Heike Thieg aus Lindenberg erhielt den Walter-Beck-Preis

Sie machte den Trachtenverein „Schumlach“ wieder fit

Preisträgerin des Walter – Beck-Preises des Thüringer Landestrachtenverbandes e.V. ist 2011 Heike Thieg geworden.  „El Presidente“, so nennen sie die Mitglieder ihres Trachtenvereins scherzhaft.  Dieser Spitzname allerdings bezieht sich weniger auf ihren Führungsstil, sondern eher auf die Leistungen, die sie in den letzten Jahren vollbracht hat. Der Walter-Beck-Preis wird für überregionale Verdienste in der Kinder- und Jugendarbeit in Thüringen vergeben. Heike Thieg ist eine Frau, die das für die Thüringer Trachtenjugend vor Ort möglich gemacht hat. Seit sechs Jahren steht sie, im Berufsleben Verkäuferin, an der Spitze des Trachtenvereins Schumlach e.V. aus Lindenberg. Der Beruf macht es nicht immer leicht, sie ans Telefon zu bekommen: Das Arbeiten in verschiedenen Schichten an sechs Tagen der Woche fordert ihren Tribut. Und trotzdem ist Heike eine von vielen, die sich im Ehrenamt kräftig engagiert, obwohl ihr im Beruf viel abverlangt wird.

Das Örtchen Lindenberg liegt in der südlichsten Spitze des Freistaates Thüringen und ragt mit seiner Flur weit nach Franken hinein. Das merkt man schon an der schönen Mundart, die die Preisträgerin und ihre Trachtler sprechen. Denn man hört sie oft auf Thüringer und bundesdeutschen Trachtenfesten als Botschafter der Thüringer Trachtenbewegung. Als Heike Thieg vor sechs Jahren die Vereinsleitung übernahm, ruhte dessen Arbeit seit geraumer Zeit. Sie schaffte es, wieder Leben in die Truppe einzuhauchen und besonders Kinder und Jugendliche zu animieren. 35 junge Trachtler zählt der Verein heute, und das zeigt er immer wieder auf allen Podien, die sich bieten. Die jungen Schumlacher sind Aushängeschild der Thüringer in der Deutschen Trachtenjugend, vertreten unser Bundesland auf deutschen Festen und wirken auch im Jugendausschuss der Deutschen Trachtenjugend mit, seit kurzem auch im Vorstand der Thüringer Trachtenjugend. Ob Hessentag, Hessisches Kinder- und Jugendtrachtenfest, Sommerfest des Bundespräsidenten. Immer sind sie mit flotten Tanzschritten auf den Brettern.

„Jeden Sonntagnachmittag von um sechs bis um neun trifft sich der Verein“, erzählt Heike selbst. Auch das dürfte ziemlich einmalig sein. Aber ein guter Zeitpunkt. Denn: Sonntagabend hat eigentlich jeder Zeit.  Jedes Jahr gibt es Oster- und Weihnachtsbasteln, Weihnachtsfeier. „Auch machen wir immer eine Bustour mit unserer Jugend, zum Beispiel in den Klettergarten oder in einen Freizeitpark“, lässt Heike in die Mixtur zum Erfolg in der Kinder- und Jugendarbeit einblicken. Dabei ist sie keine Person, die gern im Rampenlicht steht, sondern eher im Hintergrund die Fäden für die Kinder- und Jugend zieht.  Es war schon eine große Überraschung für sie, als sie anlässlich des Gottesdienstes zum 7. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest in Mosbach den Preis überreicht bekam. Sie hat davon vorher nichts gewusst. Der nächste Markstein Thüringer Kinder und Jugendarbeit wird übrigens 2013 in Lindenberg gesetzt. „Denn  dann richten wir hier bei uns das 8. Thüringer Kinder- und Jugendtrachtenfest aus“, verrät Heike Thieg mit strahlenden Augen. Sie wird wieder emsig die Hände rühren. Mit Freuden.

Für die Thüringer Trachtenjugend ist der Walter-Beck-Preis keine Auszeichnung, die inflationär vergeben wird. Nur alle vier oder fünf Jahre wird sie einer Person oder einem Verein überreicht, die sich Verdienste um die Kinder- und Jugendarbeit in Thüringen erworben haben.