Bunte Farbtupfer im Tal des Thüringer Waldes

7. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest Ende Juni in Mosbach war ein Erfolg

„Das war aber ein schönes Fest, dass erinnert mich ganz an das letzte Kindertrachtenfest in Apfelstädt!“ brachte es eine Seniorin aus Neudietendorf auf den Punkt, als der Bus vom Trachtenfestwochenende im schönen Mosbach Richtung Wechmar und Ingersleben heimfuhr. Neben den aktiven Trachtlern waren nämlich eine Menge interessierter Zuschauer mitgefahren, die bereits die Trachtenfeste 1997 und 2003 in Ingersleben und 2009 in Apfelstädt miterlebt und zum Teil mitgestaltet hatten.

Blättert man in der Chronik von Mosbach, sticht die Trachtentradition des Ortes sofort ins Auge. Großformatige und deutliche Bilder dokumentieren die Verbundenheit zum Kleid der Heimat. Zu den Trachtenfesten 1925 und 1931 posierten die Dorfschönen vor einer Gastwirtschaft, andere Bilder zeigen die starke Präsenz der Mosbacher zum Eisenacher Sommergewinn in längst vergangenen Tagen. Liest man die Familiennamen der damaligen Trachtenträger, stößt man auf einige, die heute noch zahlreich im Ort vertreten sind, zum Beispiel Gorf und Gürtler. Träger dieses Namens sind in unseren Tagen wieder in der Trachtengruppe des Heimatvereins Mosbach aktiv. Der Heimatverein Mosbach wurde am 19.05.1995 mit ursprünglich 31 Mitgliedern gegründet. Ziel war eine umfangreiche Vorbereitung der Festwoche anlässlich der 800-Jahrfeier Mosbachs, die für die Zeit vom 18.07. bis 27.07.1997 vorgesehen war und ein abwechslungsreiches Programm bieten sollte.

Mosbach in Verbindung mit Trachtennachwuchs in Thüringen zu bringen, ist keine ganz neue Intention. Seit vielen Jahren sind die jungen Mosbacher mit ihren farbenprächtigen Kleidungsstücken in ganz Deutsachland dabei, wenn es heißt, Thüringens Trachtenwelt zu repräsentieren. Hier sei nur an das Deutsche Trachtenfest in Wendlingen am Neckar im Jahre 2002 erinnert, an die Teilnahme am 4. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Ingersleben 2003, an die starke Präsenz zum Deutschen Trachtenfest im Ostseeheilbad Grömitz, an die Festtage in Saarbrücken 2007 und an die Tage rund um den Bundestag in Berlin im Jahre 2008. 2009 in Apfelstädt stand für die Mosbacher das Ziel fest: wir richten das nächste Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest bei uns aus. Das stieß auf ein positives Echo in den Reihen der Thüringer Trachtenjugend. Denn die Mosbacher sind ein beliebtes Grüppchen, die immer wieder die Höhepunkte befreundeter Vereine in Thüringen und darüber hinaus nachhaltig und uneigennützig bereichern.

Nun aber haben sie mit dem Heimspiel, welches das Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest darstellte, ganze Arbeit geleistet. "Pi mal Daumen so etwa 350 Mädchen und Jungen." Mit so vielen aktiven Trachtenkindern rechnete Kerstin Gorf für den großen Umzug. Und die Hoffnung wurde übererfüllt.  Eltern, Großeltern und Begleiter liefen mit, dazu die vier Musikkapellen. Aus Kamienica, der polnischen Partnergemeinde von Wutha-Farnroda, kamen mehr als dreißig Trachtenkinder und ihre Betreuer erwartet. Bereits am Donnerstag vor dem Fest trafen sie ein. "Wir sind ganz international. Unsere polnischen Gäste werden in Klein-Holland schlafen", scherzte Mosbachs Ortsbürgermeister und Heimatvereinschef Matthias Kehr. Klein-Holland ist der Spitzname für das einstige Betriebsferienlager. Ein Mann aus den Niederlanden saniert die Bungalows seit mehreren Jahren. Die polnischen Festgäste besichtigten am Freitag zunächst die Regelschule in Wutha-Farnroda, danach ging es zum Stadtbummel nach Eisenach.