische Kinderspiele und Lieder“ angeboten. Lassen Sie sich überraschen!

16.00 Uhr Siegerehrung

16.30 Uhr Festliches Konzert in der Dorfkirche

Für das leibliche Wohl wird mit der Rhöner Kuchentafel, Deftiges vom Grill und Rhöner Getränken gesorgt. (Programmablauf unter Vorbehalt, jederzeit Änderungen möglich!)

 

 

Blühende Trachtenträume im Garten


Deutsches Trachtenfest in Öhringen durch Thüringer ganz besonders bunt

Am letzten Maiwochenende machten sich zahlreiche Vertreter der Thüringer Trachtenfamilie auf den Weg nach Öhringen. Damit begaben sich vor allem die Trachtenträger aus dem Landkreis Gotha auf einen ganz und gar historischen Weg. Die Fürsten von Hohenlohe, die unter anderem Öhringen regierten, beherrschten als Erben der Obergrafschaft Gleichen von Ohrdruf aus Teile des Gothaer Landes über zwei Jahrhunderte lang.

Prächtige Gärten rahmten das Trachtenfest ein

Bei den letzten großen Trachtenfesten erwies es sich immer als günstig, sie mit Höhepunkten in den gastgebenden Städten zu verbinden. So lief diesmal das Deutsche Trachtenfest mit der Landesgartenschau von Baden-Württemberg in Öhringen, die Trachten waren besonders eindrucksvolle Blumen in den Meisterleistungen gärtnerischen Könnens. Das betonte auch Öhringens Oberbürgermeister Tilo Michler. Wer Zeit hatte, konnte die zahlreichen Attraktion ansehen und ausprobieren, für die Kinder waren eine Menge Spielattraktionen da. Die Reste des römischen Grenzwalls Limes, die sich durch einen Teil der Gartenanlagen ziehen, sind besonders hervorgehoben.Als Erinnerungsgeschenk gab es übrigens für jeden eine kleine silberne Gießkanne für´s Trachtenrevers, die sich großer Beliebtheit erfreute. Sie steht ganz im Rahmen der Landesgartenschau, aber nicht nur. Ein Öhringer Original, der „Hamaballe“, gießt die Blumen selbst bei Regen mit aufgespanntem Schirm. Die Stadt hat ihm ein Denkmal unweit des Bahnhofs gesetzt.

Über 20000 Zuschauer bejubelten 2000 Trachten aus ganz Deutschland

Knut Kreuch, Präsident des Deutschen Trachtenverbandes, moderierte die eindrucksvolle Präsentation der Landesverbände des deutschen Trachtenverbandes. Er wies darauf, dass Öhringen voll und ganz in der Tradition des 1994 durchgeführten ersten Gesamtdeutschen Bundestrachtenfestes in Wechmar steht. Vielleicht ist auf diese Weise die ungewöhnliche hohe Beteiligung der Thüringer zu erklären, die insgesamt die wohl stärkste Abordnung der deutschen Bundesländer stellten. Neben den Vereinen und Trachtenträgern aus Kaltenlengsfeld, Lindenberg in Südthüringen, Mosbach, Ruhla, Brotterode, Ingersleben 

Nicht zuletzt war die Trachtengruppe der Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein e.V. vor Ort, denn Ohrdruf ist mit der Hohenloher Trachtengruppe Öhringen nicht nur geschichtlich eng verbunden. Der Applaus für den Schwerttanz der Thüringer wollte kein Ende nehmen. Die Fahnenschwinger luden bereits zum Fahnenschwingertreffen nach Gotha ein. Die Wiederbelebungdieser  alter Tradition ist vor allem ein Verdienst von Frank Hößel aus Kaltenlengsfeld, der bereits seit vielen Jahren engagiert für die Zukunft der regionalen Besonderheiten arbeitet und das vor allem der jungen Generation nahe bringt. Es war auffallend, wie viele junge Leute und Kinder Thüringen in den Festumzugsgruppen hatte. Die Festumzugsstrecke am Sonntag führte durch die historische Innenstadt und das Gelände des Hofgartens. Ein aufgeschlossenes Publikum klatschte Beifall.

Das besondere Fluidum auf Straßen und in Schulen

Zum Trachtenfest gehören die Eindrücke am Rande, z.B. in der riesigen Realschule. Hier waren immer ca. 10 bis 15 Trachtenträger in ein Klassenzimmer einquartiert. Das ist immer noch weitaus vorteilhafter, als in Turnhallen zu nächtigen. Die Schule hatte riesige Flure und ein beeindruckendes Treppenhaus, so etwas findet man hier in Thüringen kaum. Interessant war es, die Schülersteckbriefe und die Stundenpläne zu studieren.Eindrucksvoll wie immer der Gottesdienst, für den die riesige gotische Stiftskirche den passenden Rahmen gab. Nach dem Gottesdienst sprach uns eine Frau an, die ursprünglich aus Kölleda stammte, aber der Sprache nach zu urteilen, schon ziemlich lange in Öhringen wohnt. Sie war sehr erfreut, so viele Thüringer in Öhringen zu sehen.

Der Staffelstab geht an Lübben

Bereits beim Empfang für die Trachtler im Blauen Saal des Öhringer Schlosses hatten neben dem Öhringer Sekt die Spreewaldgurken für den Genuss besonderer Art gesorgt. Auffallend natürlich die typischen Spreewaldhauben.Der Bürgermeister von Lübben lud in seine Stadt.Wird Thüringen wieder in Lübben vertreten sein? Sicher haben die Trachtler Lust zu fahren, sie werden es wieder irgendwie einrichten. Auch wenn es nicht mehr so einfach ist wie in den 1990er Jahren. Fest steht aber, dass der nächste Meilenstein in der Trachtengeschichte erstmal am letzten Augustwochende im südlichsten Zipfel des Freistaates Thüringen selbst gesetzt wird. Mit dem Thüringer Landestrachtenfest in Neuhaus Schierschnitz, zu dem der Trachtenverein Schumlach aus Lindenberg einlädt.

 

Nicole Dlabal bekam Ehrenbrief der Thüringer Trachtenjugend

Am Rande des Deutschen Trachtenfestes in Öhringen wurde der ehemaligen DTJ-Vorsitzenden Nicole Dlabal der Ehrenbrief der Thüringer Trachtenjugend überreicht. Grund dafür waren ihre Verdienste in der Kinder- und Jugendtrachtenbewegung. Nicole wurde 2004 auf dem 1. Deutschen Kinder- und Jugendtrachtenfest in Wechmar zur Vorsitzenden gewählt und übte dieses Ehrenamt bis März 2016 aus. Auf dem Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag im März 2016 in Öhringen trat Nicole, wie von ihr angekündigt, nicht noch einmal zur Wahl an. Die neue Vorsitzende der DTJ ist Jasmin Kröplien aus Mecklenburg-Vorpommern.

 

 

Kinderspiele in der Fachwerkstadt

Osterferienaktion der Thüringer Trachtenjugend in Schmalkalden


Röhrende Hirsche begrüßten die Kinder zur diesjährigen Osterferienaktion im Schmalkaldener Ehrental. Das Rotwild lebt dort im Wildgehege. „Da verschaffen sich bestimmt auch Wildschweine Zutritt, um ans Futter zu kommen.“, erkannten einige Kinder, als sie Löcher und Dellen unterm Zaun erblickten. Aber Sinn und Zweck der Osterferienaktion war nicht etwa die Beschäftigung mit Tieren, sondern mit Kinderspielen zur Gestaltung des Trachtenkalenders 2017. Gleich beim Kennenlernspiel wurde der eine oder andere der zahlreichen Teilnehmer gleich mal zum Hasen, zur Henne, zum Iltis oder gar zum Schwein.

Eins, zwei drei - Eierei

Mit einem österlichen Spiel startete die gemeinsame Zeit: Schließlich haben in der Osterwoche, die mit dem Ostersonntag beginnt, die bunten Eier noch Hochkonjunktur. Neu war sicherlich das „Eierdotzen“, bei dem es darum ging, mit je einem gekochten Ei gegeneinander zu kämpfen. Der, dessen Ei heil blieb, ging als Sieger aus diesem Wettbewerb hervor. Die Spielobjekte konnten danach genüsslich verzehrt werden. Im Waldhotel entstand zur selben Zeit unters Norberts Anleitung eine Flotte von Papierschiffen, die für den Start an einem der nächsten Tage vorbereitet wurde. Der stapellauf am Abschlusstag verlief erfolgreich.

Es bereitete schon eine Menge Kopfzerbrechen, wie die Kalenderblätter gestaltet werden sollten. Die Schiffe eignen sich doch für ein Sommer! Die Windräder, die am Abend entstanden, erforderten viel Geschick. Als Stäbe dienten Holzstäbe aus dem Wald. Sie zieren letztendlich die herbstlichen Kalenderblätter.

Leuchtende Frühlingsblüten auf den Mädchenköpfen

Gerlinde hatte vor einigen Jahren einmal mit echten Blumenkränzchen Aufsehen erregt, die die Köpfe der Mosbacher Mädchen zum Trachtenfest zierten. „Oh, so viel Arbeit!“ „Wunderschön!“, so war von den Betrachtern zu vernehmen. Über die Jahre sah man dann kaum noch echte Blumenkränze auf den Trachtenfesten. Zum Spielzeitvertreib der Kinder hat das Blumenkranzbinden früher durchaus gehört, also rein damit in unser Ferienprogramm. Die Suche. Die Arbeit beim Binden. Das Lagern.

Im trüben Nieselwetter ging es dann kreuz und quer durch das Ehrental, um Material für die Kränze zu suchen. Das war Ende März wirklich mühsam, denn kaum frisches Grün oder gar bunte Blumen schimmerten dem eifrigen Sucher entgegen. Es war wirklich schwierig und am Ende der Suche dachten wir: Das wird doch nicht einmal ein Kranz. Eine Stunde später die Überraschung, ganze sechs Blumenkränze zierten die Köpfe der Mädels. Gänseblümchen und Hufflatichknospen gingen in der Wärme des Zimmers auf und wurden zu kleinen sonnigen Blickpunkten im Haar. Dazu kamen noch ein paar Krokusse und Schneeglöckchen, die aus dem Beet des Waldhotels gemopst wurden. Nach dem Kranzbinden war erst einmal Händewaschen angesagt, denn einige Pflanzen waren ganz schön giftig.

Hütte, Hochofen und Hessenland

Vor der Kulisse der Neuen Hütte in Schmalkalden entfalteteten sich an einen trüben Donnerstagvormittag viele alte Spielideen. Die Neue Hütte ist ein alter Hochofenbetrieb, in dem einst die begehrten Schmalkalder Eisenerze per Holzkohle verhüttet wurden. Das Hochofengebäude selbst ist ein einzigartiges Denkmal klassizistischer Industriekultur und Museum. Für uns wurde es zur einzigartigen Spielekulisse. Die Erwachsenen wunderten sich, dass einige Kinder Spiele mit dem Sprunggummi gar nicht kannten! Hier haben Handy und Computer wohl doch schon einige Beschäftigungen in der Vergessenheit versinken lassen. Der einfache Ringelreihen, das Butzemannspiel oder Dreibeinhüpfen machten sichtlich Spaß und wärmten auf. Das bunte Treiben in historischer Umgebung setzte sich am nächsten Tag auf dem Schloss Wilhelmsburg fort. Die ehemalige Nebenresidenz der Landgrafen von Hessen bildete unter anderem die Kulisse für das Murmeln, das große Springseil und die Goldene Brücke. Viele hörten bei der Führung mit Museumspädagogin Frau Rutte das erste Mal, dass Schmalkalden viele Jahrhunderte zu Hessen gehörte.

Kreisel, Spinnrad und Spiellieder

„Früher war das Kreiseln so einfach. Mal sehen, ob ich das noch hinkriege.“ „In jeder freien Minute haben wir uns als Kinder die Spielreifen aus der Ecke geholt und sind damit über den Hof gerannt. Und die selbstgebauten Stelzen dazu. Das war immer Spaß.“ So und ähnlich schwärmten Jürgen, Gerlinde und Conny, unsere Erwachsenen von ihrer Spielzeit.

Frank Hößel von der Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld hatte zwei große Spielkoffer eingepackt, deren Öffnung für alle an der Osterferienaktion wie das Schauen in eine Schatzkiste war. Nur waren nicht Gold- und Silberstücke darin, sondern eine Reisensammlung alter Spiele und Spielutensilien. Kreisel kamen zutage, Steckspiele, ungeahnte Halmavariationen, ein Spinnradspiel, Kinderdampfmaschinen und Brettspiele, von denen keiner je etwas gehörte hatte. Die Kinder waren gespannt, während die Augen der Betreuer vor Vorfreude glänzten. Minuten später waren alle Stationen besetzt, zu uns war auch noch Dagmar Klopfleisch von der Dachsbergemeinde Ernstroda gestoßen, die interessante Brettspiel aus allen Zeiten mitgebracht hatte. Einige Spiele zogen die Kinder sogar so in den Bann, dass sie lieber zwei Stunden im kalten Märzwind und bei Nieselregen draußen ihre Wettbewerbe austrugen. Das war z.B. beim Murmeln so. Die Mannschaften „Kugelschocker“, „Glasfeen“ und „Murmelfüchse“ warfen die kleinen runden Kugeln um die Wette, und tatsächlich konnten die Sieger mit 105 Punkten jubeln. Das simple Kästchenhüpchen fesselte ebenfalls lange, man kann sicher sein, irgendwo auf den Schulhöfen wird es demnächst ausgetragen.


Text: Dirk Koch

Bilder: Norbert Sander

 

 

 

Thüringer Trachtenjugend im Hohenloher Land


Geschichte und Zukunft in der Stadt der Fürsten

Öhringen. Irgendwann schon mal gehört? Irgendwann schon mal gesehen? Da war doch was, mag sich so mancher Thüringer gedacht haben, als er oder sie jüngst zum 10. Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag in besagtem Baden- Württemberger Städtchen weilte. Tatsächlich, da war was. Und nicht zuwenig. Davon konnte sich die Thüringer Trachtenjugend am 3. Märzwochenende überzeugen.

Historische Beziehungen gestalten die Gegenwart

Eifrige Besucher Thüringer Trachtenfeste sind auf jeden Fall schon einmal mit Trachtenfreunden oder Vereinen aus Öhringen in Kontakt gekommen, den Öhringen ist die Partnerstadt von Ohrdruf am Fuße des Thüringer Waldes. Ohrdruf war Residenz der berühmten Grafen von Gleichen, die in Thüringer vor allem durch die Sage vom zweibeweibten Gleichengrafen bekannt sind. Als das Geschlecht von Gleichen 1631 ausstarb, fielen die Stadt und sechs Dörfer, die meisten in der Umgebung, als Obergrafschaft Gleichen infolge eines Erbvertrags an die Linie Neuenstein der Fürsten von Hohenlohe, zu deren Besitz auch Öhrungen gehörte. Sie unterhielten in Ohrdruf bis 1848 eine Kanzlei und ein Konsistorium. Es gab also über zwei Jahrhunderte enge Kontakte zwischen dem Hohenloher Land und Thüringen. Gleich nach der Wende war es deshalb 1990 ein Anliegen zahlreicher Öhringer Vereine, nach Ohrdruf zu fahren und dort an alte Gemeinsamkeiten anzuknüpfen. Diese bestehen unter anderem zur Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein, die im Thüringer Landestrachtenverband organisiert ist.

Nicole Dlabal beendet Laufbahn bei der Deutschen Trachtenjugend, neuer Vorstand im Amt

In den letzten zwölf Jahren war die Deutsche Trachtenjugend vor allem auch mit dem Namen Nicole Dlabal verbunden. Wesentliche Höhepunkte und Schritte in die Zukunft sind unter ihrer Regie als Vorsitzende bewältigt worden. Sicher fiel ihr dieser Schritt nicht leicht und so manchem kam es etwas komisch vor, dass Nicole nicht mehr für den neuen Vorstand kandidierte und nach der Wahl nicht mehr mit vorn saß. „Nicole, wir danken Dir für Deine Arbeit und hoffen, auf der festen Basis weiterarbeiten zu können.“, so der Tenor vieler Stimmen.

Der neue Vorstand der Deutschen Trachtenjugend, der für die Wahlperiode 2016 bis 2019 im Amt sein wird, setzt sich zum Teil aus bekannten Gesiuchtern zusammen. Tobias Boos aus Rheinland Pfalz ist wieder Schatzmeister, Dirk Koch wieder Schriftführer. Jasmin Kröplien aus Mecklenburg-Vorpommern ist nun die Vorsitzende und hat dabei in den vergangenen drei Jahren als Vorgängerin von Nicole zahlreiche wichtige Erfahrungen sammeln können. Neu im Vorstand ist Silke Lantau aus Schleswig Holstein, die Jasmins Stellvertreterin wurde. Neu ist auch die Mitarbeiterin der Geschäftsstelle der Deutschen Trachtenjugend, Andrea Widder. Sie wurde als Elternzeitvertretung für Juliane Widder eingestellt und von ihr bereits seit Januar diesen Jahres eingearbeitet.

Beisitzer und Jugendpolitik

Neues wird zudem die Struktur des DTJ-Vorstandes in den nächsten Jahren bringen. Drei Beisitzer sollen ihn demnächst erweitern, damit die Vorstellungen und Wünsche der Jugendlichen noch mehr Gehör finden können. Von den Jugendlichen wurden in der Zukunftswerkstatt unter anderem die Themen für die jugendpolitische Arbeit der DTJ festgelegt. Hier soll es um den ländlichen Raum gehen und um Rassismus. Weiterhin wurden die Termine und Orte der nächsten Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentage festgelegt. 2017 geht es nach Kiel und 2018 ins Bayrische Trachtenkulturzentrum nach Holzhausen.

Deutsches Trachtenfest auf der Landesgartenschau

Aber vorher ist noch das Deutsche Trachtenfest im Mai 2016 in Öhringen ein Riesenmeilenstein, auf den sich alle schon sehr freuen. Thüringen ist mit starker Präsenz voll dabei. Herr Michler, Oberbürgermeister von Öhringen, betonte in seiner Ansprache zur Deutschen Trachtenjugend, wie sehr sich die Stadt auf das Fest und die Trachtler freut. Öhringen ist eine sehr interessante Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, Tradition und Geschichte. Das Rathaus, in dem die Präsidiumssitzung der DTJ stattfand, war einst Schloss der Fürsten von Hohenlohe. Bürgermeister Michler stellte die Stadt Öhringen in einer kurzen Power Point Präsentation vor und berichtete über die Vorbereitungen für die Landesgartenschau.

Durch die Schutzzäune konnten die jungen Trachtler beobachten, wie die Gärten, Parks und Viertel von Öhringen für die Landesgartenschau vorbereitet werden. Im Mai blühlt Öhringen dann zum Trachtenfest auf. Die Thüringer können das kaum erwarten.

 

Text: Dirk Koch

Fotos: Tommy Schwarzbach

 

 

 

Einladung zur Versammlung der Thüringer Trachtenjugend


Sonnabend, 2. April 2016, von 10:00 bis vrsl.12:00 in Schmalkalden, Waldhotel Ehrental

(Der Tagungsort liegt etwas abseits der Stadt im Wald, ist aber komplett ausgeschildert und straßenmäßig erschlossen.)

Im Ehrental, 98574 Schmalkalden

www.waldhotel-ehrental.de

Anschließend wird zum Mittagsimbiss in der Hotelgaststätte eingeladen. Es ist ein Unkostenbeitrag von 6,- Euro einzuplanen. Getränke sind extra zu zahlen.
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Tagesordnung der Versammlung

  1. Begrüßung
  2. Bericht Thüringer Trachtenjugend seit November 2015
  3. Bericht Landesjugendförderplanung und Ergebnisse  
  4. Landesjugendring
  5. 10. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest, Stand
  6. Deutsche Trachtenjugend
  7. Deutsches Trachtenfest in Öhringen

7.   Logo
8.   Richtlinien
9.   Internet
10. Beschlussvorlage jugendpolit. Stellungnahme zur Gebietsreform Thüringen
11. Diskussion
12. Sonstiges
13. Verabschiedung

Anträge zur Versammlung sind spätestens zwei Wochen vor dem Versammlungstermin in schriftlicher Form mit Begründung der Geschäftsstelle des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. zuzuleiten.Auf Eure Teilnahme freut sich der Vorstand der Thüringer Trachtenjugend. 

 

Mit Heimat- und Trachtengrüßen

Euer Dirk Koch
Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

Geselliger Abend zu historischen Kinderspielen und Volksliedern zum Mitsingen


Freitag, 1. April 2016, ab 19:00 Uhr
Waldhotel Ehrental, Im Ehrental in 98574 Schmalkalden

Liebe Trachtenfreunde, liebe Interessierte,
die Welt der historischen Kinderspiele ist groß. Viele dieser alten Spiele sind leider fast vergessen, weil Computer und andere Allerweltsmedien die Herzen der Heranwachsenden immer mehr erobern. Unser Trachtenfreund Frank Hößel aus Kaltenlengsfeld regte im vergangenen Jahr die Osterferienaktion zum Thema historische Kinderspiele an. Am 1. April wollen wir nun die Ergebnisse der „Spielferien“ präsentieren. Dazu unterstützt uns Tobias Fuchs aus Schmalkalden musikalisch. Wir freuen uns über zahlreiche Mitspieler und Mitsinger. Die Teilnahme am geselligen Abend ist kostenfrei,. Essen und Trinken sind selbst beim Waldhotel zu zahlen. Wer gern im Waldhotel übernachten möchte, kann das ebenfalls tun. In diesem Fall bitte ich um Meldung an mich unter 0174/7410645. Natürlich hält das Waldhotel auch am Tage Zimmer bereit.
Mit Heimat- und Trachtengrüßen


Euer Dirk Koch
Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

Rückmeldung umgehend an:

Thüringer Landestrachtenverband e.V. /
Hohenkirchenstraße 13 99869 Günthersleben-Wechmar
Telefon: 036256/86560
Fax: 036256/22658, Mail: info@thueringer-trachtenverband.de

 

 

Gebietsreform diskutieren: Trachtenjugend stark betroffen

Thüringens regionale und kulturelle Vielfalt neu schätzen lernen

Die von der Landesregierung geplante Gebietsreform soll die Verwaltungsstrukturen des Freistaates Thüringen ändern.

Die Stimmen aus dem Kreis und der Stadt Sonneberg dazu müssen Beachtung finden. Stadt und Kreis wollen bei einer Ausführung der Gebietsreform nach jetzigem Stand versuchen, zum Freistaat Bayern zu wechseln.
Das ist durchaus verständlich und nicht unmöglich.

Nicht nur wir würden im Freistaat Thüringen eine Menge regionaler und kulturelle Vielfalt verlieren, die wir haben. Denn Thüringen ist nicht nur der Raum nördlich des Rennsteiges, sondern auch südlich davon. Und dieser Raum ist stark in Wirtschaft, Engagement und Kultur.

In diesem Jahr findet am letzten Augustwochenende das mittlerweile 10. Landestrachtenfest des Freistaates Thüringen in Neuhaus-Schierschnitz statt, einem der südlichsten Orte des Freistaates Thüringen im Landkreis Sonneberg.

Dirk Koch, Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

Thüringens bester Blechkuchen gesucht!

Wettbewerb am 1. März 2016 auf der Erfurter Messe, teilnehmen kann jeder

Der Wettbewerb, bei dem der beste Blechkuchen Thüringens gesucht wird, steigt zum zweiten Mal. Jeder darf daran teilnehmen, egal ob Profi oder Amateur. Im vorigen Jahr vertraten die Schönauer Backfrauen den Thüringer Landestrachtenverband, da wir erst sehr kurzfristig von der Veranstaltung erfahren hatten. In diesem Jahr wäre Gelegenheit, mit mehr Teilnehmern zu kommen. Ausdrücklich aufgerufen sind auch Kinder und Jugendliche, das das Backen in der Thüringer Trachtenjugend ja auch immer wieder Thema ist.

Dirk Koch
Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

Pressetext der Thüringenausstellung:

„Die Thüringer Konditoreninnung sucht den besten Thüringer Blechkuchen!
Der Wettbewerb findet am Konditorentag, dem 1. März 2016, auf der Thüringen Ausstellung auf der Messe Erfurt statt. Die drei Erstplatzierten gewinnen Geldpreise bis 100 Euro. Natürlich haben alle, die einen Wettbewerbskuchen einreichen, kostenfreien Eintritt.

Wie kann man teilnehmen?
Einfach am Dienstag, 1. März, zwischen 10.00 Uhr und 11.30 Uhr sechs Stücke eines selbstgebackenen Thüringer Blechkuchens (runde Form à 20 cm Durchmesser), das Rezept sowie die Teilnahmekarte mitbringen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Um 12.00 Uhr verkostet und bewertet eine Fachjury die eingereichten Kuchen. 15.00 Uhr findet die Siegerehrung mit Urkunden und Preisgeldern für die drei Erstplatzierten statt. Außerdem wird das Siegerrezept im Internet veröffentlicht.“

Teilnahmebedingungen und Zeiten:

http://www.thueringen-ausstellung.de/fuer-besucher/blechkuchenwettbewerb/

http://www.thueringen- ausstellung.de/fileadmin/user_upload/Erfurt/Dokumente/Teilnahmebedingungen_Blechkuchen_Wettbewerb.pdf

 

 

Grüne Woche in Berlin

Landjugend diskutiert mit der Bundespolitik, Altenburger Trachtenfreunde repräsentieren den Freistaat Thüringen

Veranstaltung des Bundes der Deutschen Landjugend zur Grünen Woche am 17.Januar 2016

Die Halle im neuen Citycube der Messe Berlin war richtig voll. Die Gäste der Podiumsdiskussion hochkarätig; Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt, die parlamentarische Staatssekretärin Frau Caren Marks, Joachim Ruckwied vom Bauernverband und Frau Scherb, Präsidentin der Landfrauen, gaben sich die Ehre, mit der Landjugend zu diskutieren. Im Unterschied zu uns aus den Trachten- und Brauchtumsvereinen haben viele Mitglieder der Landjugend einen beruflichen Hintergrund, sind selbst Bäuerinnen und Bauern oder Angestellte in landwirtschaftlichen Betrieben. Das bedeutet: Gesetzliche Veränderungen in diesen Bereichen können an ihrer Existenz rütteln. Das verleiht ihren Aktivitäten Nachdruck und Elan.

Staatssekretärin Caren Marks betonte, dass sie ja auch aus dem ländlichen Raum kommt und gerade deswegen ihr Jugend und Jugendliche im ländlichen Raum so wichtig sind und sie das in Zukunft in ihrer Politik noch ausbauen möchte. Jugend plus ländlicher Raum sollen eine größere Rolle erhalten. Die Deutsche Trachtenjugend kennt Caren Marks sehr gut, denn sie war bereits zum Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag in Berlin 2014 Rednerin auf der Präsidiumssitzung und wir begegnen ihr oft auf den Veranstaltungen des Deutschen Bundesjugendringes.

Das traditionelle Theaterstück der Landjugend zur Grünen Woche hatte gute landwirtschaftliche Nahrungsmittel und die Flüchtingsproblematik als Hintergrund. In diesem Jahr zeichnete sich die Landjugend aus Schleswig-Holstein für eine excellente Aufführung verantwortlich.

Altenburger  mit tollen Ständen und detailreichen Trachten

Schon rein optisch machte der Auftritt des Altenburger Landes sehr viel her. Gleich fühlte man sich in einen historischen Bauernhof mit Hofladen versetzt. „Landkreis Altenburger Land – Land der tausend Höfe“, so war das treffende Motto. Bauernhof, ländliche Idylle, die Landwirtschaft und die kulinarischen Höhepunkte der Region lockten zahlreiche Gäste an. Der absolute Clou war die Fachwerkwand der Handwerker, Handwerksbetriebe und Hobbyhandwerker aus dem Landkreis ihr Können präsentierten. Tag für Tag wuchs so die Wand. Der ein oder andere Messegast versuchte sich daran, mit Lehm und Stroh auszufachen. Das war gar nicht so einfach! Interessenten konnten sich eigene Münzen prägen, Klöppelfrauen und Papierschöpfer, Kartenmacher und noch viele andere Altenburger fesselten die Messegäste. Für tolle Unterhaltung auf der großen Bühne sorgten unter anderem das Altenburger Folkloreensemble, die Löbichauer Schalmeien sowie das Blasorchester Lucka. Der Verein Altenburger Bauernhöfe stellte das historische Trachtengewand der Region vor. Dr. Christian Klau erläuterte fachkundig die Details und stieß dabei auf reges Interesse.

Dirk Koch

Bilder:
BDL – Bund der Deutschen Landjugend/Gräschke.
Bilder Altenburger Land: Dirk Koch

 

 

Schweißperlen im Spiegelsaal

Thüringer Tanzverband mit Thüringer Tanzplan in Ruhla und Ruhlaer Nachwuchs mit dabei

Am Ursprungsort ist ein Seminarinhalt  immer irgendwie authentisch. Das dachte sich in diesem Jahr auch der Thüringer Tanzverband, als er im Januar sein Seminar zum Thüringer Tanzplan durchführte. In der Bermbachhalle der Bergstadt bei Eisenach fanden die Teilnehmer des Workhops beste Bedingungen vor. Der Ruhlaer Arno Schlothauer hätte sicher seine Freude daran gehabt. Er sammelte um 1930 Tänze wie „Rühler Springer“ oder „Millionär“, und fügte diese zum Thüringer Tanzplan zusammen.

Heranwachsende voll dabei

„Besonders fasziniert war ich davon, dass vier Kinder der Folklorevereinigung Alt-Ruhla das Tagesprogramm komplett mit durchgezogen haben.“, betonte Jörg Lübbe, seines Zeichens Geschäftsführer des Thüringer Tanzverbandes mit Sitz in Erfurt. Im Heimatbund Thüringen ist er Teilnehmer am Projekt PARTHNER, in dessen Rahmen die Veranstaltung in Ruhla als Praxisseminar stattfand.

Damit ist klar, Thüringer Tänze faszinieren auch Heranwachsende. Auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Geleitet wird die Kindertanzgruppe in Ruhla übrigens von Claus. D. Schuchardt, der Vorsitzender des Thüringer Tanzverbandes ist. Hier sind die Vorstände selbst intensiv in das Geschehen der Basis eingebunden, selbst Gruppenleiter oder aktive Tänzer. Das gewährleistet, dass das reale Geschehen in den Vereinen ganz aktuell in die Entscheidungen beim Thüringer Tanzverband einfließen kann. So können Vorschläge und Meinungen der Mitglieder zeitnah diskutiert werden.

Die gesamte Kindergruppe präsentierte vor dem Mittagessen einige ihrer Tänze in Ruhlaer Tracht für die Teilnehmer des Workshops. Die moderne Bermbachtalhalle in Ruhla ist ihr regelmäßiger Übungsort, das nahm sicherlich etwas das Lampenfieber. Vielleicht gab es den vier jungen Teilnehmern des Workshops ein kleines Stück für den nötigen Antrieb.

Auf dem Weg zum Immateriellen Kulturerbe

Der unter anderem präsentierte Rühler Springer brachte die Lehrgangsteilnehmer und ganz besonders die Tanzleiter unter ihnen zum Fachsimpeln. „So soll es ja sein. Das Kulturerbe muss leben, weiterentwickelt werden und so fit für Gegenwart und Zukunft gemacht werden.“erklärt Jörg Lübbe. Der „Thüringer Tanzplan“ soll nach dem Ansinnen des Thüringer Tanverbandes Immaterielles Kulturerbe werden, der Antrag dazu wurde mehrere Jahre erarbeitet und ist im Oktober 2015 bei der Thüringer Staatskanzlei gestellt worden. Nun sind alle schon gespannt, ob eine Aufnahme in die Listen des Kultuerbes erfolgen wird.

Maud Butter ist die Fachfrau

Maud Butter, die Lehrgangsleiterin, fordert immer wieder alles und alles. Tanzweiterbildungen mit ihr bringen viel, aber sie erzeugen auch so manchen Schweißtropfen. Ihre erste tänzerische Ausbildung erhielt Maud Butter in Jena. Begleitet wurden die Tänze von Pianist Norbert Munser, mit dem Maud Butter besonders gern zusammen Tanzweiterbildungen durchführt. Das Zusammenspiel mit dem Korrepetitor „Norbi“ war wieder einmal bestens, was sich natürlich positiv auf den Workshop ausgewirkt hat. Tänze lernen, variieren, mit den Tönen schwingen: All das funktioniert so richtig nur mit handgemachter Musik. Das weiß nicht nur Maud Butter. Die Aenne Goldschmidt Schülerin unterichtet seit 1997 an der Palucca Hochschule in Dresden das Fach Deutsche Folklore und Methodik.

 

 

 

Macht Euch in Euren Landkreisen bekannt!


Das Gute liegt so nah: Jugendarbeit auf dem Land.
Lasst von Euch hören!
 

Ein Blick in die Zeitung, ins Internet und das Fernsehen zeigt es immer wieder: Junge Trachtenleute sind überall in Thüringen zu finden und immer sehr aktiv. Es gibt kaum ein Volksfest, kaum einen Umzug, kaum eine dörfliche Aktion, wo wir nicht dabei sind.

Darüber hinaus machen wir noch viel mehr. Es wird bei Pflege- und Landschaftsprojekten mit angepackt, andere Vereine sind unsere Partner, wir gestalten in vielen weiteren Nuancen den ländlichen Raum. Für uns ist das alles selbstverständlich. Vielleicht zu selbstverständlich. Macht auf Euch aufmerksam!

Eure zuständigen Jugendämter in den Kreisen wissen manchmal nicht, dass es uns gibt. Deshalb stellt Euch dort vor! Im Landesjugendring e.V., in dem die Thüringer Trachtenjugend vertreten ist, ist das schon seit mehreren Jahren ein Thema. Werdet in den Kreisverwaltungen aktiv und zeigt, dass Ihr da seit.

Das muss erst einmal keine große Aktion sein. Schreibt einen Brief an Euer zuständiges Jugendamt und stellt Euch doch einfach mal vor. Mit ein paar Worten, vielleicht auch mit Fotos und Zeitungsartikeln.

Die örtliche Ebene, also EURE und unsere Arbeit vor Ort, soll in der nächsten Phase der Landesjugendfördereplanung mehr Beachtung finden.

Wir finden nur Beachtung, wenn man uns kennt.

Gern unterstützt Euch die Thüringer Trachtenjugend beim Bekanntmachen.

Euer Dirk Koch
Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

Osterferienaktion der Thüringer Trachtenjugend 2016 in Schmalkalden

Herzliche Einladung

30. März bis 2. April 2016  (4 Tage, Mittwoch bis Samstag)

unsere Osterferienaktion 2016 findet  nach Ostern statt. In ihr geht es um Thüringer Kinderspiele. Diese sind das Thema des Trachtenkalenders 2017.

Am Samstagvormittag, dem 2. April 2016, um 10:00 Uhr findet die Versammlung der Thüringer Trachtenjugend statt.

Wir werden im Waldhotel Ehrental wohnen.
Es ist mit einem Teilnehmerbeitrag von 52,- Euro pro Kind und 60,- Euro pro Erwachsenen zu rechnen. Ich bitte schon formlose Voranmeldung. 

Euer Dirk Koch

Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

Wir bitten um formlose Anmeldung an den Thüringer Landestrachtenverband e.V. bis zum 25. Januar 2016
Thüringer Landestrachtenverband
Hohenkirchenstraße 13
99869 Günthersleben-Wechmar
info@thueringer-trachtenverband.de
Telefon 036256/86560

Nachfragen an: 0174/7410645 oder dirkkoch@gmx.de

 

 

Auf zum Landestrachtenfest 2016!



26. bis 28. August 2016
Gleich zu Beginn des neuen Jahres flatterte die Einladung zum 11. Thüringer Landestrachtenfest ins Haus. Es findet am letzten Augustwochenende 2016 in Neuhaus-Schierschnitz statt. Gastgeber ist unser Trachtenverein Schumlach aus Lindenberg.

Geplanter Ablauf:

Freitag, 26. August
21:00
Antenne Thüringen Party

Samstag, 27. August
13:00 Eröffnung auf dem Burgberg in Neuhaus-Schierschnitz
19:00 Heimatabend

Sonntag, 28. August
9:30 Zeltgottesdienst
13:30 Festumzug
14:30 Programm dere Vereine im Festzelt

Anmeldungen an
Trachtenverein Schumlach- Heike Thieg
Rotheuler Straße 44
96524 Neuhaus-Schierschnitz, OT Lindenberg
vorstand@trachtenverein-schumlach.de

 

 

Fortschreibung des Thüringer Landesjugendförderplanes

In diesen Tagen wird der Landesjugendförderplan Thüringen für die Jahre 2017 bis 2021 fortgeschrieben. Dazu liefen auch Beteiligungsveranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen, in denen sie diskutierten und ihre Positionen einbrachten. Am 12. Dezember 2015 lud das zuständige Thüringer Ministerium fürBildung, Jugend und Sport junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren aus den Thüringer Jugendverbänden zu einer solchen Beteiligungsveranstaltung ins Kulturforum Haus Dacheröden in Erfurt ein.

Carolin Walther vom Heimaterein Ponitz nahm mit Jessica Reinhardt von der Trachtengruppe Mosbach an dieser Veranstaltung teil und schildert ihre Eindrücke.

„Zuerst haben wir uns alle getroffen und es gab eine kurze Begrüßung. Es wurde uns der Jugendlandesförderplan erstmal vorgestellt und danach konnten wir uns in Workshops einteilen. In der ersten Workshop-Phase hatte alle Workshops das gleiche Thema. Es wurde in Gruppen bis zu 20 Leuten besprochen, was wir als Vertreter der Jugendverbände wichtig finden, was in den neuen Förderplan gehört. Dabei wurden Kriterien aufgestellt bei denen es in den Vereinen Probleme gibt (Finanzierung, Mobilität, Räumlichkeiten etc). Diese wurden aufgeschrieben. Nach der ersten Workshop-Phase gab es eine Mittagspause.

Danach sammelten sich alle wieder und man konnte nun drei, der von allen aufgestellten Kriterien auswählen, welche genauer besprochen werden sollten. Es wurden alle Punkte zusammengezählt und die 4 Kriterien, die am meisten Punkte bekommen haben, den Workshops zugeteilt. Jetzt konnte man in den Workshop gehen, der einem an meisten interessiert hat. („Zu wenig Zeit“, Mitmenschlichkeit, Finanzierung, oder „Ausländer“) 

In meinem Workshop „Mitmenschlichkeit“ haben wir weitere Gedanken gesammelt, was uns stört, wie es besser laufen könnte und sogar praktische Möglichkeiten zur Verbesserung. Danach haben wir noch über die Ehrung des Ehrenamts geredet, z.B., wie man es mehr würdigen könnte und sollte.

Zum Schluss gab es noch eine kurze Reflexion was jeder Workshop gemacht hat und eine Verabschiedung mit einem kleinen Geschenk für jeden (Schokolade!)“

Insgesamt ist die Thüringer Trachtenjugend natürlich in den Prozess der Fortschreibung des Landesjugendförderplanes eingebunden und nimmt an den  Veranstaltungen teil. Hier stehen gleich zu Beginn des Jahres 2016 mehrere Hauptausschüsse des Landesjugendringes Thüringens, Geschäftsführertagungen und eine außerordentliche Vollversammlung ins Haus.

Dirk Koch

 

 

 

Thüringer Trachtenjugend stark präsent


Junge Leute zeigten bei Jahreshauptversammlung des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. im wahrsten Wortsinn Flagge

Am 7. November 2015 fand in Günthersleben-Wechmar die Jahreshauptversammlung des Thüringer Landestrachtenverbandes statt. Ihr vorangestellt war die Versammlung der Thüringer Trachtenjugend, in der die Arbeit des nächsten Jahres geplant wurde. Mit der Erstellung eines Kalenders über Kinderspiele, einer Osterferienaktion in Schmalkalden und der Teilnahme am Deutschen Trachtenfest in Öhringen wurden viele weitere Punkte für 2016 besprochen. Anschließend nahmen die Aktiven an der Jahreshauptversammlung des Erwachsenenverbandes teil.

Medien interessieren sich für junge Trachtenträger
Die Thüringer Allgemeine hat mit ihren Worten ins Schwarze getroffen. „Thüringer Trachtenvereine verzeichnen Zulauf: Schnabelkappen, Heidlappen oder Spitzbätzel scheinen in Thüringen nicht aus der Mode zu kommen: Die Kopfbedeckungen gehören zu regionalen Trachten, die auch von der Jugend geschätzt werden.“ (Thüringer Allgemeine am 9. November 2015) Ebenfalls interessant war der Beitrag im Thüringenjournal des MDR am Abend des 7. November, der das Thema Jugend und Trachten beleuchtete. Im Bild waren unter anderem die jungen Tänzerinnen und Tänzer des Wechmarer Heimatvereins.



Junge Fahnenschwinger auf der Bühne
Ein Zweck der Trachtenjugend ist es, junge Menschen für historische Bräuche zu begeistern. Einer davon ist das Fahnenschwingen. Der Trachtennachwuchs der Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld zeigte davon eine Kostprobe auf der Bühne. Thüringens Kulturstaatssekretärin Babette Winter war sichtlich fasziniert von dem Tun der jungen Brauchtumspfleger. Sie war erfreut darüber, zu hören, dass die Bewerbung für das Internationale Fahnenschwingertreffen erfolgreich war. 2017 treffen sich die Fahnenschwinger der Welt in der Residenzstadt Gotha.

 

Walter-Beck-Preis an Frank Hößel
Frank Hößel aus Kaltenlengsfeld ist eine Person, um die man in der Traditions- und Brauchtumspflege bei jungen Menschen nicht herumkommt. Der Rhöner widmet sich seit Jahrzehnten der Weitergabe von Tracht und Brauchtum an die junge Generation und ist unermüdlich thüringenweit aktiv. Er war wesentlicher Initiator des Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfestes in Kaltenlengsfeld 2015 und ist Motor der Fahnenschwingerbewegung in Thüringen. Durch seine mitreißende Art konnte er nicht nur in der Rhön junge Fahnenschwingerinnen und Fahnenschwinger begeistern, sondern auch beim Trachtenverein Schumlach aus Lindenberg. Frank Hößel ist der 4. Preisträger des Walter-Beck-Preises, der nur alle 4 Jahre für herausragende Verdienste in der Thüringer Kinder- und Jugendarbeit des Landestrachtenverbandes vergeben wird.

Thüringer Trachtenbewegung hat junge Gesichter
Im Mittelpunkt des Trachtentages in Günthersleben-Wechmar stand erstmals die Kürung des Thüringer Trachtenpaares 2016. Im Frühjahr dieses Jahres waren die Vereine angeschrieben worden. Man suchte Paare zwischen 18 und 35 Jahren, die gerne Trachten tragen und sich in den Sitten und Bräuchen auskennen. Der Thüringer Landestrachtenverband kürte Christian Jäger (31) und seine Frau Sophia (27) aus Tambach-Dietharz mit ihrem zweijährigen Töchterchen Lena Emelie zum 1. Thüringer Trachtenpaar.„Wir haben eine gute Wahl getroffen“, ist sich Landesvorsitzender Knut Kreuch sicher.

 

Text. Dirk Koch                                Fotos: Norbert Sander

 

 

An die Mitglieder des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V.

Einladung zur Versammlung der Thüringer Trachtenjugend

Samstag, den 7. November 2015 um 11:30 in Günthersleben-Wechmar
Ort: Bürgerhaus, Friedrich-Seitz-Weg 1, Ortsteil Günthersleben
99869 Günthersleben-Wechmar

Die Veranstaltung findet vor der Landesversammlung des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. statt. Es besteht auch Gelegenheit zum Mittagessen.

Tagesordnung
1. Begrüßung
2. Protokoll der letzten Versammlung der Thüringer Trachtenjugend in Kaltenwestheim am 29. März 2015
3. Aktueller Bericht seit Kaltenwestheim (Erfassung der Kinder und Jugendlichen, Satzungs, Veranstaltungen...) und Diskussion zum Bericht
4. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest 2015 in Kaltenlengsfeld
5. Ausschreibung 10. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest 2017
5. Fortschreibung Landesjugendförderplan
6. Deutsche Trachtenjugend
7. Deutsches Trachtenfest in Öhringen
8. Weitere Vorhaben
9. Sonstiges
10.Verabschiedung

Änderungsvorschläge zur Tagesordnung bitte an die Geschäftsstelle des Landestrachtenverbandes senden.

 

Mit Heimat- und Trachtengrüßen
Euer Dirk Koch
Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

Junge Stimmen prägen immer mehr den Tagungsverlauf

Innovative Tagung der Deutschen Trachtenjugend

Ja, es hat sich seit dem Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag im März in Erfurt einiges geändert bei der Deutschen Trachtenjugend. Die Zukunftswerkstatt zeigt deutliche Wirkungen. Das merkte auch die Thüringer Trachtenjugend, die bei der Arbeitstagung im hessischen Wolfshausen bei Marburg am ersten Oktoberwochenende dabei war.

Neue Medienkompetenz macht Vorstandarbeit einfacher
Der Vorstand der Deutschen Trachtenjugend seit dem Frühjahr das Telefon ganz neu für sich entdeckt. Nun, nicht ganz genau das Telefon, sondern die Telefonkonferenz. Alle hatten vor dem ersten Mal ganz schön Lampenfieber. Doch dann erwiesen sich die Gespräche als konstruktiv, es knackt zwar mal in der Leitung und oft ist erst Mitternacht Schluß. Nicht weil alle nicht genug davon kriegen können, sondern weil es einfach so viel zu besprechen gab. Die Arbeitstagung in Wolfshausen war auch in einer Telefonkonferenz geplant worden, das zeigte sich am zügigen Verlauf.

Jugend meldet sich zu Wort
Die Vorschläge und Meinungen der Jugend sind nicht mehr zu überhören, die schon länger agierenden Jugendvertreter sind sich einig: „Genau das haben wir immer so gewollt.“ So planten die Jugendlichen in drei Gruppen, wie denn der nächste Deutsche Kinder- und Jugendtrachtentag in Öhringen aussehen wird. Es wurde über die Teilnahme am Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Düsseldorf 2017 diskutiert, die bevorstehende Vollversammlung des Deutschen Bundesjugendringes in Heidelberg wurde besprochen wie die Arbeit im DBJR insgesamt. Im nächsten Jahr ist auch organisatorisch einiges bei der DTJ los. Ein neuer Vorstand wird turnusgemäß gewählt, die langjährige Vorsitzende Nicole Dlabal wird nicht mehr antreten. Unsere Juliane aus der Geschäftstelle gab die freudige Nachricht bekannt, ein zweites Kind zu erwarten. Die DTJ ist froh, dass sie uns die Treue halten wird, überlegt aber schon, wie sie die Elternzeit organisieren wird.

Stippvisite in der Stadt des Deutschen Trachtenfestes 1996
Beim Ausflug ins sonnige Marburg konnte ein wenig der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit genossen werden. Ein bisschen Erinnerung an das Deutsche Trachtenfest 1996 in Marburg gab es auch. War das nicht grade erst gewesen? Unsere Bayern sollten gleich ins kleine Oktoberfest einer Gastwirtschaft in der Unterstadt integriert werden, aber die Fortsetzung unserer Arbeitstagung war ihnen Gott sei Dank wichtiger.


Text: Dirk Koch                                                                   Fotos: Tommy Schwarzbach

 

 

Weimarer Geschichtchen und Geschichten

Thüringer Trachtenjugend auf ungewöhnlichen Spuren der Dichterfürsten
Schneebälle flogen vom Sockelpodest des weltberühmten Goethe- und Schillerdenkmals vorm Weimarer Nationaltheater, Urheber der eisigen Kugeln waren die Mädchen und Jungen der Herbstferiengruppe der Thüringer Trachtenjugend. Was für Frechlinge! Na ja, der erste Schnee gehörte eben zur diesjährigen Oktoberferienaktion, ebenso wie auf Goethes und Schillers Fersen unterwegs zu sein. Eine bunte Teilnehmerschar aus dem Landkreis Gotha, dem Wartburgkreis, dem Kreis Schmalkalden-Meinigen und der Landeshauptstadt Erfurt machte sich auf den Weg.

Ein berühmeter „Knochenerkenner“
Der Sarg von Friedrich Schiller in der Weimarer Fürstengruft ist leer! Diese Erkenntnis spornte die Mädchen und Jungen an, die Tatsache zu erforschen, warum das so ist. Der Weg führte schnurrstracks zum Jacobsfriedhof, der ältesten Grablege der Klassikerstadt. Dort fanden sie heraus: Schiller wurde nach seinem Tode 1805 zuerst hier im sogenannten Kassengewölbe bestattet, einer Grabstätte für Höhergestellte. Als die damals neue Fürstengruft 1827 errichtet worden war, sollten die Gebeine des berühmten Dichters dort ihre Ruhe finden. Allerdingen lagen im Kassengewölbe zu dieser Zeit sehr viele Verstorbene, deshalb war es schwierig, das richtige Skelett zu finden. Man suchte eines heraus, später dann noch mehrere und identifizierte sie als Schillers sterbliche Überreste. Goethe, der ein guter „Knochenerkenner“ war, wie die Kinder so sagten, bekam Schillers Schädel gar zur Begutachtung in die Wohnung. Allerdings stellte sich vor einigen Jahren mittels moderner Technik heraus, dass es wohl doch nicht Schillers Gebeine waren, die im Sarg in der Fürstengruft lagen. Sie wurden entfernt und der Sarg ist jetzt leer. Erkenntnis der Kinder: „Schiller liegt wohl noch immer auf dem Jacobsfriedhof.“

Nixe oder nicht Nixe?
Goethe war als junger Mann  ein ganz schöner Streichespieler und hatte in Weimar wilde Jahre. Nach seiner Ankunft in der Residenz machte er sich bei manchen altgedienten Ministern der Regierung so unbeliebt, dass diese lieber zurücktreten wollten, als mit ihm zusammenzuarbeiten. So soll er unter anderem gern nachts in der Ilm geschwommen sein. Die Vorbeikommenden hielten ihn für eine der Ilmnixen, von denen man sich im alten Weimar einiges zu erzählen wusste. Entsprechend groß war der Schrecken der nächtlichen Passanten. Die Geschichte war so faszinierend, dass die Herbstferiengruppe zwei Abende lang auf der Suche nach Ilmnixen war, mehr oder weniger mit Erfolg. Das Laufergebnis eines Tages war entsprechend hoch: 16685 Schritte und 11679 Meter wurden zurückgelegt.

Ganz schön interessant, die Erkenntnisse des Thüringer Trachtennachwuchses. Vielleicht sind ja zukünftige Wissenschaftler dabei.? Beim täglichen Mittagessen in der Weimarer Mensa am Park konnte sich der eine oder andere doch schon mal vom studentischen Flair inspirieren lassen. Aber was hat es nun ganz genau mit Goethe als Nixe und dem Totenschädel von Schiller auf sich? Um mit einem Fazit von Jonas abzuschließen: „Diese Dinge werden wohl immer ein Geheimnis bleiben.“

 

Einladung zur Herbstferienaktion der Thüringer Trachtenjugend

12. bis 14. Oktober 2015 in der ultimativen Klassikerstadt: „Weimarer Anektödchen“

Anektode: Eine Anekdote hat eine bemerkenswerte oder charakteristische Begebenheit, meist im Leben einer Person, zur Grundlage.

War der große Dichter Goethe manchmal eine Nixe, die im Wasser schwimmt?

Liegt das Gerippe von Friedrich Schiller wirklich im Sarg in der Fürstengruft? Wenn nicht, wo ist er dann? Schreibt er etwa neue Gedichte, die die Kinder dann in der Schule büffeln müssen?

     

Solche und ähnliche weltbedeutenden Fragen möchte unsere Herbstferienaktion „Weimarer Anektödchen“ für Euch beantworten. Dabei wollen wir Eure gute Ferienlaune nicht etwa mit Schulstoff abschnüren, sondern Euch auf unterhaltsame Art und Weise  neue Erkenntnisse bringen.

Unsere Herbstferienaktion beginnt am Montag gegen 10:00 und endet am Mittwoch nach dem Mittagsimbiss. Euer Eigenbeitrag beträgt ca. 35,00 Euro pro Kind bis 18 und 39,00 Euro für Erwachsene. Im Preis ist Vollverpflegung von Montag Mittagsimbiss bis Mittwoch Mittagsimbiss enthalten. Frühstück und Abendessen nehmen wir in unserem A und O Hostel, wobei das Abendessen die Hauptmahlzeit sein wird.

Untergebracht sind wir im A&O Hostel Weimar, Buttelstedter Str. 27C, 99427 Weimar http://www.aohostels.com/de/weimar/

Ich bitte Euch um Teilnahmemeldung und Teilnehmerzahl bis 15. September 2015.

Anreise ist individuell. Nach der Anmeldung bekommt Ihr genaue Infos.

Anmeldung an
Thüringer Landestrachtenverband, Hohenkirchenstraße 13, 99869 Günthersleben-Wechmar
036256 86560, info@thueringer-trachtenverband.de

 

Euer Dirk Koch, Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

Wettspinnen der Rekorde

Heldburgerin siegte mit 188 Metern Fadenlänge, Rhöner Mädchen schaffte 95 Meter

Das historische Gutshaus in Hüpstedt war am letzten Sonntag im August erfüllt vom heimeligen Schnurren der Spinnräder. 20 Spinnerinnen und ein Spinner wetteiferten um den längsten Faden. Thüringer Landestrachtenverband, Heimat- und Wanderverein Hüpstedt und der Thüringer Landfrauenverband hatten zum 4. Thüringer Wettspinnen eingeladen.

Landesvorsitzender Knut Kreuch eröffnete Tag des Thüringer Brauchs
Das 4. Wettspinnen war eingebettet in den Tag des Thüringers Brauchs, welchen der Landestrachtenverband jedes Jahr am letzten Sonntag im August zu einem traditionellen Thema ausrichtet, in diesem Jahr zum Wollespinnen. Trotz knapper Zeit ließ es sich der Thüringer Trachtenchef Knut Kreuch nicht nehmen, persönlich die Veranstaltung zu eröffnen. Er war letztmals vor 5 Jahren in Hüpstedt, als hier das Unstrut-Hainich Kreistrachtenfest stattfand. Danach wurde im Vortrag an die jüngere Geschichte des Wollspinnens erinnert, welches vor allem in der Zeit nach 1945 wieder auflebte. Die Menschen waren nach dem Krieg gezwungen, Textilien selbst herzustellen, und das Spinnen der Wolle gehörte als Basisarbeit dazu. Oft waren es Umsiedler, die die Kunst des Wollespinnens wieder mit nach Thüringen brachten und auch über die Jahrzehnte der DDR für die Schafhalter spannen. Zahlreiche Vereine des Thüringer Landestrachtenverbandes, unter anderem in Tabarz, Wandersleben, Friemar und eben in Hüpstedt spinnen bis heute und bemühen sich, die alte Kunst an die jüngeren Generationen weiterzugeben.

Thüringer, Hessen und Sachsen-Anhaltiner im hitzigen Wettstreit
Der Ruf des Thüringer Wettspinnens hat nicht nur Wettbewerberinnen aus Thüringen angezogen. Dana Dimmerling aus Hessen nahm bereits bei der letzten Veranstaltung teil und brachte Verstärkung mit. Aus Sachsen- Anhalt kammen zwei Allstedterinnen. Der Ort wird liegt unnmittelbarbar an der Landesgrenze zu Thüringen und kann auf eine lange Spinntradition verweisen. Bereits 1843 wurde hier ein Spinnabend mit ca. 120 Teilnehmern veranstaltet, der im Saal des Bürger- und Schießhauses stattfand. Beim gegenwärtigen Wettspinnen in Hüpstedt ließen sich alle Wettbewerber von Innen- und Außentemperaturen von über 30 Grad nicht beirren. Ab und zu wurde als besonderer Service der Schweiß abgewischt.

Rekordmarke von Ingersleben deutlich überboten
Würde der 2004 im mittelthüringischen Ingersleben aufgestellte Fadenrekord von 157 Metern überboten werden? Tatsächlich, alle waren erstaunt, als Gertrud Schechinger aus Heldburg mit 188 Metern den Wert deutlich toppte. Beim letzten Wettspinnen betrug ihre Fadenlänge lediglich 40 Meter. Während der Genesungsphase von einer Krankheit widmete sie sich dem ausdauernden Spinnen. Es hat sich gelohnt.  Gabi Mewes und ihre Tochter Marie Mewes belegten mit 158 bzw. 150 Metern Platz 2 und 3 der Gesamtwertung. Beide sind im ostthüringischen Eliasbrunn bei Bad Lobenstein daheim.

Freudig wurde der große Anteil junger Frauen bei den Wettbewerberinnen aufgenommen. Das Interesse am Spinnhandwerk ist lebendig. Vier Teilnehmer unter 18 Jahren zeigten besonders, dass es eine Zukunft gibt. Lea Sophie Zimmermann aus dem Rhöndorf Oechsen ist bereits seit Jahren bei zahlreichen Wettspinnen dabei. Diesmal erreichte sie eine Länge von 95 Metern und siegte damit in der Kategorie der Teilnehmer unter 18 Jahren. Der 13-jährige Justin Neubauer aus Hüpstedt erreichte als einziger männlicher Teilnehmer mit einer Fadenlänge von 84 Metern den 2. Platz bei den unter 18-jährigen, gefolgt von Patricia Heß aus Tambach Dietharz und der 10-jährigen Marietta Kaufmann aus Hüpstedt.
Die älteste Teilnehmerin kam übrigens mit 82 Jahren aus Hüpstedt: Maria Gwisdek war mit Feuereifer dabei. Die 78-jährige Luise Bachmann aus Hüpstedt bildet seit Jahren Kinder in der Spinnkunst aus. Justin Neubauer ist einer ihrer gelehrigen Schüler. Mit 78 Metern schaffte Luise Bachmann selbst einen mittleren Platz.

Couplets und Volkslieder
Unerwähnt bleiben darf auch nicht das umfangreiche Rahmenprogramm. Eichsfelder Heimat- und Trachtenvereine erfreuten mit Schnorren, Liedern uns Tänzen. Durch den ganzen Tag begleitete Tobias Fuchs aus Schmalkalden an der Gitarre, der seine Sängerlaufbahn vor 15 Jahren in einer Schülerband begann. Volkslider zum Mitsingen, eigene Dichtungen und Couplets von Otto Reuter boten musikalisch für jeden etwas. Ein Hochgenuss war der Eichsfelder Kuchen, am Rost wurde mit Bräteln und Bratwurst für deftige Gaumenfreuden gesorgt. Zufriedene Gesichter am Abend, Lob für Spinnerinnen und Ausrichter und Lust auf ein 5. Wettspinnen machten die Veranstaltung ganz rund.

 

 

Trachtenkalender für 2016 erschienen

Spinnen in Thüringen ist Trumpf!
Beim Thüringer Wettspinnen in Suhl kam zum Ausdruck, dass sich die in Thüringen aktiven Spinnerinnen und Spinner gerne einen Arbeitskreis wünschen, in dem sie sich austauschen und ab und zu treffen können. Dazu kommt, dass es im ganzen Freistaat eine Menge Aktive gibt, die dem Landestrachtenverband nicht angehören oder ihn gar nicht kennen. Ein Spinnzirkel kann einen Einstieg ermöglichen und diesen Teil unseres Brauchtums in unserer Akademie für Volkskunst und Brauchtumspflege etablieren. Das Thüringer Wettspinnen zum Tag des Thüringer Brauchs 2015 in Hüpstedt im Eichsfeld  ist dazu ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Aus diesem Grund erschien bereits zum 9. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Kaltenlengsfeld im Juni der Kalender der Trachtenjugend, der das Spinnen in Thüringen zum Inhalt hat.

Interessant ist, wie viele junge Leute sich dem drehenden Handwerk widmen. Das Engagement der Hüpstedter ist beispielhaft. Dort ist z.B. Luise Bachmann ehrenamtlich an Schulen tätig und begeistert Kinder für die Spinnerei. In Ernstroda spinnt Luisa Klopfleisch seit Jahren als Jüngste in der Truppe und erregt immer wieder freudige Aufmerksamkeit. Alle diese jungen Spinner sind im diesjährigen Kalender verewigt.

Weiterhin war es uns wichtig, Bräuche um die Spinnstube darzustellen. Der „Arwesbär“ aus dem Rhöndorf Oberkatz ziert das Februarblatt, er erscheint dort alljährlich zu Maria Lichtmeß. Überhaupt, die Rhön: Das Engagement unseres Trachtenfreundes Frank Hößel aus Kaltenlengsfeld hat den Kalender geprägt. Wir erfahren von Spinnstubenregeln aus dieser Region und bekommen gleich noch tolle Rezepte dazu. Im November wird uns das Rezept der Kaltenlengsfelder Fleischhütes vor Augen gebracht, im Dezember können wir den Gewürzkuchen von Uroma Hilde aus Mosbach nachmachen und der Januar beginnt mit Eiderdetschern aus Kaltenlengsfeld, Die Wanderslebener Spinnstube präsentiert sich auf dem Bauernmarkt und die Tabarzer zum Advent in der Kirche. Der März erinnert an das tolle Wettspinnen in Suhl und die Friemarer erzählen im Oktober über ihre Spinntradition.

Gleichzeitig wurden auf dem Kalender wichtige Regeln festgehalten, wie z.B. die für das Wettspinnen und das dazugehörige Fadenmessen. Wer schon einmal dabei war, weiß, es ist gar nicht so einfach. So inhaltsvoll kann der Kalender auch nach 2016 aufbewahrt werden und als wertvolles Nachschlagewerk dienen.

Dirk Koch

Der Kalender ist bei der Geschäftsstelle des Thüringer Landestrachtenverbandes in Wechmar unter 036256/86560 oder info@thueringer-trachtenverband.de zu bestellen.

 

 

Thüringer Wettspinnen im historischen Gutshaus Hüpstedt
Tag des Thüringer Brauchs 2015

Spinnen in Thüringen – Traditionelle Wollbearbeitung

Am 30. August 2015 laden der Thüringer Landestrachtenverband, die Thüringer Trachtenjugend, der Thüringer Landfrauenverband und der Eichsfelder Heimat- und Wanderverein Hüpstedt e.V. ins historische Gutshaus des Eichsfelddorfes Hüpstedt ein. Die Veranstaltung beginnt um 13:00, um 15:00 wird das Startsignal zum Wettspinnen gegeben. Das Ereignis wird im Rahmen des Tages des Thüringer Brauchs ausgerichtet, den der Landestrachtenverband seit vielen Jahren am letzten Sonntag im August ausrichtet.

Umfangreiches Programm für neugierige Gäste
Für die Gäste gibt es ein umfangreiches Kulturprogramm. Wer möchte, kann an den Führungen durch das Gutshaus teilnehmen. Es gibt einen Vortrag zum Spinnen und zur Wollverarbeitung in Thüringen und den ganzen Nachmittag tourt der lustige Till Eulenspiegel mit unterhaltsamen Liedern und Schwänken zum Thema der Spinnstuben durch das historische Haus. Gegen 16:30 ist die Siegerehrung zu erwarten. Gleichzeitig erscheint der Kalender des Landestrachtenverbandes für 2016, der das Spinnen in Thüringen zum Thema hat.

Spinnerinnen und Spinner für den Wettbewerb gesucht!
Spinner und Spinnerinnen, die am Wettspinnen teilnehmen möchten, können sich bis zum 29. August 2015 unter 036256/86560 beim Thüringer Landestrachtenverband in Wechmar, Hohenkirchenstraße 13, 99869 Günthersleben-Wechmar oder direkt beim Heimatverein Hüpstedt  anmelden. Wer ganz spontan kommen will, kann sich am 30. August 2015 bis 14:00 im Gutshaus Hüpstedt bei Mühlhausen mit seinem Spinnrad einfinden.

 

 

Riesenerfolg in der Rhön


9. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest wurde zum Aushängeschild Thüringer Trachtenpflege

Es ist völlig richtig, dass Eva Kowalewski von der Geschäftsstelle des Thüringer Landestrachtenverbandes einer einheimischen Tageszeitung über Südthüringer Trachtengruppen sagte: „Hier wird gute Nachwuchsarbeit gemacht.“. Im südthüringer Raum gibt es in den letzten Jahren mehr Kindergruppen als in anderen Regionen des Landes. Es ist sehr viel mit dem Nachwuchs unternommen, und das verbindet. Die Kindertrachtengruppen in Kaltenlengsfeld und in Stepfershausen sind dafür zwei gute Besispiele. Sie richteten das Fest gemeinsam aus, für die Kaltenlengsfelder war es zugleich die Geburtstagsfeier zum 20. Jubiläum der Kindertrachtengruppe. Dazu kamen Gäste aus ganz Thüringen und den angrenzenden Bundesländern in die Rhön.

Schullandheim Fischbach als Aktionsquartier
Der tolle Service des Schullandheims Fischbach war für einige Teilnehmer des Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfestes kein Novum mehr. Horst Hößel und sein Team waren bereits Gastgeber für die Ferienfreizeit der Thüringer Trachtenjugend 2013. Diesmal fand in Fischbach ein Tag mit vielen Workshops statt, die Kinder und Jugendliche in alte Traditionen und Handwerke einführten. Ein Großteil der Teilnehmer des 9. Kinder- und Jugendtrachtenfestes war hier untergebracht, einige andere in den umliegenden Ortschaften.

Den Nachwuchs gekonnt begeistern
Frank Hößel von der Folkloregruppe Kaltenlengsfeld ist überzeugt: „Auch in der Gegenwart müssen wir den Nachwuchs für das Brauchtum begeistern. Deswegen haben wir das Kindertrachtenfest hergeholt und bringen die jungen Leute mit praktischer Brauchstumspflege in Berührung. Die Zeit heute ist kurzlebig, da ist die Konzentration auf unsere Wurzeln ein riesiger Vorteil. Die regionale Kultur ist ein Grundstein für die Zukunft. Sie ist eines der wertvollsten Güter, die wir besitzen.“ Diesem konnten Teilnehmer bei den Seminaren und Workshops in Fischbach ganz nah kommen. Kindertrachtenfest einmal ganz anders, so etwas hat es beim Thüringer Landestrachtenverband noch nie gegeben. Frank und seine Ideen!

Workshops, die die Interessenten anzogen
Die Kinder konnten von den Angeboten gar nicht genug bekommen. Bei den Mädels stand der Kurs zum historischen Haareflechten hoch in der Gunst. Es wurden Rhönschäfchen gefilzt und Peitschen hergestellt. Das Specksteinschnitzen fand viele Liebhaber. Fahnenschwingen und Instrumentenbau wurden immens nachgefragt. Dazu kamen die Seminare zum Spinnen, Sticken und Filzen von Schmuck und Trachtenteilen. Traditionelles Rhöner Brauchtum faszinierte beim Holzschnitzen. „Viele Kinder kennen lediglich den Rasenmäher, deshalb wurde die Rhöner Heumahd ins Seminarprogramm integriert.„Dazu haben wir extra kleine Sensen herstellen lassen.“, erläutert Frank Hößel. Am Abend fesselte der Heimat- und Geschichtsverein aus Kaltennordheim die Aufmerksamkeit großer und kleiner Leute. Gemeinsam saß man um das Sonnenwendfeuer zusammen und erlebte historische Bräuche aus der Rhön hautnah, die sich um den Johannistag und die kürzesten Nächte des Jahres drehen. In dieser Zeit sind sich Himmel und Erde ganz besonders nah. So manches Magische passiert. Beliebt waren die Johannisbowle und das Binden eines Sonnenwendkranzes.

Tampet und Trachtenlinde
Am Morgen des Hauptfesttages in Kaltenlengsfeld gingen die Blicke bang gen Himmel. Würde es regnen oder nicht? Kaltenlengsfeld machte seinem Namen alle ehre: Das Wetter blieb kühl und verhalten. Vorsichtshalber fand die Übergabe der Trachtenlinde im Dorfgemeinschaftshaus statt. Linden können 1000 Jahre alt werden, betonten die Festredner. Die robuste Linde war bereits im Frühjahr gesetzt worden und stand deshalb bereits in vollem Grün. Wenn die Zukunft es will, könnte es sicher sein, dass sie noch in ein paar hundert Jahren vom 9. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Kaltenlengsfeld kündet. Anschließend bekamen die aktiven Teilnehmer ihr kostenfreies Mittagsmal. Das ist eine Geste, die immer wieder gut ankommt, aber für die Ausrichter viel Organisations- und Arbeitsaufwand bedeutet. Eindrucksvoll der Gottesdienst in der Kaltenlengsfelder Kirche. Sie war proppevoll, und sicher ging der eine oder andere Blick zu den wunderschönen Emporenmalereien. Der Festzug der Trachtenjugend schlängelte sich im Anschluss durch Kaltenlengsfeld und wurde mit regem Interesse verfolgt. Auf positive Resonanz stieß die kindgerechte Länge. Dann kam ein Programmpunkt an die Reihe, dem bereits lange entgegengefiebert wurde und der seit Monaten vorbereitet worden war.

Der Thüringer Tampet mit mehreren hundert Teilnehmern entfaltete sich auf der Wiese hinterm Dorfgemeinschaftshaus Kaltenlengsfeld. Da war sicher nicht nur Frank Hößel froh, der ihn oft mit den verschiedenen Gruppen geprobt hatte. Gratulation. Aufführung gelungen. Ein Bild, das sich allen einprägt. Bis in den frühen Abend hinein konnten sich die Festbesucher an den Darbietungen des Trachtennachwuches erfreuen, der auch aus anderen Bundesländern kam. Im oberen Geschoss des Dorfgemeinschaftshauses lud eine Ausstellung zum Betrachten ein, historische Kinderspiele beschäftigten viele Interessenten und gaben Anregungen für das gemeinsame Spiel daheim. So mancher ging mit dem richtigen Eindruck nach Hause:

Tracht, Tradition und Brauchtum in Thüringen sind ein Baustein unserer Zukunft, ohne den es nicht geht.

Dirk Koch

 

 

FREIES WORT vom 18. Juni 2015

Tradition und Tracht in jungen Händen

Das 9. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest will am Wochenende in der Rhön für die Brauchtumspflege werben. Bei den Gastgebern gibt es weniger Nachwuchssorgen als anderswo.

Von Birgitt Schunk

Auch der Nachwuchs der Trachtengruppe Stepfershausen wird am Wochenende beim 9. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest dabei sein.

Kaltenlengsfeld/Stepfershausen - Südthüringen ist aus Sicht des Landestrachtenverbandes ein gutes Pflaster. "Hier wird eine richtig gute Nachwuchsarbeit gemacht", sagt Eva Kowalewski. Nicht umsonst gibt es hier mehr aktive Kinder- und Jugendgruppen als in anderen Landstrichen. Warum das so ist, kann die Geschäftsführerin des Landestrachtenverbandes auf Anhieb nicht sagen. "Auf alle Fälle wird mit den Jüngsten sehr viel unternommen. Das bindet."

Die Trachtengruppe Stepfershausen (Kreis Schmalkalden-Meiningen) ist dafür ein gutes Beispiel. Hier Mitglied zu sein ist mehr als die wöchentliche Probe und der Auftritt am Sonntag. "Wir wandern auch mit den Kindern, damit sie ihre nähere Heimat kennenlernen. Demnächst werden sie vom Anfang bis zum Ende selbst Zwiebelkuchen backen und ihre Eltern und Großeltern damit bewirten", sagt Vorsitzende Ellen Lindner. So werden Wissen und Fertigkeiten von Generation zu Generation weitergegeben.

Auch die Jüngsten werden am Wochenende beim 9. Kinder- und Jugendtrachtenfest des Landes in der Rhön dabei sein, das die Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld gemeinsam mit den Trachtenfreunden aus Stepfershausen organisiert. Auch Kaltenlengsfeld steht für eine gute Nachwuchsarbeit. Die Kindertanzgruppe hat in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag.

"Wir haben das Fest hierher geholt, weil wir beim Nachwuchs für die Brauchtumspflege richtig werben wollen", sagt Frank Hößel, der Vorsitzende der Folkloretanzgruppe. "In dieser kurzlebigen Zeit sollten wir uns vielmehr wieder auf unsere Wurzeln konzentrieren. Das Älteste, was wir besitzen, ist schließlich die eigene Kultur." Und das will er mit vielen ehrenamtlichen Helfern am Wochenende auf kindgerechte Art den Mädchen und Jungen nahe bringen. Rund 350 junge Teilnehmer werden zum großen Fest in Kaltenlengsfeld erwartet. Während am Sonntag die Gruppen ihre Auftritte haben und sich auf viele Zuschauer freuen, hält der Samstag ein breites Kursangebot bereit. Die Kinder können sich beim Sticken ausprobieren und werden sich hierfür Ideen aus der Natur holen. Rhönschäfchen werden gefilzt, Peitschen hergestellt, Mittsommernachtskränze gebunden, Fahnen geschwungen oder auch historische Instrumente gebaut. Hoch im Kurs bei den Mädels steht das Angebot, die Haartracht passend zur traditionellen Kleidung herzurichten.

Heumahd für Kinder

Und selbst die Rhöner Heumahd wird der Nachwuchs live erleben. "Viele Kinder kennen ja nur noch den Rasenmäher", sagt Frank Hößel. "Wir haben sogar extra kleine Sensenwürfe herstellen lassen." Der Thüringer Tampet als Volkstanz soll am Sonntag zudem rund 250 Kinder vereinen. "Was hier auf die Beine gestellt wird, fällt absolut aus dem Rahmen. Die Angebote reichen für drei Feste", sagt Eva Kowalewski vom Landestrachtenverband und ist sicher: "Wir werden viele Anregungen mitnehmen. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht."

"Das Wochenende wird noch mal einen richtigen Schub geben", ist auch Dirk Koch, der Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend, überzeugt. Derzeit seien bei der Trachtenjugend im Land rund 1000 Kinder und Jugendliche registriert. "Dies zu halten ist harte Arbeit. Ein Selbstläufer ist das nicht." Es seien nicht nur die vielen anderen Freizeitangebote, die lockten. "Die Schulschließungen vor Jahren und die sinkende Kinderzahl generell sind deutlich spürbar und erschweren die Vereinsarbeit." Mit dem Verschwinden der Schule im Ort sei auch ein Stück Bindung ans Dorf, an Traditionen und Brauchtum in Thüringen auf der Strecke geblieben.

Programm zum 9. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest 2015

Sonntag, 21. Juni 2015, Kaltenlengsfeld
10.30 Uhr Übergabe der Trachtenlinde;
12.30 Uhr Mundart-Festgottesdienst;
13.30 Uhr Festzug der Trachtenjugend;
14.15 Uhr Gemeinsamer Tanz;
14.30 Programm auf zwei Bühnen;
17 Uhr musikalischer Ausklang

 

 

9. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Kaltenlengsfeld 19.06.-21.06.15

Der Festhöhepunkt im Thüringer Trachtenjahr steht bevor und die Ablaufpläne sind aktualisiert. Die Trachtenfreunde aus Kalltenlengsfeld und Stepfershausen laden noch einmal recht herzlich ein. Für die Kindertanzgruppe Kaltenlengsfeld ist das Fest zugleich die Feier ihres 20. Geburtstages. Unter Tel./Fax.:036966/80431 ( bitte nach 17:00 Uhr) werden gerne Fragen beantwortet.


Freitag, 19.06.2015

Erkundungen durch die Trachtenjugend im Biosphärenreservat Rhön

Samstag, 21.06.2015

Vormittag::

  • Kräuterwanderung und Herstellung einer Kräuterbowle sowie Binden eines keltischen Kräuterkranzes

Nachmittag:

  • Rhöner Heumahd (Umgang mit Rechen und Sense erlernbar)
  • Seminare zum Spinnen, Filzen und Sticken von Trachtenteilen und Schmuck
  • Holzschnitzen +Specksteinbearbeitung
  • Papierschöpfen
  • Haartracht für die Kinder - mögliche Frisuren unter der Tracht
  • Herstellung von historischen Musikinstrumenten
  • Fahnenschwingen
  • Peitschenflechten

Abend:
Bräuche und Traditionen zur Johannisnacht bei Lagerfeuerstimmung und Mitmachtänzen

Sonntag, 21.06. 2015
 
10:30                         Pflanzung einer Trachtenlinde
11:00-12:00               Mittag
12:15                         Kirchgang mit Fürbitten in jeweiliger Mundart
12:30                         Kinder/Familiengottesdienst
13:30                         Beginn des Festumzugs
    Anschl. Aufstellung zum Tampet (in Kreisform)
   Auftritte der Gruppen auf 2 Bühnen

 

 

Walter Beck Preis 2015

Der Preis des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. für herausragende Leistungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit

Vorschläge bis zum 31. Mai 2015 gesucht!

Im Jahr 2015 möchten der Thüringer Landestrachtenverband e.V. und die Thüringer Trachtenjugend wieder den Walther-Beck-Preis verleihen. Ihn können Personen, Vereine oder Gruppen erhalten, die sich in besonderer Art und Weise um die Kinder- und Jugendarbeit im Thüringer Landestrachtenverband engagiert haben. Dabei sollte das Engagement landesweite Wirkung haben und bereits einige Jahre dauern.

Im Jahre 2011 erhielt Heike Thieg vom Trachtenverein Schumlach e.V. aus Lindenberg den Walter-Beck-Preis. Sie hat ihren Verein mit einer großen Kinder- und Jugendgruppe im Ehrenamt neu aufgestellt. Die Lindenberger bereichern zahlreiche landesweite Akjtivitäten und sind zudem in der Deutschen Trachtenjugend engagiert. Heike Thieg ist der Motor dafür.

Der Walter-Beck-Preis wird vom Thüringer Landestrachtenverband im Zeitabstand von vier Jahren vergeben. Das zeigt bereits, dass er ein besonderer Preis ist. Er erinnert an den 2004 im Alter von über 90 Jahren verstorbenen Gothaer Volkskünstler Walter Beck. Der erste Kontakt zu Beck entstand im Jahre 1993. Der engagierte Gothaer wurde im damaligen Büro des heutigen Landesvorsitzenden des Thüringer Landestrachtenverbandes, Knut Kreuch, vorstellig und präsentierte ihm Tonplastiken Tabarzer Trachten. Viele weitere Arbeiten folgten. Beck war von der Idee des ersten Gesamtdeutschen Bundestrachtenfestes in Wechmar begeistert und wollte einen Beitrag leisten. Sein Wirken ist ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement verbunden mit pädagogischem Anliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er ein Studium in den Bereichen Körpererziehung und Sport aufgenommen. Er lehrte dann bis zum 60. Lebensjahr erfolgreich an verschiedenen Gothaer Berufsschulen, zuletzt an der Förderschule „Lucas Cranach“.

Vorschläge für den Walter-Beck-Preis 2015 nimmt bis 10. Juni 2015 die Geschäftsstelle des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. entgegen.

Thüringer Landestrachtenverband e.V.
Landesgeschäftsstelle
Hohenkirchenstraße 13
99869 Günthersleben-Wechmar
Tel. 036256/86560
E-Mail: info@thueringer-trachtenverband e.V.

Dirk Koch
Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend im Thüringer Landestrachtenverband e.V.

 

Wahlversammlung der Thüringer Trachtenjugend tagte in Kaltenwestheim

Am 29. März 2015 tagte die Wahlversammlung der Thüringer Trachtenjugend in Kaltenwestheim. Neben der Rechenschaftslegung über Landesjugendförderplan, Ehrenamt und Aktivitäten stand eine Diskussion über die Reform der Richtlinien der Thüringer Trachtenjugend an. Diese soll bis 2018 erfolgen. Weiterhin wird an der aktuellen Erfassung der Kinder und Jugendlichen bis 27 Jahre im Thüringer Trachtenverband gearbeitet.


Der neue Vorstand der Thüringer Trachtenjugend wurde gewählt. Ihm gehören an: Adrian Fiedler, René Jung (beide Brotterode), Dirk Koch (Ingersleben), Carolin Walther (Ponitz), Manuela Spörer (Mosbach), Ute Koch, Frank Hößel (Kaltenlengsfeld). Dirk Koch wurde als Landesjugendleiter gewählt.

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewählten und eine gute Hand für die nächsten drei Jahre.

Text und Foto: Eva Kowalewski

 

Stürmische Ferientage in der der hohen Rhön

Thüringer Trachtenjugend auf den Spuren alter Sagen
Kaltenwestheim, neben Kaltensundheim, Kaltennordheim und Kaltenlengsfeld der vierte „kalte“ Ort der Rhön, war Schauplatz der Osterferienaktion der Thüringer Trachtenjugend. In der Woche vor dem Auferstehungsfest war der Winter tatsächlich schlagkräftig mit Eis und Sturm in die Hohe Rhön zurückgekehrt, und Kaltenwestheim machte seinem Namen mit einer geschlossenen Schneedecke alle Ehre. Grade das rechte Wetter, um sich mit Rhöner Sagen zu beschäftigen. Der gemeinsame Tampet zum Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest wurde vorbereitet, außerdem tagte die Jugendversammlung der Thüringer Trachtenjugend und wählte einen neuen Vorstand.

 

Wetterunbilden an der Hexenlinde
Windig und einmalig war die Wanderung zur sagenumwobenen Hexenlinde, die sich ca. fünf Kilometer von Kaltenwestheim entfernt befindet. Zwischendurch jagten immer wieder heftige Schnee- und Graupelschauer mit peitschendem Wind über das Land. Dabei war es besonders beeindruckend, wie die Wetterveränderungen beobachtet werden konnten: Der Schneefall raste zum Teil direkt auf die Wanderer zu. Einige Minuten später sorgte strahlender Sonnenschein für märchenhafte Fernblicke bis zur Wasserkuppe und machte die Rhön als „Land der offenen Fernen“ bildlich für jedes Kind begreifbar. Das Durchhalten hat sich gelohnt. Das Ächzen der Bäume, zum Teil sogar ein Brummeln und undefinierbares Rasseln, erzeugten Gänsehaut. Die Hexenlinde ist in der Sage Treffpunkt der Unholden zum Tanz, bei dem dann stets ahnungslose Musikanten aufspielen müssen. Zu DDR-Zeiten war der Baum unerreichhbar, da nicht weit entfernt die Staatsgrenze verlief. Nach der Wende wurde der hohle Baum durch Pflegemaßnahmen und Eisenzugstäbe für nächste Generationen gesichert.

Eine wehrhafte Kirchenburg und starke Weiber
Sagenhaft ist ebenfalls eine Geschichte, in der sich die Bauern von Kaltenwestheim bei einem Angriff feindlicher Armeen in ihren befestigten Kirchhof zurückziehen mussten und die Frauen des Ortes sich als wackere Heldinnen erwiesen. Das Pulver in der Kirchenburg ging aus, auch die Armbrüste waren knapp. So beschlossen die Frauen von Kaltenwestheim mutig, die Angreifer mit Steinen zu vertreiben. Gesagt, getan. Der Landesherr war erfreut über den Erfolg der Damen und schenkte ihnen zur Erinnerung an ihre mutige Tat einen Gedenkstein, der heute als der Kaltenwestheimer „Weiberwetzstein“ bekannt ist und vor der Gaststätte „Zum Schlagtor“ steht. Die Kaltenwestheimer Kirchenburg ist leider nicht mehr in historischer Pracht erhalten, ihre Mauern sind bei einem späteren Kampf vollständig zerstört worden. Der mächtige Torturm mit hoch- und querliegenden Schießscharten erinnert aber noch an kriegerische Zeiten und dient heute als Glockenturm der Kirche.

Seltsame Gestalten in der Dämmerung
Eines schönen Abends kamen drei skurile Persönlichkeiten aus dem Märchen- und Sagenreich nach Kaltenwestheim. Sie stellten sich als Premierminister, Hofzeremonienmeister und königlicher Till Eulenspiegel vor. Ihre Mission: Suche neuer Geschichten für das dicke Sagenbuch in ihrer Heimat. Die Kinder konnten ihnen da gut helfen und spielten gleich mal sieben populäre Rhönsagen in Kurzversion vor. Da gab es unter anderem eine weiße Jungfer, zwei schwarze Katzen, den Rhönpaulus und ein Seelenpoker zwischen Petrus als Himmelsvertreter und dem Fürst der Hölle. Aufsehenerregend war dieDarstellung, wie ein kleines Mädchen im Quellwasser zum Jungen wurde. In der Rhöner Sagenwelt hat diese Begebenheit als „Bubenbad“ einen sehr populären Platz. Applaus belohnte die kleinen Schauspieler, die ihre Stücke in den Ferientagen einstudiert hatten. Die Gesandtschaft aus dem Reich der Märchen und Sagen konnte guter Dinge wieder mit den nächtlichen Sturmböen abziehen.

Es gebe noch soviel zu erzählen aus der Hohen Rhön: das leckere Essen im Kaltenwestheimer Gasthof „Zum Schlagtor“, die großzügige Unterbringung im Weidbergcamping, die Bastelstunde in der Waldschule Rhönwald. Frank Hößel und sein Team von der Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld sorgten für leibliches und ideelles Wohlergehen.

Fazit: Eine Reise in die Rhön ist auch bei Sturmwetter unbeschreiblich schön!

Text: Dirk Koch, Fotos: Norbert Sander

 

 

Mission Zukunftswerkstatt

Deutsche Trachtenjugend arbeitete in Erfurt produktiv für die nächsten Jahre: Gelebte Demokratie im Jugendverband

Die Deutsche Trachtenjugend ist aktiv im Deutschen Bundesjugendring (DBJR) engagiert. Dort sorgt sie gemeinsam mit vielen anderen Bundesverbänden im Jugendbereich dafür, dass Jugendverbandsarbeit demokratisch gelebt wird und die Interessen junger Menschen angemessen vertreten werden. Die in Erfurt stattfindende Zukunftswerkstatt der Deutschen Trachtenjugend wurde von allen Teilnehmern mit großer Spannung erwartet. Die Meinungen der Jugendlichen werden jetzt verstärkt in den Vordergrund treten und aktiv die Ausrichtung der Verbandsarbeit in den nächsten Jahren bestimmen. Entsprechend waren die Erwartungen der Teilnehmer formuliert, die sie bei ihrer Ankunft aus den Koffern packten. Folgende Wünsche und Vorstellungen an den Tag in Erfurt waren z.B. zu hören:

  • neue Akzente für die DTJ
  • viel Spaß, witzige Momente
  • Zuwachs für die Musiker für den Volkstanzbereich
  • neue Gedanken
  • brauchbare Ergebnisse
  • Anregungen für den Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag  in Öhringen
  • Anregungen für die eigene Jugendarbeit
  • Neues für den Verein
  • vielseitige Ergebnisse
  • Spaß und Freunde
  • einen guten Plan für die Zukunft
  • Tanzanregungen
  • neue Freunde
  • kein Heimweh

Die Jugendlichen arbeiteten in sieben Kleingruppen selbstständig und aktiv. Die Ergebnisse lassen einiges für die Zukunft erwarten. Es sind mehr als brauchbare Arbeitsgrundlagen entstanden, so der Tenor bei der Auswertung. Heimweh tauchte nicht auf! Das war schon dem eng getakteten Programm geschuldet.

Präsidiumssitzung im Thüringer Landtag
Die Präsidiumssitzung der Deutschen Trachtenjugend, die am Samstagnachmittag ab 14:00 im Erfurter Landtag tagte, war für alle wichtiger Höhepunkt. Das Grußwort hielt der Thüringer Landtagspräsident Christian Carius. Er sagte unter anderem: „Was verbindet unsere Gesellschaft in der Demokratie trotz mancher heftiger und notwendiger Diskussionen und demokratischer Streitkultur? Es ist unter anderem das Festhalten an gemeinsamen Werten, wie Tracht und Tradition.“

Der Präsident des Deutschen Trachtenverbandes, Knut Kreuch, richtete ebenfalls einige Worte an die jungen Trachtler: Erfurts bedeutendstes Wahrzeichen ist die Krämerbrücke, und die Aufgabe der Trachtler ist es, Brücken zu bauen. So steht dieses Erfurter Symbol für den Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag in der Stadt. In Vertretung des Erfurter Oberbürgermeisters grüßte die 1. Ehrenamtliche Beigeordnete Karin Landherr, die in ihren Worten den Bogen von ihrem Jugendengagement in der Volkstanzgruppe Elgersburg bis ins tänzerische Heute spannte.

Auf der Tagesordnung der Präsidiumssitzung stand die Neuwahl eines Schatzmeisters. Nachdem Hubert Hergenröther entlastet war, wurde der Rheinland-Pfälzer Tobias Boos in dieses Amt gewählt. Zwei Beschlussvorlagen gelangten zur Abstimmung. Die DTJ positionierte sich zum Stellenwert der Erinnerungsarbeit als Grundlage der Demokratie und zum Wert des Sonntags. Anschließend kam es zur Vorstellung der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt.

Text: Dirk Koch, Fotos: Tommy Schwarzbach

 

 

Trachtentag in Erfurt

Eulenspiegel & Co
Thüringer Trachtenverband und Trachtenjugend präsentierten echte Erfurter Puffbohnen
Am dritten Märzwochenende traf sich die Deutsche Trachtenjugend (DTJ) in der thüringischen Landeshauptstadt zum mittlerweile 9. Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag. Das erfolgreiche Konzept für die Veranstaltung wurde erstmals 2007 im saarländischen Ottweiler durchgeführt und wandert jährlich in ein anderes Bundesland. Im letzten Jahr fand das Treffen in Berlin statt.

Präsidiumssitzung im Thüringer Landtag
Die Teilnehmer des Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentages kamen unter anderem aus Bayern, dem Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig Holstein. Die Präsidiumssitzung der Deutschen Trachtenjugend, die am Samstagnachmittag im Erfurt Landtag tagte, war für alle ein wichtiger Höhepunkt. Ein Grußwort hielt unter anderem Landtagspräsident Christian Carius. Die in Erfurt stattfindene Zukunftswerkstatt der Deutschen Trachtenjugend wurde von allen Teilnehmern mit großer Spannung erwartet. Die Meinungen der Jugendlichen werden verstärkt in den Vordergrund treten und aktiv die Ausrichtung der bundesweiten Verbandsarbeit bestimmen.

Lokalkolorit im Zeichen des Erfurter Rades
Trotz der vielen Programmpunkte kam das Kennenlernen von Erfurt nicht zu kurz. Am späten Samstagnachmittag  ging es kreuz und quer durch die Stadt. Für diesen Programmpunkt waren fünf Stadtsuchergruppen unterwegs. Jede Teilnehmergruppe traf eine Person aus Erfurts langer Geschichte, die von jüngeren oder älteren Laiendarstellern verkörpert wurde. Von diesen wurden die Gäste kurz und knapp in die Historie eingeführt. Till Eulenspiegel war einer dieser sehr lebendigen Stadtstars, der die Gäste aus Niedersachsen und Baden-Württemberg mit Schellen und seiner Gitarre zum Mitsingen einlud. Gartenbaupionier Christian Reichart erwartete die Stadtsucher in der Montur seiner Zeit im Hochheimer Dreibrunnenfeld und pries Puffbohnen, Blumenkohl und Brunnenkresse an. Für Lacher sorgte die Tatsache, dass er eine Samenbank ins Leben gerufen hatte - natürlich für den Erfurter Gemüsessamen. Der zweibeweibte Gleichengraf, Martin Luther und die Krämerin von der Krämerbrücke lieferten ebenfalls eine kurzweilige Einführung in die Vergangenheit. Am Ende der Tour musste ein Steckbrief mit Foto und Daten des historischen Stars abgeliefert werden, bevor es dann zum Spiel- und Tanzabend mit dem Thüringer Folklore Ensemble in der Tanztenne auf dem Erfurter Petersberg ging.

Puffbohnen als Souvenir
Das Rahmenprogramm hat für die Trachtengäste vielleicht Lust gemacht, mal wieder nach Thüringen zu reisen. Vielleicht zur Bundesgartenschau nach Erfurt  im Jahre 2021. Bevor es soweit ist, haben sie noch Gelegenheit, sich mit der Zucht weißkerniger Erfurter Puffbohnen zu beschäftigen. Der Thüringer Trachtenverband gab sie als Erinnerungsgeschenk mit. Dazu gab es die Anleitung zum Kultivieren: „Bis spätestens Ende März sollten sie in der Erde sein, später geht auch noch. Im Juli könnt Ihr dann ein leckeres Mahl essen. Ihr könnt jedes Jahr ein paar Bohnen reif werden lassen und neu säen, dann habt ihr auch noch in 50 Jahren eine Erinnerung an den Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag in Erfurt und könnt Euren Enkeln davon berichten.“ Ein Tipp für die Leser von Unser Blatt: Erfurter Puffbohnen gedeihen auch rund um die Drei Gleichen bestens.

Text: Dirk Koch, Fotos: Tommy Schwarzbach

 

 

Osterferienaktion der Thüringer Trachtenjugend 2015
Wunderschön – Hochrhön!

Sagenhafte Tradition und Vorbereitung für Thüringer Kinder – und Jugendtrachtenfest

Kaltenwestheim in der Rhön 29. März 2015 bis 1. April 2015

Liebe Trachtenfreunde, liebe Kinder, liebe Jugendliche,
hiermit lade ich Euch zu unserer Osterferienaktion in Kaltenwestheim ein. Auf dem Programm steht wieder viel Sagenhaftes, auch wollen wir uns auf das Kindertrachtenfest in Kaltenlengsfeld vorbereiten, das im Juni stattfindet. Diesmal beginnt unsere Aktion am Sonntag vor Ostern um 14:00 und endet am Mittwoch nach dem Mittagessen. Ihr habt mit einem Eigenanteil von ca. 35,00 Euro zu rechnen. Im Preis sind wieder alle Mahlzeiten von Sonntag Nachmittagsimbiss bis Mittwoch – Mittagessen enthalten.
Wir sind in den festen Zimmern des Weidberg –Campings in Kaltenwestheim untergenracht. Das Bild unserer Herberge seht ihr oben links. Dort bieten sich in ca. 700 m die schönsten Aussichten in die bergige hessische Rhön und die sanfte thüringische Rhön. Der höchste Campingplatz in der thüringischen Rhön liegt direkt am 190.000 ha großen Biosphärenreservat Rhön, welches im Jahr 2004, zwölf Jahre nach der Ernennung als einziges der durch die Unesco überprüften deutschen Biosphärengebiete die Bestnote 1 erhielt.

Weidberg-Camping
Auf dem Rosengarten 1
98634 Kaltenwestheim
Telefon: 036946 / 29195 oder 0157 / 73277195               http://www.weidberg-camping.de


Wir bitten um formlose Anmeldung an den Thüringer Landestrachtenverband e.V. bis zum 5. März 2015.

Thüringer Landestrachtenverband
Hohenkirchenstraße 13
99869 Günthersleben-Wechmar
info@thueringer-trachtenverband.de
Telefon 036256/86560

Nachfragen an: 0174/7410645 oder dirkkoch@gmx.de

Mit besten Grüßen
Euer Dirk Koch – Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

 

 

9.Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest
Zum ersten Mal in der Thüringischen Rhön  

19. bis 21. Juni 2015

Im kommenden Jahr begeht die Kindertrachtentanzgruppe Kaltenlengsfeld ihr 20-jähriges Bestehen.
Dieses Jubiläum wollen wir in einem würdigen Rahmen mit guten Freunden zusammen mit Euch  feiern.

Aus diesem Anlass planen wir, mit Unterstützung der Trachtengruppe Stepfershausen das 9.Thüringer Kinder-Jugendtrachtenfest unter dem Thema „Natürlich Tracht“!
Für dieses Wochenende haben wir einige interessante Angebote vorbereitet und freuen uns auf gemeinsame unvergessliche Tage.

Hier die ersten Informationen zum Ablauf des Wochenendes:

Freitag, 19.6.15   „Thüringer Kultur in Rhöner Natur“
ca. 18.00 Uhr Anreise in der „Schule im Grünen“/36452 Fischbach, Bergstraße 15
ab  20.00 Uhr Erkundung des Fledermauspfades mit Filmvorführung und Detektorenbestimmung
der Fledermäuse in Neidhartshausen (ca. 10 min. Autofahrt von Fischbach entfernt)

 Samstag, 20.6.15  
Ganztägig Seminare zur Brauchtumspflege im Stadtteil Fischbach.

vormittags:     
Seminar „Stickvorlagen aus der Natur erkunden“;  hierbei werden bei einer kleinen
Wanderung im Biosphärenreservat Rhön Ideen gesammelt, welche auf Trachtenteile
gestickt werden können. Zwischendurch sorgt eine kuschelige tierische Begleitung
für Streicheleinheiten

nachmittags: 
Seminar „Haartracht“; hierbei werden die Vielfalt der gepflegten Haarfrisuren
passend zur Tracht - haargenau – geflochten.

weiterhin:
werden Kurse zum historischen Instrumentenbau, Fahnenschwingen, Peitschen-
herstellen und -knallen, Schnitzkurs, Spinnradvorführung, Sticken und Filzen von
Trachtenteilen angeboten. Auch ist die traditionelle Rhöner Heumahd und
der richtige Umgang mit Sense und Rechen erlernbar.

abends:
werden „Ursprung und Tradition der Johannisnacht“ bei Lagerfeuerstimmung erklärt
und lustige Volkstanzweisen mit Dudelsackbegleitung lassen den Mut zum
gemeinsamen Feuersprung wachsen.

 

Sonntag, 21.6.15
Wecken mit dem Hirtenhorn und nach dem Frühstück Fahrt nach Kaltenlengsfeld (ca. 10 min. Autofahrt)

10.30 Uhr                   Gemeinsame Pflanzung eines Baumes durch die Trachtenjugend.

11.00–12.00 Uhr        Mittagstisch im Dorfgemeinschaftshaus

12.05 Uhr                   Aufstellung und gemeinsamer Kirchgang
(vom Dorfgemeinschaftshaus zur Kirche)

12:30 Uhr                  Gemeinsamer Kinder/Familiengottesdienst (aktive Teilnahme der Kinder und
Jugendlichen erwünscht). Hierbei ist angedacht, die Begrüßung und
Fürbittgebete in den verschiedenen Mundarten der Regionen vorzutragen.
Wer den Mut dazu hat, bekommt rechtzeitig die Texte zur eigenen
Bearbeitung in die regionale Mundart zugesandt (bitte um Rückinfo).

ca. 13.45 Uhr              Beginn Festzug (Aufstellung am Kirchberg - Verlauf im Unterdorf zum
Dorfgemeinschaftshaus Kaltenlengsfeld)

ca. 14.30 Uhr              Aufstellung für den gemeinsamen „Tampet“ auf dem Festplatz hinter dem
Dorfgemeinschaftshaus  (Absprache und Proben im Vorfeld)

15.00 -17.30 Uhr        Festprogramm, Tanz, Musik und Folkloredarbietungen der Gruppen

ab 17.30 Uhr              Bei zünftigem Rhöner Abendschmaus und weiteren musikalischen Beiträgen
wird das Trachtenfest stimmungsvoll ausklingen.

Änderungen vorbehalten!

Untergebracht und verpflegt werdet Ihr  voraussichtlich von Freitag bis Sonntag in der „Schule im Grünen“ in Fischbach/Rhön. Zum heutigen Stand können wir leider noch keinen genauen Selbstkostenanteil nennen und bitten um Euer Verständnis.

Anmeldungen/Interessensbekundungen

unter Angabe des Gruppennamens und Leiters, Kontaktdaten, Personenstärke, Programmbeiträge, Teilnahme an den Seminaren etc. können gerne unter folklore-klf@t-online.devorgenommen werden.

Für weitere Fragen und Abstimmungen stehe ich jederzeit zur Verfügung
unter  Handy: 0160/4039119 .
Tel./Fax.:         036966/80431  ( bitte nach 17:00 Uhr)    

 

Mit herzlichen Trachtlergrüßen aus der Thüringischen Rhön
grüßen Euch die Veranstalter des 9. Kinder- und Jugendtrachtenfestes

 

Frank Hößel                                                              Ellen Lindner
Vorsitzender der                                                       Vorsitzende der
Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld                         Trachtengruppe Stepfershausen

 

 

Spinnende Jungs bei der Thüringer Spinnstube in Wechmar

Justin und David aus Hüpstedt stehen in alter Tradition

Wie einst war jüngst das Bild in der Wechmarer Veit-Bach-Mühle: Auf Einladung des Thüringer Landestrachtenverbandes trafen sich dort Thüringer Spinnerinnen und Spinner. Frauen aus Hüpstedt, Friemar und Sonneborn drehten die Räder. Besonders Augenmerk zogen der zwölfjährige Justin Neubauer und der zehnjährige David Löck aus Hüpstedt im Eichsfeld auf sich. Ja gab es denn das früher, spinnende Jungs?

Industriellen Garnhunger stillen

Als Adolf Friedrich Magerstedt 1862 die „Forst- und Landwirtschaftschaft des Fürstentums Schwarzburg – Sondershausen“ beschrieb, kam er auch darauf zu sprechen, dass sich die Männer am Rade betätigten und sogar der kärglich besoldete Schulmeister und der Tagelöhner spannen. Wie war der Drang der Männer nach dem Spinnrad entstanden? Der Garnhunger der Manufakturen verlangte nach Gesponnenem. Webereien mussten mit Rohstoffen zur Herstellung von Produkten befriedrigt werden. So setzten sich sogar mitunter Bauern und Knechte ans Spinnrad. Auch die Schuljungen mussten wie die Mädchen mit ran. Insofern stehen Justin und David also in ganz alter Tradition.

Und sie sind nicht allein, wie Luise Bachmann vom Eichsfelder Heimat- und Wanderverein Hüpstedt zu berichten wusste. „Mir liegt es am Herzen, dass die Spinnkunst weiter gegeben wird. Deshalb versuche ich, den Nachwuchs dafür zu begeistern.“ Doch die 77jährige kann dazu nicht warten, bis die Kinder zu ihr kommen. Sie geht in die Schulen und führt dort das Spinnen vor. So gibt es mittlerweile eine Gruppe aus Mädchen und Jungen, die eifrig dem drehenden Handwerk frönen. „Mir macht es einfach Spaß, es ist schön, wenn man sieht, wie etwas entsteht.“, so Justin. Er wusste bis zu der Veranstaltung auch noch nicht, dass Männer und Jungen früher ebenfalls spannen und kaufte sich deshalb aus Interesse mal gleich die Broschüre über Spinnstuben, die der Landestrachtenverband anbot.

2015 wieder Wettspinnen

Rund um die Spinnerei lief ein zweistündigies Rahmenprogramm, unter ander mit Geschichten aus dem Buch „Thüringer Hochzeit“, welches zahlreiche Vereine des Landestrachtenverbandes vorstellt. Mit Schnurren und Moritaten erfreute der Bänkelsänger Markus von Vippach. Für das leibliche Wohl zeichnete sich die Veit-Bach-Mühle mit bestem Backwerk aus dem alten Backofen verantwortlich. Der Landestrachtenverband stellte eine neue Weife zum Garnmessen vor, die der Lamspringer Produktdesigner Helge Ebert akribisch genau nach historischem Vorbild gefertigt hatte.
Für Gerhard Wegerich aus Hüpstedt war es ein ganz besonderer Tag, konnte er doch ankündigen, dass das 4. Thüringer Wettspinnen am 30. August 2015 im historischen Gutshaus seines Heimatortes stattfindet. „Wir freuen uns auf zahlreiche Wettbewerber“.

Dirk Koch

 

Der Nikolaus half fleißig

Weihnachtsbasteln im Wechmarer Studtnitzhaus gut besucht

Seit vielen Jahren veranstaltet der Thüringer Landestrachtenverband e.V. im Rahmen seiner Kinder- und Jugendarbeit ein Weihnachtsbasteln. Natürlich sind stets auch Erwachsene willkommen. So war es wieder am diesjährigen Nikolaustag. Gleich beim Betreten des Landhauses kamen die eifrigen Bastler in Weihnachtsstimmung, denn es war noch vom Weihnachtsmarkt am Ersten Advent toll dekoriert. Damit im Saal das Ambiente stimmte, brachte Christina Harting vom Wechmarer Heimatverein ihre schönsten und größten Sterne mit und schmückte damit die Fenster. So konnten die potentiellen Bastler gleich sehen, was herauskommt, wenn man eifrig mit Kleber, Papier und etwas Geschick arbeitet.

Wie immer hatte Karin Schneider aus Mosbach einen ganzen Nikolaussack voller Ideen mit nach Wechmar gebracht. Schon seit vielen Jahren betreut die agile Seniorin, die im Berufsleben als Ergotherapeutin tätig war, das weihnachtliche Basten des Landestrachtenverbandes. Auch für sie ist es ein unbestrittener Höhepunkt vor dem Fest. Engel aus Holz, Sterne in unzähligen Varianten und Weihnachtskarten forderten das Können der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie sucht die Bastelobjekte immer wieder so aus, dass sie jeder herstellen kann. Keiner geht mit einer Träne im Knopfloch heim.

Eva Kowalewski, Geschäftsführerin des Thüringer Landestrachtenverbandes und selbst großer Fan der weihnachtlichen Bastelei meint: „ Es waren diesmal 30 Leute gekommnen, 15 Kinder und 15 Erwachsene. Die jüngste Teilnehmerin war erst drei Jahre alt, die Älteste 81 Jahre.“ In neudeutschem Projektjargon würde man sagen: Ein intergenerativer Workshop.  Übrigens schaute mit knapp über einem Jahr Lebensalter Annika, die Enkelin von Eva Kowalewski, schon mal herein. Es ist wohl sicher, dass sie in den nächsten Jahren ebenfalls eifrig mit am Basteltisch sitzen wird. Der Landkreis Gotha war mit Teilnehmern aus Ohrdruf, Mühlberg, Günthersleben und Wechmar überproportional vertreten, aber auch aus dem Wartburgkreis waren die Bastelwütigen aus verschiedenen Orten wieder mit großer Vorfreude nach Wechmar gereist. Anita Volkenanndt aus Wechmar versorgte alle mit selbstgebackenen Waffeln, diese Überraschung zum Nikolaus ist bestens angekommen. Die Bastelobjekte sind übrigens auch noch fertig geworden und wandern zum Fest als Geschenke an dankbare Abnehmer.

Dirk Koch

 

Kinder, Jugendliche und erwachsene Trachtenfreunde bei der Einheitsfeier in Vacha

Junges Trachtenpaar geleitete Ministerpräsidentin über die Brücke der Einheit.

Die Feierlichkeiten sind schon ein paar Tage her, aber trotzdem ist Roswitha Möller, Vereinschefin der Tabarzer Trachtengruppe, immer noch voller Begeisterung. Am 9. November dieses Jahres luden der Freistaat Thüringen, das Land Hessen, die Stadt Vacha und die Gemeinde Philippsthal gemeinsam zu einem Gedenken an die „Brücke der Einheit“ nach Vacha und zu einem anschließenden Bürgerfest nach Philippsthal ein. 25 Jahre, ein Vierteljahrhundert, ist der Fall der Mauer nun bereits her! Auch die Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld mit Kindern und die Trachtengruoppe Mihla waren vor Ort.

Lebhafte Erinnerung an die Wendezeit

Fast die gesamte Kabinette aus Thüringen und Hessen waren zum Festtag nach Vacha gekommen. An der Spitze der Delegationen standen Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Hessen Landesvater Volker Bouffier. Die Tabarzer Trachtengruppe reiste mit 24 Mann zur Einheitsfeier und hatte große Erinnerungen an die Wende.“ Drei Thüringer Gruppen, Ruhla, Schnellbach und wir haben zur Wendezeit damals ganz spontan eine gemeinsame Veranstaltung gemacht. Sie hieß „Thüringen grüßt Hessen“. Die teilnehmenden Hessen kamen damals aus Schlitz und Lautenhausen, nun haben wir sie auf der Brücke wieder getroffen.“, so Roswitha Möller.

Fahnenschwinger im Festzelt

Frank Hößel von der Folkloretanzgruppe Kaltenlengsfeld hat von diesem Tag in Vacha unlöschbare Erinnerungen mitgenommen. Er ist damit nicht allein. „Es ist für unsere Trachtenkinder und für uns alleTeilnehmer ein großes und sehr nahe gehendes Erlebnis gewesen. Unsere Kinder waren sehr schön im Fernsehen(ARD+MDR) zu sehen. Leider wurden bei den Reden der beiden Ministerpräsidenten im Zelt keine Trachtenpaare aufgestellt, aber wir durften als Fahnenträger dabei sein. Es waren für mich sehr bewegende Momente,da beide in ihren Reden die Möglichkeit erwähnt hatten, das es auch ganz anders hätte kommen können." Das Geschenk der Einheit Deutschlands wird heute von vielen Bürgern viel zu gering gewürdigt. Fassen wir uns einmal an die eigene Nasenspitze. Ja, es hätte ganz anders kommen können. Die Fahnenschwinger aus Kaltenlengsfeld führten gemeinsam mit den Bergmannskappellen Wintershall und Hattorf den Tross von Vacha aus Richtung Philippsthal. Viele Tausende Bürger folgten ihnen. Selbst die beiden Ministerpräsidenten waren überrascht, wie viele Menschen zur Feier gekommen waren.


Dirk Koch

 

Thüringer Trachtenjugend beim Tag der Deutschen Einheit in Hannover
Unvergessliche Eindrücke in Niedersachsen

Zwölf Vertreter der Thüringer Jugendverbände und des Landesjugendringes nahmen auf Einladung der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und des Bundespräsidenten Joachim Gauck an den diesjährigen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Hannover teil. Die Thüringer Trachtenjugend durfte Marko Thieg und Danny Scholz delegieren.

Beide schwärmen von ihrer Teilnahme am Festprogramm zum Tag der deutschen Einheit in Hannover. Die beiden vom Trachtenverein Schumlach aus Lindenberg, die die Thüringer Trachtenjugend bei der Deutschen Trachtenjugend vertreten, sind in der Kinder- und Jugendarbeit  des Thüringer Landestrachtenverbandes keine Unbekannten. Bereits seit den 1990er Jahren sind sie aktiv, waren sogar schon beim Sommerfest des Bundespräsidenten Köhler 2008 im Berliner Schloss Bellevue mit der Repräsentationsgruppe der Deutschen Trachtenjugend dabei. Den absoluten Vogel schossen sie mit ihrer Trachtengruppe 2013 ab: Damals nämlich startete das 8. Thüringer Kinder- und Jugendftrachtenfest in ihrer Heimatgemeinde. Wegen der aktiven Vereins- und Verbandsarbeit zögerte der Thüringer Landestrachtenverband keine Minute, die beiden jungen Erwachsenen für die Bürgerdelegation des Freistaates Thüringen zum Tag der deutschen Einheit in Hannover vorzuschlagen.

Empfang im Schloss der Könige von Hannover
Doch lassen wir Marko Thieg zu Wort kommen: „Bereits der Empfang im berühmten Schloss Herrenhausen war die Reise wert. Dort begrüßte uns der niedersächsische Ministerpräsident. Besonders beeindruckt hat uns die Schloßgartenführung.“ Im prachtvollen neuen Rathaus startete gleich im Anschluss der nächste Empfang, diesmal begrüßte der Bürgermeister von Hannover die weitgereisten Gäste und lobte deren ehrenamtliches Tun. „Während der ganzen Feierlichkeiten  war die Beköstigung sehr gut  Es war ein lukullischer Höhepunkt, auch wenn das eigentlich nebensächlich sein sollte.“ Der Abschluss des ersten Tages fand dann auf der Ländermeile im  Thüringenzelt  statt, wo sich die Schumlacher Trachtenträger sofort ganz heimisch fühlten und natürlich gleich bis zum Morgen blieben. „Wichtig natürlich immer wieder die Polizeikontrollen vor den Veranstaltungen. Aber so etwas gehört eben dazu, schließlich soll ja alles geordnet und vor allem sicher für alle Beteilgten über die Bühne gehen“, so schildert Marko die häufigen Sicherheitschecks verständnisvoll. Eindrucksvoll vor allem der Gottesdienst. “Dem Fremden zum Nächsten werden” war das Thema der Predigt von Landesbischof Ralf Meister, der unter Bezugnahme auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter die gesellschaftliche Verantwortung für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen betonte.

Herzliche Begegnung mit dem deutschen Staatsoberhaupt
Beim Festakt im Kuppelsaal des Kongresszentrums Hannover mit Angela Merkel lobte diese die großen Erfolge der Einheit Deutschlands, erinnerte aber auch an die aktuellen Probleme in der Bundesrepublik. Anschließend empfing Bundespräsident Gauck selbst die Länderabordnung. „Es gab überhaupt keine Berührungsängste. Durch unsere Trachten, die wir selbstverständluch trugen, fielen wir sofort auf. Der Bundespräsident gesellte sich deshalb einen Moment zu uns und fragte, woher wir kommen. Die Sonneberger Ecke, unsere Heimat, kannte er. Eine seiner Assistentinnen hat Verwandte dort“, schildert Marko Thieg die herzliche Begegnung mit Staatsoberhaupt Joachim Gauck. Marko Thieg und Danny Scholz scholz freuten sich vor allem darüber, das während aller Gespräche und reden das ehrenamtliche Engagement in der Gesellschaft gelobt wurde, welche dadurch wesentliche Impulse erhält.

Die Mitglieder der Bürgerdelegation repräsentierten dabei das gesamte Spektrum der verbandlichen Jugendarbeit und des Ehrenamtes – von Trachtenjugend über den Sport, von Naturschutzverbänden über die Pfadfinder bis hin zur kirchlichen Jugendarbeit. Die Thüringer Bürgerdelegation war die jüngste Delegation der 16 Bundesländer.

Text: Dirk Koch

Bild: Freistaat Thüringen, Thüringer Staatskanzlei

 

 

Neuer Trachtenkalender für 2015 erschienen

Backrezepte aus ganz Thüringen mit dabei

Backen hat in Thüringen Tradition. Die Tradition hat sich aber seit einiger Zeit gewandelt. In Zeiten prall gefüllter Geschäfte, in denen praktisch alle Zutaten immer und in ausreichender Menge erworben werden, hat das häusliche Backen nicht mehr den Stellenwert wie noch vor 20 Jahren. Nun ist er da, der neue Trachtenkalender für 2015, der das vielleicht ein klein wenig ändern möchte.  Auf dem Tag des Thüringer Brauchs in Schönau an der Hörsel wurde er jüngst vorgestellt. Es sind auch einige Backrezepte aus dem Thüringer Burgenland dabei, so öffneten der Wechmarer Heimatverein und die Spinnstube Friemar ihre Backbücher. Zum Tag des Thüringer Brauchs hatten die fleißigen Schönauer Backfrauen um Christina Reißig sogar deas Logo des Thüringer Landestrachtenverbandes in Kuchenform umgesetzt.

Thüringer Backwerk ist heiß begehrt, besonders, wenn es hausbacken ist. Das zeigt der Andrang bei den Backhausfesten unter anderem in Schönau an der Hörsel, in Stepfershausen oder in Kühndorf. Der Nachwuchs des Thüringer Landestrachtenverbandes ist immer wieder aufs Neue daran interessiert, Kuchen auszuprobieren. Das zeigt die hohe Teilnahme an Veranstaltungen, wenn es um Backen oder Kochen geht.

Mit diesem Kalender geben wir auch einige Rezepte weiter. Es sind nicht immer nur traditionelle Dorfrezepte, sonder auch „Geschnaggeltes“ ist darunter zu finden. Denn die Thüringer Bäckerinnen sind immer erfindungsreich. Gewähr für Gelingen gibt es allerdings nicht, den richtigen Kniff müssen die Bäckerinnen und Bäcker einfach selbst finden. Dazu sind die Rezepte so wieder gegeben, wie sie aufgeschrieben worden sind. Also: Nachdenken beim Umsetzen! Ran an Teigschüssel und der Reihe nach die viele leckeren Rezepte der Thüringer Trachtengruppen ausprobiert!

Der Kalender kostet 4,-Euro plus Versand und kann über folgende Adresse bezogen werden:
Thüringer Landestrachtenverband e.V.
Hohenkirchenstraße 13 99869
Günthersleben-Wechmar
Telefon 036256/86560
Mail: info@thueringer-trachtenverband.de

 

Thüringer Landestrachtenfest in Brotterode


Auf und unterm Inselsberg
10. Thüringer Landestrachtenfest in Brotterode ist nun Geschichte
Eine wirklich ganz einmaliges Fluidum hatte die Eröffnung des 10 Thüringer Landestrachtenfestes Mitte Juni auf dem Großen Inselsberg, oder wie die Brotteröder schreiben, auf dem Inselberg. Sie lassen das „s“ weg. Eine regionale Tageszeitung titelte ob des gelungenen Events, man sei dem Trachtenhimmel ein Stück näher gewesen.

Eröffnung mit der Ministerpräsidentin
Unter den zahlreichen Ehrengästen auf dem Inselsberg war sogar Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht  „Trachten bedeuten Gemeinschaft in Vielfalt und Einheit, sie verbinden jung und alt.“, so ein Tenor ihrer Rede. Ein Banner für die Vereinsfahne gab es für die Brotteroder Volkstanz- und Trachtengruppe aus den Händen der Ministerpräsidentin. Die so Geehrten bedankten sich umgehend bei den Helfern und Sponsoren. Ohne deren Unterstützung hätte man niemals solch ein grandioses Fest auf die Beine stellen können, betonte Vereinschef Frank Günther. Das Festmotto:war: "Am Inselsberg, da tanzt man gern, dort treffen sich Trachtler aus nah und fern". Dieser Spruch hatte Thüringens Trachtenträger in den letzten Jahren nach Brotterode gelockt. Ein klein wenig schloss die Veranstaltung auf dem Inselsberg den Bogen zum 1. Thüringer Landestrachtenfest 1993 in Tabarz: Ein Teil des Areals von Thüringens wohl bekanntester Erhebung gehört zum Kurort Tabarz im Landkreis Gotha.

Drei Tage Trubel
Der Festumzug mit zirka 50 mitwirkenden Gruppen und 1000 Teilnehmern war der absolute Höhepunkt. Sogar die Trachtengruppe der Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein war angereist, wo sich die ganze Stadt in diesen Tagen um den Wiederaufbau des abgebrannten Residenzschlosses der Grafen von Gleichen kümmert. War es am Sonnabend noch kühl gewesen, wurde der Festzug von der Sonne beschienen. Ein Lohn für die viele Mühe, die sich die Aktiven gemacht hatten.

Als Ehrengeschenk konnte jede teilnehmende Gruppe einen Kalender über die Brotteröder Tracht mitnehmen, der extra zum Fest gestaltet wurde.Interessant ist, dass die Brotteröder kaum Aufzeichnungen darüber haben, wie ihre Männertracht ausgesehen hat. Nach dem großen Brand 1895, der den gesamten Ort vernichtete, blieb wenig übrig und noch verbliebene Reste wurden zum Wiederaufbau der Häuser verkauft. Bei den Frauentrachten gab es zwar noch Fotos, bei der Männertracht nicht. So wurde die Kappe der Männer zum Beispiel als Referenz an den in Brotterode einst beheimateten Bergbau in die Tracht aufgenommen.

Erinnerung an das Deutsche Trachtenfest am Bostalsee
1998 waren viele Vereine aus Thüringen zum Deutschen Trachtenfest an den Bostalsee gereist. Das Saarland nahm sie damals gastfreundlich auf, und deshalb  erinnern sich die Thüringer heute noch sehr gern daran. Aber eine neue Tradition wurde von der Saar mitgebracht: die Versorgung der Trachtenzugteilnehmer am Straßenrand mit kostenfreien Getränken. Bei vielen Trachtenfesten in Thüringen wurde es in den letzten Jahren nachgemacht, auch in Brotterode standen wieder gefüllte Becher an bestimmten Straßenecken, woraus durstige Kehlen gelabt werden konnten. Erfrischend die Moderation des Festzuges durch die Gastgeber: Kind und Erwachsener wechselten sich bei der Gruppenvorstellung ab. Denn die Brotteröder sind sehr stolz auf ihren Nachwuchs, der tänzerisch von Jürgen Schiecke gemanagt wird. Der Feuereifer war bei den Auftritten wieder einmal deutlich zu sehen.

 

Gelungene Premiere beim Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT)

Deutsche Trachtenjugend auf der Berliner Messe voll dabei

Wie gestalten wir unseren Stand zum DJHT? Wie werden wir den Anforderungen gerecht? Wie zeigen wir richtig, was wir denn so drauf haben? Fragen, die uns im Frühjahr 2014 bewegten. Jetzt, nach dem Ereignis, können wir sagen: Wir haben alles richtig gemacht und die Deutsche Trachtenjugend angemessen im Rahmen der Jugendverbände repräsentiert.

In der Halle der Jugendverbände auf der Berliner Messe hatten wir einen 16 Quadratmeter großen Stand als Mitgliedsverband des DBJR im Rahmen des 15 DJHT. Der Mittwoch war der besuchestärkste Tag, Donnerstag und Dienstag brachte Interessierte an unseren Stand, für die dann etwas mehr Zeit war. Juliane Widder von unserer Geschäftstelle hatten wohl die Vorbereitungen so manches Stirnrunzeln bereitet, aber der Ablauf der Tage erleichterte sie sichtlich. Unsere Absprachen aus der Gesamtausschusssitzung waren erfüllt, unsere Ehrenamtler aus dem Saarland, Niedersachsen, Thüringen und Baden - Württemberg hatten sich Urlaub genommen, um die Deutsche Trachtenjugend zu vertreten. Sogar unsere Vorsitzende Nicole hatte sich wegen der Wichtigkeit der Veranstaltung volle vier Tage Urlaub genommen. Für uns Trachtler ist die Deutsche Trachtenjugend nämlich Herzenssache. Viele gute Bekannte aus dem DBJR und den anderen Jugendverbänden sowie der Politik waren zu treffen, besonders gefreut haben wir uns, dass die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Caren Marks unseren Stand besucht hat. Natürlich wurde sie zum Tanz aufgefordert und machte sofort mit.

Von den anderen Jugendverbänden, die in der Halle waren, kam immer wieder die Frage: „Wie habt ihr es geschafft, ein solch hohe Standbestzung  mitten in der Woche zu organisieren?“ Verwunderung herrschte , als wir erklärten, dass wir außer unserer Juliane von der Geschäftsstelle als Ehrenamtlich hier sind, weil uns die Sache einfach am Herzen liegt. Wir hätten es sogar gern gehabt, wenn wir noch mehr Kinder und Jugendliche aus unseren Landesverbänden teilgenommen hätten. Unsere Trachtler vor Ort haben sich auch intensiv bemüht, jedoch waren die Prozeduren für eine Schulfreistellung in einigen Bundesländern einfach zu aufwändig oder es standen gerade in den höheren Klassen Prüfungstermine oder Klausuren ins Haus. Hier kommt wieder einmal mehr zum Ausdruck, wie viel wert doch eine einheitliche Bildungsfreistellung für die Bundesländer wäre. Diese würde klar aufzeigen, wie wichtig die Bildungsarbeit der Jugendverbände doch ist. Ein Dankeschön geht deshalb besonders an die Abordnung der Trachtenjugend Baden-Württemberg unter Reinhold Lampater, die ganze zwei Tage lang mit ihren Tänzen Leben in die Halle der Jugendverbände brachte. Die Kleinen und Großen waren mit Feuereifer bei der Sache. Ganz besonders verliebt hatten sie sich wie wir alle in Horst, das Maskottchen der Deutschen Beamtenbundjugend. Horst stellt ein Adlerjunges mit Flaum dar. Die Beamtenbundjugend hat sich dieses Maskottchen ausgedacht, weil es an den Bundesadler erinnert. Genau mit dem verbindet der Normalbürger ja auch die Beamten. Ein bisschen Klischee, wie wir im anschließenden Gespräch erfahren durften.

Interessant nartürlich der Gang durch die anderen Hallen. Er verschaffte uns eine breite Übersicht, und wir können im Nachhinein ein Stück mehr unseren Standort bei der Kinder  und Jugendarbeit in Deutschland bestimmen. Wir gehören voll dazu und stehen aktiv mittendrin!

 

Ereignisreiche Pfingsten in der Bundeshauptstadt

Thüringer Trachtenjugend erlebte heiße Bildungstage

Natürlich ist jedem klar, dass Berlin die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist. Aber auch hier wird den Bürgern ermöglicht, Verbindung zur Europäischen Union aufzunehmen. Deshalb besuchte die Thüringer Trachtenjugend mit teilnehmern aus dem Landkreis Gotha, der Landeshauptstadt Erfurt und dem Wartburgkreis im Rahmen einer Bildungsreise die Europäische Vertretung in Berlin, die sich unweit des Brandenburger Tores befindet.

Plattdeutsch im Kindergarten und Tracht bei den Vereinten Nationen
„Einheit in Vielfalt“ ist ein grundlegendes Motto des vereinten Europas, welches besonders seit 2000 im Mittelpunkt der Bemühungen der EU steht. Wir waren deshalb in unseren Trachten in die Europäische Vertretung Unter den Linden unweit des Brandenburger Tores gekommen, was schon auf dem Weg vom Hauptbahnhof großes Aufsehen erregt. Wir mussten oft anhalten und Touristen und Passanten Erklärungen abgeben. Mit der Zeit fanden die Mädels Gefallen an den Fotos, die dauernd von ihnen gemacht wurden. Der Referent der Europäischen Vertretung, Sascha Sauerteig, war darüber ganz erfreut. In seiner Heimat Mecklenburg gehörte das Plattdeutsch im Kindergarten schon in den 1990er Jahren zum Programm, es wurde den Kindern mit auf den Weg gegeben. Unsere Trachtenkleidung aus der Region um die Drei Gleichen, aus Stepfershausen, Kaltenlengsfeld und Mosbach spiegelte die kulturelle Vielfalt unserer Heimat in Berlin gut wieder. Im Vortrag erzählte der Referent davon, dass er erst vor wenigen Tagen dienstlich bei den Vereinten Nationen in Genf war und dort die Vertreter vieler Länder generell in ihren typischen Trachten kommen.Bei den Europäern ist das so nicht üblich, sie kommen in moderner Garderobe, aber vielleicht könnte es einmal auch so werden? Diese internationale Anregungen tuen Europa gut. Bei unseren bayrischen Trachtenfreunden zum Beispiel ist ein Erscheinen in Tracht bei offiziellen Anlässen normal.

Der letzte Hügel vor Moskau und Einheit beim Wasser
Auf dem Pfingstprogramm stand ebenfalls eine Führung durch die alten Westberlinern als „Radarstation“ bekannte Abhöranlage der Amerikaner und Briten auf dem Teufelsberg. Sie ist seit 1991 nicht mehr in Betrieb, die Anlage hat aber durch die NSA-Abhörthematik in letzter Zeit wieder eine gewisse Aktulität. Der Teufelsberg selbst entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Trümmerberg und die Alliierten erkannten die gute strategische Lage und bauten darauf eine Funkabhörstation, auf der über 300 Kilometer weit der Funkverkehr abgehört werden konnte. Ein ehemaliger Soldat des Nachrichtendienstes, der in den 1970er Jahren auf dem Teufelsberg arbeitete, gestaltete die Führung sehr lebhaft. Seine Äußerung „Für uns war das quasi damals der letzte Hügel vor Moskau und wir konnten im Kreml das Zähneputzen abhören.“ erregte doch so manchen Lacher.

Einheit in der Stadt bestand übrigens selbst in Zeiten des Kalten Krieges im Bereich von Wasser und Abwasser, was wir bei einer Führung durch das unterirdische Berlin erfuhren. Es war zu kompliziert, die seit dem 19. Jahrhundert gewachsenen Wasserversorgung der Millionenmetropole  zu trennen. Allen in allem: Ein lehreiches und heißes Pfingsten 2014.

 

Eine Ferienbegegnung mit Thüringer Sagengestalten:
Spuk in Suhl


Sagen und Geschichten um Gespenster, Teufel und Hexen sind weit verbreitet. Im südthüringischen Suhl sind zahlreiche Überlieferungen dieser Art bis zum heutigen Tage noch bekannt. Ein Grund dafür, dass die Kinder und Jugendlichen der Thüringer Trachtenjugend, die Waffenstadt zum Ziel ihrer jüngsten Ferienaktion zum Thema Sagen auserkoren. Alles wurde lebendiger, als so mancher Teilnehmer glauben wollte.

Das Blöken von der Felsenkanzel
Unheimlich bereits die Begegnung mit den Mächten der anderen Seite in der ersten Suhler Nacht bei der Gespensterwanderung. Über die Geistererscheinung auf der Felsenkanzel des Berges gab es noch zwei Tage lang viele Diskussionen. Mathis beruhigte seine große Schwester, die mächtig Angst hatte, und erklärte, es hätte doch nur ein Schaf geblökt. „Mäh“ hatten nämlich die undefinierbaren Wesen in der Höhe gerufen. Einige andere Kinder rätselten, ob das Wesen wirklich ein Spukgeist war oder doch menschlichen Ursprungs. Die Diskussionen wollten einfach kein Ende nehmen. Doch es gab noch viel mehr Zauberei, und am letzen Abend wanderten die selbstgebastelten Hexenbesen endlich ins Lagerfeuer und alle tauchten wieder in das 21.Jahrhundert ein.  

Die schwarze Hand von Heinrichs
Nicht jeder bekommt sie zu sehen, die berühmte schwarze Hand von Suhl-Heinrichs. Die Mumienhand ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen an die 760 Jahre alt und wird als Reliquie in der Kirche des Suhler Ortsteils aufbewahrt.  Als die Fundamente für die jetzige, schon uralte Heinrichser Kirche gelegt wurden, fanden die Bauleute einen Kasten, in dem neben einem Krug Wasser und verschiedenen Schriftstücken diese Hand war. Im Nachhinein bildeten die Schwärze der Hand und die Röte der Fingernägel noch viel Gesprächsstoff bei den Kindern. Die Fingernägel waren nicht etwa rot angemalt, sondern durch den jahrhundertelangen Mumifizierungsprozess gerötet.

 

 

 

   

Stadt und Umgebung locken zu aktiven Urlaubstagen
Touristisch gesehen ist Suhl mit seinen Ortsteilen und der wunderbaren Umgebung einfach ein Superziel. Die Unterbringung in den Bungalows der Ferienanlage Waldfrieden war traumhaft, die sagenhafte Führung durch das Waffenmuseum sehr interessant und die Rennsteighexe Inegrue führt uns zur Ottilienkapelle. Suhl ist sicher auch ein tolles Ziel für einen Familienurlaub. Viele Kinder der Osterferienaktion fuhren mit dem Wunsch nach Hause, hier doch einmal mit ihrer Familie ein paar schöne Tage zu verbringen. Und das möglichst bald. Konrad und Leonhard können es zum Beispiel kaum erwarten.

 

 


 

 

 
  Thüringer Tampet im Berliner Hauptbahnhof

Trachtenjugend aus Thüringen nahm am Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag teil


Der Deutsche Kinder- und Jugendtrachtentag findet jedes Jahr im März in einem anderen deutschen Bundesland statt. Dieses Jahr wurde er in Berlin-Mitte ausgerichtet, wo Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke die Jugendlichen im Rathaus Tiergarten begrüßte. Er betonte, dass es die Tradition der Trachtenvereine in Berlin durchaus vor einem Jahrhundert noch gab, als sich die Bevölkerung Berlins durch Zuwanderung aus dem mittel- und ostdeutschen Raum vervielfachte. Die Berliner sollten in der Zukunft die eigenen vielfältigen kulturellen Traditionen erkennen und als Mosaiksteine der Großstadt sehen.  Für drei Tage waren die Thüringer auch ein Mosaiksteinchen in der großen kulturellen Vielfalt Berlins.

Berliner Blicke in die Zukunft
Die Berliner Blicke der Deutschen Trachtenjugend sind in erster Linie auf die Zukunft gerichtet. So tagte innerhalb des Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentages die Präsidiumssitzung der Deutschen Trachtenjugend, wo die Vertreter der Bundesländer die Weichen für die weitere Jugendarbeit stellen. Ein wichtiges Thema war dabei der anstehende Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag im Juni auf der Berliner Messe , zu dem die Deutsche Trachtenjugend einen Stand betreibt. Beiträge dazu werden auch von der Thüringer Trachtenjugend kommen, zum Beispiel sind mehrere Spinnvorführungen geplant.

 
 
   

Eine rege Diskussion gab es mit der zur Sitzung anwesenden Bundestagsabgeordneten Caren Marks. Sie ist Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig und damit für unsere Arbeitsb4ereiche zuständig. Marks hat ein offenes Ohr für Kinder- und Jugendarbeit, das kam zum Ausdruck. Von seiten der Deutschen Trachtenjugend wurden mehrere Anliegen an sie herangetragen. Es ging zum Beispiel um um die Freistellungsregelung zur ehrenamtlicher Tätigkeit und um die Diskussion im Bereich der erweiterten Führungszeugnisse für Ehrenamtliche. Caren Marks betonte nicht zuletzt, dass die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit auch in Zeiten des demographischen Wandels nicht zurückgefahren werden darf. Der nächste Deutsche Kinder- und Jugendtrachtentag findet übrigens im März 2015 in Erfurt statt.


 
  Tanzreise durch die Bundesländer
Natürlich wollten die jungen Trachtenträger aus allen deutschen Bundesländern auch zeigen,was für sie aktive Brauchtumspflege bedeutet. Sie stürzten sich mit einem Auftritt in das quirlige Alltagsleben von Berlin präsentierten die Deutsche Tanzfolge mitten im Berliner Hauptbahnhof. Die charakteristische Tänze aus allen Bundesländern sind wie ein Spaziergang durch Deutschland. Darunter ist unter anderem der Thüringer Tampet.

Dirk Koch 

 
 

 

 

Rückschau zum Wettspinnen 2014 in Suhl

 


 

Im Waffenmuseum Suhl schnurrten die Rädchen und patschten die Weifen
Am letzten Januarsonntag tummelten sich über 200 Besucher und an die 50 Akteure im Waffenmuseum Suhl. Der Grund war das 3. Thüringer Wettspinnen, dass der Landestrachtenverband und der Thüringer Landfrauenverband mit dem Waffenmuseum in Suhl ausrichteteten. Es nahmen 18 Spinnerinnen und Spinner aus Thüringen, Bayern, Sachsen-Anhalt und Hessen teil. Die Rennsteighexe fegte durch´s Haus, der Barde Ludmillus gab höhere und niedere Minne zum Besten, die Mundartgruppe Goldlauter erfreute mit dem Stück „Das Dorfgericht“, Instrumentenbauer zeigten ihr Handwerk und die Weberin erzählte von den Spinnstuben. Die Frauen der Trachtengruppe Kaltenlengsfeld boten leckeren Kuchen an.


 
 


Drei Partner und ein super Zusammenspiel


Zum Kontakt  zwischen dem Waffenmuseum Suhl und dem Thüringer Landestrachtenverband kam es seit 2011. Damals ging es um die historischen Cistern, die in Suhl Tradition haben und heute wieder gefertigt werden. Mit Doris Eckhardt vom Waffenmuseum entstand der Gedanke, das 3. Wettspinnen hier auszurichten. Das gesamte Team des Museums unterstützte die Veranstaltung mit einem riesigen Engagement, ein Dankeschön geht hier vor allem auch an den Museumsleiter Peter Arfmann. Die Spinnerinnen wurde wie üblich von den Landfrauen eingeladen. Allgemein bedauert wurde, dass Christine Schwarzbach vom Landfrauenverband krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte.


Hohe Anspannung bei den Messteams


Das Thema Fadenmessung war im Vorfeld des 3. Thüringer Wettspinnens heiß diskutiert worden. Schließlich kamen wir zum dem Entschluss, den Faden traditionell mit Weifen, andernorts auch als Haspeln bekannt, zu messen. Diese Methode ist allgemein anerkannt. Moderne Messtechnik erwies sich für handgesponnenen Faden leider als unbrauchbar. Zum Messen fanden schließlich vier historische Weifen Verwendung, von denen nachweislich eine aus dem 18. Jahrhundert stammte. Die Messteams haben ihre Arbeit mit größter Sorgfalt gemeistert und wollen beim nächsten Wettspinnen zur Verfügung stehen. Wer mitgemacht weiß, dass das eine Aufgabe ist, die eine hohe Konzentration erfordert. Man muss sich auf ein nichtmetrisches Maßsstem einstellen, zählen und umrechnen, multiplizieren und dann durch Strangzählung kontrollieren. Die Auszählung der 18 Teilnehmer dauerte ungefähr 45 Minuten.


Fadenlängen der ersten zwei Veranstaltungen nicht überboten

Mit Elisabeth Wenig gewann die Rekordhalterin von Ingersleben. Dort hatte die Landfrau vom Ortsverein Kieselbach 2004 eine Länge von 157,50 Metern ersponnen, die auch in Apfelstädt nicht überboten worden war. Mit 111,82 Metern schaffte sie diesen Rekord nicht noch einmal, gewann aber das Wettspinnen in Suhl. Den 2. Platz belegte Dana Dimmerling aus Hessen mit 105,59 Metern, gefolgt von Dagmar Scholz aus Ahorn in Franken mit 96 Metern. Der Grund für die Fadenlängen lag wohl darin, dass die Wolle ziemlich drahtig und trocken war und sich nicht gut verspinnen ließ. Die jüngste Teilnehmerin war die zehnjährige Lea Sophie Zimmermann aus Oechsen, die mit 58,50 Metern überzeugte.
Neue Ziele sind gesteckt. Es steht fest, dass das nächste Wettspinnen, im Rahmen des Tages des Thüringer Brauchs bereits 2015 im Eichsfeldorf Hüpstedt bei Mühlhausen stattfindet. Nach den zwei ersten Veranstaltungen 2004 in Ingersleben und 2010 in Apfelstädt geht es nun von Suhl aus ins nördliche Thüringen. Etliche Teilnehmer der Suhler Veranstaltung haben bereits Interesse bekundet.

 
 

 

 

Herzliche Einladung für alle Spinnerinnen und Spinner zum Thüringer Wettspinnen in der Waffenstadt Suhl und Interessierte


 
 
Am 26. Januar 2014 laden der Thüringer Landestrachtenverband, die Thüringer Trachtenjugend und der Thüringer Landfrauenverband ins traditionsreiche Waffenmuseum nach Suhl ein.
Das Wettspinnen findet am 26. Januar im Waffenmuseum Suhl statt. Die Veranstaltung beginnt um 14:00, die Wettkampfzeit geht vrsl. von 14:30 bis 15:30. Mitgebracht werden muss das eigene Spinnrad. Die Wolle wird abgewogen zur Verfügung gestellt. Die Wettkampfzeit beträgt eine Stunde. Es geht darum, aus 20 Gramm Schafwolle den längsten Faden zu spinnen.
Es wird unbedingt um Voranmeldung der Spinnerinnen gebeten. Bitte die Anzahl der Begleiter angeben.
 
 
 
Für Gäste gibt es ein Rahmenprogramm, das Museum ist an diesem Tag geöffnet.
Die Spinnerinnen haben mit je einer Begleitperson freien Eintritt ins Museum, für weitere Begleiter wird der Eintritt ermäßigt. (Stand 12/2013) Die Wettspinnerinnen und ihre Begleitunperson erhalten Kaffee und Kuchen kostenfrei.
Dieses Wettspinnen ist ein ganz besonderes: Zum dritten Mal treffen sich Thüringer Spinnfrauen im Wettstreit um den längsten Faden.

Neuer Kooperationspartner mit alter Tradition


Für den Thüringer Trachtenverband ist das Waffenmuseum kein unbekannter Partner. Die Beziehungen wuchsen aber nicht über Waffen, sondern über historische Instrumente. Das Magazin des Suhler Waffenmuseums birgt acht Thüringer Waldzithern, die zur Instrumentenfamilie der Cistern gehören. Doris Eckhardt vom Waffenmuseum wurde vor einigen Jahren auf die historischen Instrumente aufmerksam, als eine Ausstellung vorbereitet werden musste. Am Anfang war gar nicht so recht bekannt, um was es sich da handelte. Die Suhler Museumspädagogin hat gewissermaßen die Cister für Suhl neu entdeckt. "Viele werden sich fragen, was die Cister mit dem Waffenmuseum an sich zu tun hat. Die Exemplare aus unserem Magazin haben einst Suhler Instrumentenbauer angefertigt. Zwei Suhler Instrumentenbauer haben ihr Handwerk nachweislich auf dem einst erlernten Beruf des Gewehrschäfters aufgebaut. Es ist auch bekannt, dass einige Gewährschäfter nebenbei Cistern bauten." Bei Doris Eckhardt im Waffenmuseum bündeln sich von Anfang an die Fäden zum Thema Cister. Nun ist der Cisternbau in Suhl eine uralte Thüringer Tradition, mit der sich einst die Waffenhersteller in ihrer Freizeit und im Nebenerwerb im 19. und 20. Jahrhundert beschäftigten. Die Gewehrschäfter der Waffenfabriken waren richtige Holzkünstler, die das Gefühl für den Werkstoff hatten. Gerade das braucht man zum Bau dieser Instrumente, und so wurde zum Beispiel aus dem Suhler Schäfter Theodor Heym im 19. Jahrhundert ein bekannter Cisternbauer, der in alle Welt verkaufte.

Anmeldung bis 23. Januar 2014 an:

Thüringer Landestrachtenverband e.V.
Hohenkirchenstraße 13
99869 Günthersleben-Wechmar
036256/86560, info@thueringer-trachtenverband.de
 
   


Einladung zum Kinderbacktag am 20. Februar 2014 in Wechmar und zur Osterferienaktion „Spuk in Suhl“ vom 23. bis 25. April 2014

Liebe Trachtenfreunde,
das neue Jahr hat begonnen und ich möchte Euch noch einmal alles Gute für 2014 wünschen. Anbei der Plan für unsere nächsten Veranstaltungen der Thüringer Trachtenjugend. Ich möchte Euch zusätzlich recht herzlich zum 3. Thüringer Wettspinnen ins Waffenmuseum Suhl mit umfangreichem Programm einladen. Die Veranstaltung am 26. Januar 2014 im Waffenmuseum Suhl beginnt um 14:00, der Eintritt ist an diesem Tage ermäßigt und kostet nur 4,- Euro. Kinder und Schüler sind frei. Das Programm ist sehr vielfältig, unter anderem stellt die Suhler Geschichtswerkstatt den Cisternbau vor. Vielleicht interessiert Euch diese historische Thüringer Instrument, und an diesem Tage sind die Fachleute vor Ort.
Die Rückmeldungen zum Kinderbacktag in Wechmar sind bitte bis zum 12. Februar 2014 an die Geschäftsstelle in Wechmar zu machen. Für die Ferienaktion Spuk in Suhl wird um Rückmeldung bis zum 31. März 2014 ebenfalls an die Geschäftsstelle unter 036256/86560 gebeten. Bei Fragen zu den Veranstaltungen könnt Ihr mich auch gern unter 0174/7410645 anrufen.

Euer Dirk Koch – Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend


Donnerstag, 20. Februar 2014 - Kinderbacktag in Wechmar in den Winterferien
Der Tag beginnt um 10:00 Uhr in der Veit-Bachmühle in Wechmar. Unkostenbeitrag pro Kind ist 2,00 Euro. Ende ist ca:15:00. Für einen Mittagsimbiss wird gesorgt. Bitte an diesem Tag unbedingt die Trachten mitbringen! Der neue Kalender der Thüringer Trachtenjugend auf das Jahr 2015 wird „Kuchenland Thüringen“ heißen. Wir wollen an diesem Tag einige Bilder für die Kalenderblätter machen und alle Beteiligten gemeinsam für das Titelblatt in Szene setzen. Bringt bitte für den Kalender ein Kuchenrezept in Schriftform mit, dass für Eure Heimat typisch ist und das leicht nachmachbar ist. Am Tag selbst wollen wir gemeinsam Thüringer Backwerk zubereiten.

Mittwoch 23. April 2014 bis Freitag 25. April 2014 - Osterferienaktion Spuk in Suhl
Die Osterferienaktion steht nun bereits zum dritten Mal unter dem Motto Thüringer Sagen. Die zwei vergangenen Aktionen dieser Art dreht sich 2012 um die Frau Holle im Hörselberg und 2013 um den legendären Räuber Rhönpaulus. In diesem Jahr steht nicht eine zentrale Sagengestalt im Mittelpunkt, sondern mehrere Geister-, Gespenster-, Hexen- und andere spukgestalten. Der Sagenkreis rund um die Waffenstadt Suhl ist besonders groß und wird uns drei Tage lang beschäftigen. Wir erfahren von Katern, die sich in Teufel verwandeln, von der schwarzen Hand von Heinrichs und von den legendären Freikugeln, die jedes Ziel treffen... Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Waffenmuseum Suhl absolviert, dort werden wir auch einige Veranstaltungen belegen.Wir wohnen im Bungalowdorf „Waldfrieden“ im Stadtgebiet von Suhl. Da wir oft unterwegs sind: wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk und Ausdauer mitbringen! Es findet auf jeden Fall eine nächtliche Spuktour statt, deshalb ist an Taschenlampen zu denken! Preis: ca. 32,00 Euro
Vorschau:

3. Wir benötigen für Auftritte im Rahmen des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages in Berlin eine bzw. mehrere Gruppen. Der Termin liegt im Zeitraum 3. bis 5. Juni 2014.


4. Bildungsfahrt nach Berlin zu Pfingsten 6. bis 9. Juni 2014:Merkt Euch diesen Termin schon mal vor, hierzu gibt es Anfang März eine gesonderte Einladung mit Rückmeldefrist bis zum 2. April 2014.

Anmeldung an den Thüringer Landestrachtenverband, Hohenkirchenstraße 13, 99869 Günthersleben-Wechmar
info@thueringer-trachtenverband.de            
Telefon 036256/86560                                             
Fax 036256/22658                                             


Anschrift:                                                                   Kontaktelefon:

1. Kinderbacktag am 20. Februar 2014:  Wir nehmen mit .... Personen teil.

2. Osterferienaktion Spuk in Suhl vom 23. bis 25. April 2014: Wir nehmen mit ...  Kindern und ...  Erwachsenen teil.

Unterschrift:

 


Über Uns

 
 

Die Thüringer Trachtenjugend ist der Jugendverband im Thüringer Landestrachtenverband e.V.. In  ihr sind alle jungen Trachtleute im Alter bis zu 27 Jahren organisiert.  Bereits zu der Zeit, in der die Trachtenbewegung in Thüringen Ende des 19. Jahrhunderts entstand, waren viele Kinder und Jugendliche in den damals entstehenden Vereinen und Trachtengruppen dabei. 1997 fand in Ingersleben das 1. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest statt.

Im März 1998 wurde die Thüringer Trachtenjugend dann in der Bergstadt Ruhla gegründet. Die Kinder- und Jugendtrachtenfeste sind Meilensteine im Thüringer Trachtenleben, so 1999 und 2006 in Heiligenstadt, 2001 in Veilsdorf, 2003 in Ingersleben, 2009 in Apfelstädt und 2011 in Mosbach.  Im Jahre 1998 wurde die Trachtenjugend in den Landesjugendring Thüringen aufgenommen. Seit 2003 ist der Thüringer Landestrachtenverband und mit ihm die Thüringer Trachtenjugend als Träger der freien Jugendhilfe im Freistaat Thüringen anerkannt.

Das Programm des Jugendverbandes ist sehr vielseitig. Ferienfreizeiten stehen regelmäßig auf dem Programm; Workshops zu Mundart, Traditionen und Tanz sind fest im Jahreskalender integriert.  Politische Bildung ist ebenfalls ein bedeutendes Themenfeld. So standen bereits mehrerer Bildungsreisen nach Berlin auf dem Programm. 2001 fand ein Empfang beim damaligen Bundespräsident Johannes Rau statt, 2006 bei Bundespräsident Horst Köhler. Im Jahre 2008 leistete die Thüringer Trachtenjugend ihren Beitrag zum Festival Berlin 08. Im Jahre 2011 führte ein einwöchige Exkursion ins Europäische Parlament nach Straßburg.

Aktiv bringt sich die Thüringer Trachtenjugend in die Arbeit der Deutschen Trachtenjugend ein und arbeitet dort in den Gremien mit. Für die Deutsche Tanzfolge werden seit 2007 Tanzpaare gestellt, zuerst aus Tabarz und seit 2008 vom Trachtenverein Schumlach-Lindenberg. Das 1. Deutsche Kinder- und Jugendtrachtenfest fand 2004 in Wechmar statt, die Thüringer Trachtenjugend nahm an weiteren Deutsche Kinder- und Jugendtrachtenfesten 2007 in Saarbrücken und 2010 in Müllheim im Baden aktiv teil.

 

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